Schulmesse

Minderheiten stellen gemeinsam ihr Grenzland vor

Minderheiten stellen gemeinsam ihr Grenzland vor

Minderheiten stellen gemeinsam ihr Grenzland vor

Kopenhagen/Nordschleswig
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Die beiden Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland präsentieren sich gemeinsam mit den Schülerbotschaftern von Grænseforeningen bei der Lehrmesse „Lærfest" in Kopenhagen – und später in Aarhus. Foto: Gwyn Nissen

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Schulterschluss: Seit einigen Jahren präsentieren sich die dänische Minderheit aus Südschleswig und die deutsche Minderheit aus Nordschleswig Seite an Seite bei zwei Schulmessen in Kopenhagen und Aarhus.

Eine neue Zusammenarbeit zwischen den beiden Minderheiten im Grenzland und dem dänischen Grenzverein Grænseforeningen hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Die Minderheiten präsentieren bei der Lehrerinnenmesse „Lærfest“ die Angebote des deutsch-dänischen Grenzlandes.

Zunächst wurden die Angebote der Minderheiten jeweils auf eigenen Messeständen dargestellt, doch seit 2019 sind die Minderheiten mit einer gemeinsamen Botschaft aus dem Grenzland bei den Messen in Kopenhagen und Aarhus unterwegs.

Der gemeinsame Stand der beiden Minderheiten beim „Lærfest" in Kopenhagen – mit Grenzland-Blickfang Foto: Gwyn Nissen

Angebote ergänzen sich

„Es ergibt Sinn, weil unsere Angebote sich so gut ergänzen“, sagt die Apenraderin Gunvor Vestergaard, die beim Grænseforeningen in Kopenhagen unter anderem für die Schülerbotschafter und andere schulische Aktivitäten verantwortlich ist.

Neben Angeboten für den Sprachunterricht haben die beiden Minderheiten und Grænseforeningen auch Angebote der kulturellen Begegnung sowie Themenverläufe für Geschichte und Gesellschaftskunde im Angebot.

„Die Lehrer-Messen sind gute Anlaufstellen, um Kontakte herzustellen und überhaupt um das deutsch-dänische Grenzland und die hiesigen Möglichkeiten vorzustellen“, sagt Vestergaard.

Gunvor Vestergaard und Claus Jørn Jensen von Grænseforeningen Foto: Gwyn Nissen

Schülerbotschafter beider Minderheiten

Wie in den vergangenen Jahren hat sie auch in diesem Jahr die Schülerbotschafter mit dabei. In den Hallen im Bella Center werben Schülerinnen und Schüler für die Angebote aus dem Grenzland.

Mit dabei sind neben Schülern der Duborg-Skolen in Flensburg übrigens auch eine Reihe von Schülerinnen des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig – denn Grænseforeningen hat nicht nur den Fokus auf die dänische Minderheit, sondern auf das Minderheitenleben und das Grenzland generell gerichtet.

Schülerbotschafterinnen und -botschafter von beiden Minderheiten werben in Kopenhagen für das gemeinsame Grenzland. Foto: Gwyn Nissen

Gegenseitiger Austausch

„Die Messen und die Vorbereitung sind auch gute Gelegenheiten für unsere beiden Minderheiten, sich gegenseitig auszutauschen und Kontakte über die Grenze hinweg herzustellen. Wir müssen den tiefen Teller ja nicht zweimal erfinden, sondern können uns gegenseitig inspirieren und einander helfen“, meint Gunvor Vestergaard.

Von der deutschen Minderheit in Nordschleswig nehmen die pädagogische Konsulentin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Käthe Nissen, sowie Adeline Muntenjon, Projektleiterin des Unterrichtsportals „Grenzgenial", teil.

Sie haben unter anderem Unterrichtsmaterial, Angebote für Klassenfahrten (Knivsberg, Haus Quickborn, Röm-Lager), sowie Informationsmaterial von den deutschen Büchereien und dem Deutschen Museum mit dabei.

Grenzland hat viel zu bieten

Doch am Stand im Bella Center ist man nicht nur Vertreter der eigenen Minderheit, sondern versucht, das ganze Grenzland-Paket an die Lehrerinnen und Lehrer aus dem dänischen Unterrichtssystem zu vermitteln.

„Wir zeigen, was wir im Grenzland alles zu bieten haben, und dass das Grenzland ein ganz besonderer und geeigneter Lernort ist. Es dreht sich dabei nicht nur um Sprache und Kultur – das Grenzland ist ein guter Ausgangspunkt für viele schulische Fächer und Aktivitäten“, sagt Adeline Muntenjon.

„Was mich in diesem Jahr überrascht hat, sind die vielen Anfragen zu Klassenfahrten in Nordschleswig und welche Möglichkeiten es vor Ort in Nordschleswig und Südschleswig gibt.“

Klassenfahrten vor der eigenen Haustür

Gunvor Vestergaard glaubt, dass zwei Jahre mit Corona jetzt wieder die Klassenfahrten in den Fokus gerückt haben.

„Außerdem erleben viele, dass sie nicht große Fahrten ins Ausland machen können, und haben dafür das Grenzland für sich entdeckt. Man muss nicht immer weit weg reisen, um besondere Erlebnisse zu bekommen“, sagt Vestergaard.

Nach zwei Tagen in Kopenhagen wird der Stand der Minderheiten und Grænseforeningen zusammengepackt, bevor es in wenigen Wochen – am 27. und 28. April, wieder gemeinsam nach Aarhus geht, wo Lehrerinnen und Lehrer aus dem westlichen Dänemark zum Lærfest erwartet werden.

 

 

 

 

 

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