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Vögel füttern im Winter: Fast Food vermeiden

Vögel füttern im Winter: Fast Food vermeiden

Vögel füttern im Winter: Fast Food vermeiden

Apenrade/Aabenraa
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Experten raten von Vogelhäusern und Futterbrettern ab, da sich die Vögel dort gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Foto: Jokum Tord Larsen/Ritzau Scanpix

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Wer den Vögeln in seinem Garten in der kalten Jahreszeit mit Futter helfen möchte, sollte einiges beachten. Vor allem von Futtermischungen aus dem Supermarkt rät die dänische Tierschutzorganisation ab. Ein Biologe gibt Tipps, wie man den Piepmatzen am besten helfen kann.

Im Winter versuchen viele Menschen, den gefiederten Bewohnern ihres Gartens bei der Nahrungssuche unter die Flügel zu greifen. Doch nicht alle Methoden sind gleichermaßen effektiv und sinnvoll. Die dänische Tierschutzorganisation Dyrenes Beskyttelse rät beispielsweise davon ab, das herkömmliche Futterbrett bzw. Vogelhaus zu verwenden und rät stattdessen zu einem Futterspender. Auch sollte man von den handelsüblichen Meisenknödeln Abstand nehmen und stattdessen auf selbst gemachte Fettbälle und Äpfel setzen, so die Empfehlung.

„Viele Menschen setzen wohlmeinend auf das traditionelle Futterbrett, aber dies kann tatsächlich mehr schaden als nützen. Die Vögel im Garten können dadurch sogar krank werden. Das Problem besteht darin, dass viele Vögel dasselbe Futterbrett nutzen, was zu Verschmutzungen führt. Dies wiederum kann Krankheiten unter den Vögeln verbreiten“, erklärt Biologe Michael Carlsen und fügt hinzu: „Sauberkeit ist für Vögel genauso wichtig wie für uns Menschen. Immerhin spülen wir unsere Teller auch nicht in der Toilette ab.“

Lieber Futterspender verwenden

Als Alternative empfiehlt Michael Carlsen die Verwendung eines Futterspenders:

„In einem guten Futterspender ist das Futter vor dem Schmutz geschützt. Spender mit einer Schale am Boden sollte man meiden“, rät der Experte.

Futterspender sind laut Experten besser geeignet, weil sie unter anderem hygienischer sind. Foto: Eva Rosenqvist/Biofoto/Ritzau Scanpix

Keine Samenmischungen

Futterspender für Samen sind unter anderem im Baumarkt, in Gärtnereien und sogar in einigen Supermärkten erhältlich. Die Art der Samen, die man in den Spender füllt, entscheidet darüber, welche Vögel angelockt werden.

„Auf Samenmischungen sollte man verzichten. Stattdessen sollte man für jede Samenart einen eigenen Spender verwenden. In der Regel bevorzugt jeder Vogel eine bestimmte Sorte von Samen. Kommt ein Vogel zu einem Spender mit einer Mischung, landet ein Großteil davon oft auf dem Boden, bevor der Vogel das findet, was er sucht“, so der Biologe.

Drei Tipps für die Verwendung eines Futterspenders

1. Einen Futterspender ohne Futtertrog besorgen, damit die Vögel keinen Kot im Futter haben.

2. Den Futterspender nur mit jeweils einer Samensorte befüllen, sonst suchen die Vögel nach ihren Favoriten, und werfen den Rest auf den Boden, was zu Samenverschwendung führen kann.

3. Der Futterspender sollte immer in der Nähe von Büschen platziert werden, denn Vögel möchten sich schnell in Sicherheit bringen können.

Fast Food für Vögel

Auch von den üblichen Meisenknödeln aus dem Supermarkt rät Carlsen ab. Diese bestehen oft aus einer harten Fettmischung, die mit minderwertigen Samen vermischt ist. Dies stellt für die Vögel keinen nennenswerten Nährwert dar, betont der Biologe: „Das entspricht sozusagen dem Fast Food für Vögel und ist darüber hinaus oft in Plastiknetze verpackt, die für alle Tiere im Garten gefährlich sein können. Falls Sie dennoch auf gekaufte Knödel zurückgreifen, schneiden Sie das Netz ab, bevor Sie sie auslegen“, rät Michael Carlsen.

Als Alternative schlägt er vor, selbst gemachte Fettbälle in Büschen und Bäumen zu platzieren oder die Äpfel auf dem Rasen auszulegen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, die Äpfel einzeln mit ausreichendem Abstand zu platzieren, um den Vögeln eine faire Chance zu geben. Ansonsten könnte eine einzelne Amsel das Futter monopolisieren und anderen Vögeln, wie etwa Elstern und Wacholderdrosseln, den Zugang verwehren.

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