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Wintersturm: Entwurzelte Bäume, gesperrte Brücken, eine Tote

Wintersturm: Entwurzelte Bäume, gesperrte Brücken, eine Tote

Wintersturm: Entwurzelte Bäume, gesperrte Brücken, eine Tote

Ritzau/hm
Kopenhagen
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In Charlottenlund gab ein Baum dem Wind nach und stürzte auf ein Haus – die Bewohner blieben unverletzt. Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

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Malik ist über Dänemark hinweggefegt. Ein Überblick über die Geschehnisse.

Der Wintersturm Malik hat in Dänemark zahlreiche Bäume entwurzelt und zu Brücken- und Straßensperrungen geführt. Die Polizei verzeichnete landesweit  wenige schwere Unfälle, allerdings ist auf Fünen eine ältere Frau ums Leben gekommen. Die Polizei geht nach Stand der Dinge davon aus, dass die 78-Jährige durch ein Unglück, das seine Ursache im Sturm haben soll, tödlich verunglückt ist.

In Esbjerg kam eine Person schwerer zu Schaden, als ein abgebrochener Ast auf ein Auto stürzte. Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht, zwei weitere Personen im Auto wurden leicht verletzt.

In Sonderburg gab es die Befürchtung, dass das Gerüst am Sonderburger Schloss dem Sturm nicht standhält. Laut Polizei hält es.

In Rødkærsbro musste eine Person ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem diese mit dem Pkw in einen umgestürzten Baum gefahren war.

Zugreisende zwischen Fredericia und Aalborg mussten sich gedulden, da Bäume auf die Gleise gestürzt waren. Seit Sonntagmorgen rollen die Züge auf der Strecke wieder. Auch der Zugverkehr auf Seeland war betroffen. Dort kann es auch im Laufe des Sonntags zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Auf Fünen fahren die Regionalzüge noch nicht wieder, da umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigt haben.

Brücken dicht

Die Brücken über den Großen Belt und über den Öresund waren wegen des Sturmes geschlossen. Auto- und Zugverkehr kamen zum Stehen. Die Brücken sind seit Sonntagvormittag wieder befahrbar.

Auch der Flugverkehr war betroffen. Zwei Flüge zwischen Aalborg und Kopenhagen mussten abgesagt werden. Ein Flugzeug auf der Strecke musste umkehren, da es in Aalborg nicht landen konnte.

Die Kronprinz-Frederik-Brücke über den Roskilde Fjord war wegen erhöhten Wasserstandes nicht befahrbar.

Wie das „Herning Folkeblad“ berichtet, waren am Freitagabend 3.500 Haushalte in Ikast ohne Strom. Die Polizei von Mittel- und Westjütland konnte die genaue Ursache nicht benennen, vermutet aber den Sturm als Urheber, im selben Polizeikreis sorgten viele umgestürzte Bäume für Arbeit. Auch in Karup in der Nähe von Horsens  und bei Agerbæk gab es Stromausfälle.

In Odense stürzte der Schornstein eines Hauses ein; niemand kam zu Schaden. In Korsør riss sich ein Kümo los. Die Situation soll nach Angabe der Polizei aber unter Kontrolle sein.

In Rønne auf Bornholm gab der Giebel eines Hauses nach; in Charlottenlund stürzte ein Baum auf ein Haus. Es gab in beiden Fällen keine Verletzten.

Auf Fünen zählte die Polizei 120 Anrufe über umgestürzte Bäume. Dachziegel stürzten zu Boden, es gab keine Verletzten.

In Frederikssund hat die Kommune vorsorglich einige pflegebedürftige Personen evakuiert, da bei Hochwasser der Pflegedienst nicht kommen kann.

Viele Testzentren mussten aufgrund des Sturmes den Betrieb einstellen.

Hochwasserwarnung

Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) warnt vor Hochwasser in der Ostsee. Vor allem die Nordküsten von Fünen und Seeland samt Förden sind betroffen. Hochwasser wird aber auch in Nordschleswig erwartet.

Die Kommune Apenrade teilt auf ihrer Facebookseite mit, dass sie für Bürger, die hochwassergefähedet wohnen, Sand und Sandsäcke bereitstellt. Beides steht unter der Adresse Stegholt 26 bereit. DMI sagt für Apenrade einen Wasserstand von mehr als 1,4 Meter über Null voraus. Auch in Sonderburg und in Hadersleben wird Hochwasser erwartet.

Unterdessen hat DMI  Malik als Sturm der Klasse 2 klassifiziert. Es ist der erste Sturm seit 2016, als Urd über Dänemark zog. Es gibt 4 Klassen, die schwersten Stürme liegen in Klasse 4.

Aktualisiert am Sonntag, 17.00 Uhr

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