Fachkräfte

Kein akuter Mangel an Mitarbeitern in Altenpflege

Kein akuter Mangel an Mitarbeitern in Altenpflege

Kein akuter Mangel an Mitarbeitern in Altenpflege

Apenrade/Aabenraa
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Auch die Aufsicht im Altenpflegebereich sollte in eigenen Händen bleiben, findet die Apenrader Seniorenratsvorsitzende. Foto: Hecker

Gehen dem Staat die Altenpflegerinnen und -pfleger aus? Die zuständige Ministerin sieht darin die „größte Herausforderung". In der Kommune Apenrade sieht man die Situation gelassener. Noch.

Die Ministerin für Ältere, Thyra Frank (LA),  stand wegen angeblich fehlender Initiativen zur Verbesserung der Verhältnisse in der Betreuung der Senioren  in Dänemark in den vergangenen Monaten  nicht nur in der Kritik aus Reihen der Opposition. In dieser Woche wurde sie vor den Sozialausschuss des Folketings zitiert und räumte dort  ein, dass die Versorgung der Altenpflege mit qualifizierten Arbeitskräften die größte Herausforderung sei.

Der Vorsitzende des Sozialausschusses im Apenrader Stadtrat, Karsten Meyer Olesen (Soz.), berichtet, dass es in der Kommune Apenrade nicht so schlecht aussehe. „Bei uns sind aktuell alle Stellen für Sozial- und Gesundheitsassistenten besetzt“, so der Politiker und weist darauf hin, dass er Probleme erwarte, in den kommenden Jahren genügend Krankenschwestern und -pfleger zu bekommen, wenn der Trend anhält, dass im Gesundheitswesen immer mehr Aufgaben aus den Krankenhäusern in kommunale Einrichtungen delegiert werden.

„Aktuell fehlt es an Praktikumsplätzen"

„Aktuell fehlt es an Praktikumsplätzen in der Krankenpflege“, so Meyer Olesen. Er fordert deshalb Einsatz auf kommunaler Ebene, damit die zusätzlichen Aufgaben auch erfüllt werden können. „Vor allem muss die Regierung die erforderlichen Finanzmittel bereitstellen“, so der Sozialdemokrat. 

Zur guten Versorgung der Kommune mit Sozial- und Gesundheitsassistenten (Sosu), die in der Heimhilfe und in Pflegecentern der Kommunen eingesetzt werden, erklärt Meyer Olesen,  dabei spiele eine große Rolle, dass die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterstäbe in Ordnung sind. Vorteilhaft sei für die dänischen Grenzkommunen   auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von südlich der Grenze für den Pflegebereich zur Verfügung stehen. Für diese sind die Arbeitsplätze in Dänemark offenbar attraktiver als in Deutschland, wo aktuell über  einen Pflegenotstand  diskutiert wird.

Harte Jobs

„Die Jobs  in Heimhilfe und Pflegecentern sind oft sehr hart“, so Meyer Olesen, der fordert, dass von Seiten der kommunalen Arbeitgeber  noch mehr  unternommen wird, die technische Ausstattung so zu verbessern, dass weniger Pflegemitarbeiter vorzeitig „aufgeschlissen“ werden. 

Positiv bewertet er, dass bei den jüngsten Tarifverhandlungen auch eine bessere Bezahlung des Pflegesektors auf der Tagesordnung gestanden hat.

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