Folketingswahl

Wen wählen? Die dänischen „Wahl-O-Mats“ im Überblick

Wen wählen? Die dänischen „Wahl-O-Mats“ im Überblick

Wen wählen? Die dänischen „Wahl-O-Mats“ im Überblick

Kopenhagen
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Wen wählen? Die Wahltests (kandidattest) verschiedener dänischer Medien bieten Orientierungshilfe an. Foto: Kristian Djurhuus/Ritzau Scanpix

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Am 1. November sind die Bürgerinnen und Bürger Dänemarks aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Dänische Medien bieten Tests an, um die eigene politische Haltung mit der der Kandidatinnen und Kandidaten der verschiedenen Parteien abzugleichen – einige dieser Tests richten ihr Augenmerk auf regionale Themen – etwa Grenzkontrollen.

Wen und welche Partei soll ich wählen? Wer in Deutschland diese Fragen klären will, ohne die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien durchforsten zu müssen, dem hilft unter anderem der bekannte Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Hilfe bei der Meinungsfindung bieten in Dänemark im Vorfeld der Folketingswahl die Wahltests (kandidattest) der verschiedenen Medien.

Der dänische Name verrät schon einen besonderen Unterschied: In Dänemark steht eher die Person im Vordergrund, die sich in einem bestimmten Wahlkreis für einen Sitz im Folketing bewirbt, nachgeordnet ist die Parteizugehörigkeit.

Derartige Tests bieten einige dänische Medien an: „Danmarks Radio“, „TV2“, „JydskeVestkysten“ bzw. „AvisenDanmark“, Jyllands-Posten“ bzw. „Politiken“.

Die Kandidatentests der dänischen Medien beziehen die Kommune, für die man sich interessiert, mit ein. Jede Kommune ist einem bestimmten Wahlkreis (storkreds) zugeordnet, von denen es zehn in Dänemark gibt.

„Danmarks Radio“ bietet 25 Fragen an, eine der Fragen, Nummer 17, beschäftigt sich mit dem Grenzland, es ist die Frage nach permanenten Grenzkontrollen zu Deutschland. Die eigene Haltung zu den einzelnen Fragen lässt sich nach Abschluss der Fragerunde bei den sechs vorgeschlagenen Kandidaten nachschauen. Der DR-Test beginnt mit den Fragen, später wird die gewünschte Kommune gewählt.

Der Kandidatentest von Jyllands-Posten“ und „Politiken“ umfasst 20 Fragen mit nationalem Bezug, die Grenzkontrollen werden nicht thematisiert. Nach der Beantwortung der Fragen werden die Politikerinnen und Politiker mit der größten Übereinstimmung aufgeführt, danach die Parteien.

Checks mit regionalem Winkel

Der Check des Senders „TV2“ ist anders aufgebaut. Er beginnt mit der Wahl der Kommune, danach harren 30 Fragen der Beantwortung, sie sind der Wahl der Kommune beziehungsweise des Wahlkreises, in der die Kommune liegt, angepasst. Die Fragen sind somit regional spezifischer. Das heißt Einwohnerinnen und Einwohner Kopenhagens bekommen andere Fragen als Apenraderinnen und Apenrader. Wer die Kommune Apenrade wählt, wird bereits bei Frage Nummer 2 nach der Meinung zu den Grenzkontrollen gefragt. Das Thema Brückenbau von Alsen nach Fünen steht an vierter Stelle. Die regional relevanten Themen stehen weiter vorn, die allgemeineren Themen folgen.

Regional wird es auch bei „JydskeVestkysten“ bzw. „AvisenDanmark“. Hier beschäftigt sich Frage Nummer 1 mit den Grenzkontrollen, Nummer 2 mit dem Grenzhandel, Nummer 3 mit Studienplätzen in Südjütland und Nordschleswig.

Als Resultat erhält die Nutzerin oder der Nutzer in diesem Wahlcheck zunächst die Übereinstimmung mit den Parteien, dann die Übereinstimmung mit den einzelnen Kandidaten. Grundstock: 14 Fragen, Nutzerinnen und Nutzer können Themenfelder mit entsprechenden Fragen hinzuwählen, um das Ergebnis zu präzisieren. 

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