Bedrohung
Angespannte Situation in der Ukraine gibt Grund zur Sorge
Angespannte Situation in der Ukraine gibt Grund zur Sorge
Angespannte Situation in der Ukraine gibt Grund zur Sorge
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Die Aggressionen Russlands gegen die Ukraine haben zu einer neuen militärischen Wirklichkeit geführt. Die Bedrohung spielt sich im Nahbereich Dänemarks ab, was dem Oberkommandierenden der Streitkräfte, Flemming Lentfer, die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.
In diesen Tagen nimmt die angespannte Situation im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine die Aufmerksamkeit der westlichen Länder in Anspruch. Die Aggressionen von russischer Seite entwickeln sich von Tag zu Tag, während die Bemühungen um eine diplomatische Lösung auf Hochtouren laufen, um so ein Umschlagen in kriegerische Handlungen noch zu verhindern.
In Dänemark steht General Flemming Lentfer als Oberkommandierender der Streitkräfte an der Spitze der dänischen Truppen, die derzeit in erheblichem Umfang ihre Bereitschaft erhöhen.
Für ihn ist dies ein logischer Schritt und Teil rechtzeitiger Vorsorge. Denn die Situation ist seiner Ansicht nach ernst.
Militärische Aufrüstung Anlass zur Sorge
Auf die Frage, ob es für die dänische Bevölkerung Grund zur Sorge gibt, antwortet Flemming Lentfer prompt: „Ja, das finde ich, dazu gibt es guten Grund. Und zwar deshalb, weil die militärische Kapazität, die um die Ukraine herum aufgebaut wurde, in jedem Falle nicht weniger geworden ist. Ich denke – wie die meisten den Medien entnehmen können – dass derzeit die diplomatischen Bemühungen auf Hochtouren laufen“, sagt er.
Zuletzt hat Dänemark – zusammen mit einer Reihe weiterer Länder – dänische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in der Ukraine dazu aufgefordert, das Land zu verlassen; zudem wird von sämtlichen Reisen in das Land abgeraten.
Risiko für Krieg
Es gibt ein Risiko für einen realen Krieg. Inwieweit dieser bereits unmittelbar bevorsteht, darauf will sich Lentfer nicht festlegen.
„Aber ich kann feststellen, dass die militärische Vorwarnzeit für eine eventuelle Anwendung des militärischen Apparates dort extrem verkürzt worden ist“, sagt er.
Übersetzt aus der Militärsprache bedeutet dies, dass Russland bereit für einen Einmarsch ist.
Erhöhte Verteidigungsbereitschaft
Aus diesem Grunde ist eine historische Erhöhung der dänischen Verteidigungsbereitschaft begonnen worden, die es so seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr gegeben hat.
Bisher mussten dänische Kampfbataillone innerhalb von 30 Tagen ausrücken können, jetzt müssen sie dazu innerhalb von 1-5 Tagen in der Lage sein.
„Die Situation ändert die Dinge in unserem Nahbereich. Das ist zwar nicht dasselbe, als würde es jetzt eine militärische Bedrohung gegen Dänemark geben. Aber es herrscht kein Zweifel daran, dass sich die Dinge in unserem Einflussbereich ändern, für den wir gemeinsam entlang der östlichen Flanke Verantwortung tragen. Es liegt auf der Hand, dass sich daraus eine ernste Situation ergibt. Ich bin deswegen der klaren Ansicht, dass sich alle Soldatinnen und Soldaten des Militärs darüber im Klaren sind, worum es hier geht. Deshalb bereitet man sich intensiv auf das vor, das nun geschehen könnte“, sagt Lentfer.
Er fügt hinzu, dass dies auch ein Beweis gegenüber den Alliierten in der Nato dafür ist, dass Dänemark bereit ist „zu liefern“.
Warten auf Verteidigungsabsprache mit den USA
Dänemark will zudem eine Verteidigungsabsprache mit den USA verhandeln, die dazu führen kann, dass amerikanische Soldatinnen und Soldaten auf dänischem Boden stationiert werden. Dies wurde von russischer Seite als Provokation aufgefasst.
Bisher hat Lentfer jedoch keinen konkreten Kommentar zu diesen Plänen. Dafür sei es noch zu früh, meint der Oberkommandierende. Er wartet ab, wie genau die Vereinbarung aussehen wird.
Militär zuletzt von turbulenten Ereignissen geprägt
Die Situation in der Ukraine spitzt sich zu, während hinter dem dänischen Militär eine Reihe an turbulenten Ereignissen liegt. Trine Bramsen (Soz.) hat die Funktion als Verteidigungsministerin vor Kurzem an Morten Bødskov (Soz.) abgegeben, nachdem eine Reihe an Vorfällen ihr Verhältnis zu den dänischen Truppen geschwächt hatte.
Lentfer will jedoch keinerlei Kritik an Bramsen richten – im Gegenteil – und er ist auch von einer guten Zusammenarbeit mit Bødskov in der zugespitzten Situation überzeugt:
„Ich hatte eine gute Zusammenarbeit mit der früheren Ministerin, und ich bin sicher, dass ich dies auch mit dem neuen Minister erreichen werde“, sagt er.