Leitartikel
„Lokale Medien als demokratische Eckpfeiler“
Lokale Medien als demokratische Eckpfeiler
Lokale Medien als demokratische Eckpfeiler
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45 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stellen sich hinter die lokalen und regionalen Medien. Eine wichtige Sache für die lokale Demokratie, meint auch Chefredakteur Gwyn Nissen.
45 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landes unterstützen in einer neuen Kampagne die lokalen und regionalen Medien des Landes. Auf einer doppelten Anzeigenseite in den Lokalzeitungen setzen sie sich für die Medien als eine tragende Säule der lokalen Demokratie ein.
Die Corona-Pandemie hat die lokalen und regionalen Medien tiefer in die Krise gestürzt. Es fehlen Anzeigeneinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe, und darüber hinaus stehen die lokalen Medienhäuser auch den großen Tech-Giganten wie Google und Facebook machtlos gegenüber.
In den vergangenen Jahren sind Werbegelder in Milliardenhöhe von den traditionellen (dänischen) Medien in die Kassen der weltweit agierenden Großkonzerne gewandert. Medien im ganzen Land müssen sparen, und darunter leidet der Journalismus. Dabei haben Google und Co. nur ein kommerzielles Interesse, während die lokalen und regionalen Medienhäuser einen wichtigen publizistischen Auftrag erfüllen.
Man mag mitunter mit Journalisten und Redakteurinnen in einer Sache nicht einig sein, aber die Medien vor Ort spielen in der Gesellschaft und in der lokalen Demokratie eine wichtige Rolle, indem sie die Machthaber kontrollieren und kritisieren sowie über relevante lokale und regionale gesellschaftliche Themen berichten.
Die Kampagne ist gerade jetzt aktuell, weil in Dänemark in Kürze die Kommunal- und Regionalratswahlen stattfinden. Kann man sich den Wahlkampf ohne lokale Medien vorstellen? Sicherlich nicht, und das wissen nicht nur die 45 Bürgermeister, sondern auch die mehr als 2.700 Kommunal- und Regionalratsvertreterinnen und -vertreter.
Lokale und regionale Medien gehören mehr denn je zum Fundament der Demokratie.
Die kommunalen Oberhäupter fordern in der Kampagne unter anderem ihre Kolleginnen und Kollegen im Folketing dazu auf, endlich die Verhandlungen über die zukünftige Medienförderung aufzunehmen – und zu einem Ergebnis zu kommen.
Die Verhandlungen sind mehrmals ausgesetzt worden, und die lokalen Medienhäuser stehen somit weiterhin einer ungewissen Zukunft gegenüber. Vor allem, weil der Beginn der Verhandlungen auch an hohe Erwartungen geknüpft ist: Die lokalen und regionalen Medien wollen eine Umverteilung der Medienförderung von den landesweiten Medien zu den lokalen und regionalen Medienhäusern.
Der lokale Journalismus – und somit die lokale Demokratie – muss gestärkt werden, so die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ihrer Kampagne. Darüber dürfte es eigentlich keine zwei Meinungen geben.