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Bürgermeister: Plan für Flüchtlingszaun nicht notwendig

Bürgermeister: Plan für Flüchtlingszaun nicht notwendig

Bürgermeister: Plan für Flüchtlingszaun nicht notwendig

dodo/hm
Nordschleswig/Kopenhagen
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DF befürchtet einen neuen Flüchtlingsstrom und will, dass sich Dänemark vorbereitet und einen Plan zu einem Zaun an der deutsch-dänischen Grenze erstellt. Venstre in Kopenhagen hat nichts gegen einen solchen Plan, Bürgermeister im Grenzland sehen Wichtigeres. Foto: Jens Dresling/Ritzau Scanpix

Die Dänische Volkspartei befürchtet eine neue Flüchtlingskrise und will, dass Dänemark einen Plan für einen Zaun hat. Die Partei Venstre scheint in Kopenhagen nichts gegen einen solchen zu haben. Parteikollegen in Nordschleswig sehen das anders.

Während offenbar Venstre-Politiker in Kopenhagen die Idee, einen Plan für einen möglichen Flüchtlingszaun auszuarbeiten, befürworten, sorgt der Vorstoß bei zwei Partei-Kollegen in Nordschleswig für Kopfschütteln.

Andresen: Andere Probleme als das

„Wir kämpfen derzeit mit Corona und haben ganz andere Probleme als so etwas. Dieses Thema hat derzeit keinerlei Relevanz. In Sachen Flüchtlingspolitik sollten wir uns auf die europäische Zusammenarbeit konzentrieren und uns mit anderen Ländern absprechen. Generell sollte ein Europa ohne Grenzen das Ziel sein“, so Thomas Andresen, Bürgermeister von Apenrade, zum „Nordschleswiger“.

Auch sein Partei- und Amtskollege aus Tondern, Henrik Frandsen, hält von dem Vorschlag nichts.

„Ich sehe keine Notwendigkeit für so einen Plan. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass so etwas nötig sein könnte“, so Frandsen.

Warum seine Kollegen in Kopenhagen die Idee unterstützen, ist ihm ein Rätsel.

„Ich bin Bürgermeister von Tondern und kümmere mich um meine Kommune. Warum andere Bedarf für so einen Plan sehen, kann ich nicht sagen.“

DF-Vorstoß

Der Vorsitzende der Dänischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, befürchtet eine neue Flüchtlingskrise und plädiert in der Zeitung „Berlingske“ dafür, sich auf eine solche vorzubereiten. Er ist der Ansicht, dass es einen Plan für einen Zaun an der deutsch-dänischen Grenze geben muss, aus dem hervorgeht, wie viel Material für diesen Zaun neben dem vorhandenen benötigt wird und wie lange der Bau dauern würde. Während die regierenden Sozialdemokraten abwinken, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau, dass die Partei Venstre nichts gegen einen solchen Plan hat, solange er nicht derzeit umgesetzt wird.

H. P. Geil, Venstre-Bürgermeister der Kommune Hadersleben, will den Zaun-Vorstoß der Dänischen Volkspartei nicht kommentieren. Dies wolle er seinen Kollegen im Folketing überlassen, so Geil. Dort im Folketing sitzt Venstre-Abgeordnete Eva Kjer Hansen, die auf Anfrage des „Nordschleswigers"  die Idee von DF ebenso nicht kommentieren möchte.

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