Schweinepest

EU-Kommission warnt Dänemark vor Wildschweinzaun

EU-Kommission warnt Dänemark vor Wildschweinzaun

EU-Kommission warnt Dänemark vor Wildschweinzaun

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Jean Christophe Verhaegen/Ritzau Scanpix

Ein Zaun werde anderen Tieren schaden und Wildschweine nicht ausreichend abhalten, sagen die Brüsseler Politiker. Doch Dänemarks Regierung will das ignorieren.


Die Afrikanische Schweinepest stelle eine ernsthafte Bedrohung dar – doch ein Wildschweinzaun für 80 Millionen Kronen entlang der dänisch-deutschen Grenze werde das Problem nicht eindämmen und zusätzlich neue Sorgen schaffen, heißt es laut Jyllands-Posten seitens der EU-Kommission.

In einer schriftlichen Antwort an die Tageszeitung teilt die Kommission mit, dass nicht nur Wildschweine, sondern auch andere Tiere unter dem langen Zaun leiden würden. „Die Zäune können auch hinsichtlich der Bewahrung der Natur Sorgen bereiten“, heißt es aus Brüssel. „Die Kosteneffizienz und die praktische Umsetzung der Maßnahme wecken Besorgnis. Heute einen Zaun zu bauen ist keine Empfehlung der EU“, so die Kommission.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, doch für Schweine gibt es weder Gegenmittel noch Impfstoffe. Die meisten Schweine sterben innerhalb der ersten zehn Tage nach der Übertragung.

Würde die Pest in Dänemark ausbrechen, wäre der dänische Schweineexport schwer getroffen. Laut einer Berechnung der Technischen Universität DTU würde jeder einzelne Vorfall 2,5 Milliarden Kronen Einnahmeeinbußen kosten können.

Erst kürzlich ist die Schweinepest bei acht Tieren in Belgien festgestellt worden. Es war der erste Fall in Westeuropa, nachdem es bereits Ausbrüche in Rumänien, Polen und in den baltischen Ländern gegeben hat.

14 Staaten haben den Schweineimport aus Belgien bisher eingestellt. Doch die Belgier wollen keinen Zaun bauen. Die Behörden vermuten, dass die Seuche mit einem Lkw ins Land kam. Dagegen wäre ein Zaun machtlos.

Die dänische Regierung plant, dass sämtliche Wildschweine im Lande von Jägern erlegt werden sollen, woraufhin der Zaun das Eindringen weiterer Tiere verhindern soll. Die Genehmigungen zum Bau liegen laut Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) inzwischen vor, die Pläne fußten „auf einer soliden fachlichen Grundlage“.

Der Zaun sei „auch ein wichtiges Signal an unsere Exportmärkte in Drittländern. Wenn wir die afrikanische Schweinepest in Dänemark bekommen, schließen sie augenblicklich. Das haben wir in Belgien gesehen“, so die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Dänischen Volkspartei, Lise Bech, die in der Frage hinter der Regierung steht.

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