Grenzöffnung

Experten durchlöchern Hækkerups Grenz-Argumente

Experten durchlöchern Hækkerups Grenz-Argumente

Experten durchlöchern Hækkerups Grenz-Argumente

Kopenhagen/Nordschleswig
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Justizminister Nick Hækkerup (Sozialdemokraten) Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Justizminister Nick Hækkerup hat sich auf mehrere Virologen bezogen, als er vor einer Öffnung der Grenzen warnte. Diese haben jedoch nichts gegen eine Grenzöffnung, schreibt „Jyllands-Posten“.

Als Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) nach einer Debatte im Folketing der Presse stellte, warnte er eindringlich vor einer Öffnung der Grenzen.
Touristen aus Deutschland und anderswo könnten neue Infektionsketten auslösen, so Hækkerup.

Auf Nachfrage des „Nordschleswigers“, welche gesundheitliche Beratung dieser Einschätzung zugrunde liege, verwies der Justizminister auf Virologen.
„Es gibt eine ganze Reihe von Ärzten, die in verschiedenen Medien vor einer Öffnung der Grenzen gewarnt haben“, sagte er.

Nun berichtet „Jyllands-Posten“ jedoch, dass genau diese Virologen sagen, man könne die Grenzen durchaus öffnen.

Die Zeitung hat beim Ministerium nachgefragt, auf welche Experten Hækkerup sich bei seiner Aussage bezog. Hier verwies man auf einen Artikel in „Information“ vom 9. Mai, in dem vier Experten zur Vorsicht mahnen.

Unbedenklich

Drei von den vieren antworten auf direkte Nachfrage von „Jyllands-Posten“, dass sie keine Einwände gegen eine Öffnung der Grenzen hätten. Der Vierte äußert sich dazu nicht.

„Es gibt ja mehr oder weniger den gleichen Infektionsdruck zum Beispiel in Deutschland und Norwegen, während er in Schweden doppelt so hoch ist. Andererseits gibt es in Schweden mehr Personen, die die Infektion bereits überstanden haben, und das Land hat daher eine höhere Immunität. Und schaut man außerhalb von Stockholm, ist der Infektionsdruck im Rest von Schweden niedriger als in Kopenhagen“, sagt Professor Søren Riis Paludan vom Institut für Biomedizin der Universität Aarhus zu der Zeitung.

Auch andere Virologen schätzen die Gefahr bei einer Grenzöffnung als gering ein.

„Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass man die Grenzen öffnet, denn wir haben es mit dem Austausch von Personen zu tun, die aus Ländern mit einem vergleichbaren Infektionsdruck kommen“, sagt Professor Allan Randrup Thomsen von der Universität Kopenhagen zu „BT“.

In einem soeben veröffentlichten Bericht sagt das Serum Institut jetzt, es bestehe ein Risiko besteht, dass einreisende Personen neue Infektionsketten auslösen können. Der Bericht besagt jedoch nichts über den Umfang dieses Risikos.

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