Region Süddänemark

Regionsrat stellt Weichen für bessere medizinische Akutversorgung

Region peilt bessere medizinische Akutversorgung an

Region peilt bessere medizinische Akutversorgung an

Vejle
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Das Apenrader Krankenhaus zählt neben den Kliniken in Sonderburg und Tondern zum Krankenhausverbund „Sygehus Sønderjylland" unter dem Dach der Region Süddänemark. Foto: Volker Heesch

Das neue Konzept geht in eine Anhörung: Die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Psychiatrie und kommunaler Gesundheitsversorgung soll verbessert werden. Im neuen Akutplan mit 32 Einsatzbereichen werden die praktischen Ärzte zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger stärker einbezogen.

Der Regionsrat der Region Süddänemark hat auf seiner Sitzung am Montag in Vejle die Weichen für eine verbesserte Akutversorgung der Bevölkerung im Gesundheitswesen gestellt. Mit dem Beschluss des Regionsparlaments können zum neuen Plan, in dem 32 Vorschläge eingearbeitet worden sind, in der Zeit vom 6. Mai bis zum 30. August im Rahmen einer öffentlichen Anhörung Stellungnahmen eingereicht werden.

Unterlagen über Homepage der Region

Während der Anhörungsphase sind weitere Unterlagen über die Homepage der Region zugänglich. Kernstück der Neuplanung ist eine bessere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren im Gesundheitswesen, den Krankenhäusern, dem kommunalen Gesundheitswesen und den praktischen Ärztinnen und Ärzten. Besonders verbessert werden soll die Verbindung zwischen der ärztlichen Notbereitschaft und den Krankenhäusern, wenn Patientinnen und Patienten sich in einer akuten Notlage befinden. Seit Gründung der Regionen im Jahre 2007 ist die heute vorhandene Akutbereitschaft geschaffen worden. In einer Pressemitteilung der Region heißt es, es sei eine gut ausgestattete Akutbereitschaft zum Wohle aller süddänischen Einwohner entstanden.

Verbesserungen und Klagen

Allerdings hat es in den vergangenen Jahren auch Klagen von Menschen unter anderem über lange Anfahrtswege und Wartezeiten im Bereich der Notaufnahmen gegeben. Die Region verweist neben Angeboten wie Notarztwagen und Rettungshubschraubern auch auf eine verbesserte Behandlungsmöglichkeit mit Akut- und Spezialkrankenhäusern sowie den Ausbau der prähospitalen Bereitschaft, die vielen Patienten Besuche in den großen Kliniken erspart.

Auch die Stärkung der psychiatrisch-medizinischen Angebote wird hervorgehoben. Mehrfach wird erwähnt, dass die wohnortnahen praktischen Ärztinnen und Ärzte stärker in den Einsatz der Krankenhäuser einbezogen werden sollen.

Erfreut über den Beschluss des Regionsrates äußert sich der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Regionsparlaments, Poul-Erik Svendsen (Sozialdemokraten): „Der Akutplan ist ein wichtiges Element in der Arbeit der Region. Er steckt die Rahmen ab und stellt sicher, dass die Menschen in Süddänemark rund um die Uhr schnell die richtige Hilfe erhalten können, überall in der Region.“ Und er fügt hinzu, dass die Zusammenarbeit der vielen Bereiche des Geundheitswesens verbessert werde.

Der Akutplan ist ein wichtiges Element in der Arbeit der Region. Er steckt die Rahmen ab und stellt sicher, dass die Menschen in Süddänemark rund um die Uhr schnell die richtige Hilfe erhalten können, überall in der Region.

Poul-Erik Svendsen (Sozialdemokraten), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Regionsrates Süddänemark

 

„Der neue Akutplan baut die Angebote aus und sorgt für deren Weiterentwicklung quer über die Grenzen der Krankenhäuser, psychiatrischen Behandlungsstätten und Kommunen“, so Svendsen und spricht die Hoffnung aus, dass damit die Behandlung der Patientinnen und Patienten in den süddänischen Krankenhäusern noch besser wird als bisher bereits.   

Neue Visitationsabteilungen in Akutkrankenhäusern

Ein wichtiger Bereich im neuen Akutplan ist die Schaffung neuer Visitationsabteilungen in den Akutkrankenhäusern der Region in Apenrade (Aabenraa), Esbjerg, Kolding und Odense. Dort werden die Kenntnisse über die einzelnen Angebote der Krankenhäuser, der psychiatrischen Einrichtungen und der Kommunen konzentriert. Sie stehen den Hausärzten ebenso wie den Bereitschaftsärzten zur Verfügung, wenn sich Bürgerinnen und Bürger an diese im Falle einer akuten Erkrankung oder einer Unfallverletzung wenden. Damit soll eine schnelle und fachlich kompetente Behandlung gesichert werden. Dadurch könnten auch unnötige Einweisungen in ein Krankenhaus vermieden werden.

Das Krankenhaus in Tondern hat viele ambulante Behandlungen übernommen. Foto: Sygehus Sønderjylland

 

Vor allem ältere Menschen, denen eine stationäre Behandlung oft nicht gut bekommt, könnten alternativ in ihrer eigenen Wohnung in Zusammenarbeit mit der Heimatkommune, der hausärztlichen Praxis und dem Krankenhaus versorgt werden. Statt einer stationären Behandlung sei es anschließend oft möglich, es an den folgenden Tagen bei einer ambulanten Krankenhausbehandlung bewenden zu lassen.   

Psychiatrische Versorgung verbessern

Ein weiterer wichtiger Baustein des neuen Akutplans ist die vorgesehene stärkere Zusammenarbeit zwischen der gemeinsamen Akutaufnahme der Krankenhäuser, den psychiatrischen Akutangeboten und den Kommunen. Davon sollen vor allem Patientinnen und Patienten profitieren, die sich mit physischen und psychiatrischen Diagnosen an das süddänische Gesundheitswesen wenden.

Dazu zählen beispielsweise Personen, die Drogen konsumieren, die ihren Rausch überstehen müssen und zugleich schmerzlindernde Behandlungen benötigen. Gerade dieser Personenkreis soll künftig gezielter aufgespürt werden und in den Genuss einer psychiatrischen Versorgung kommen können. Im Bereich des nordschleswigschen Klinikverbundes „Sygehus Sønderjylland“ und des Krankenhausbetriebs „Sygehus Lillebelt“ wird nach einem solchen Konzept bereits gearbeitet.        

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