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Sorge um neue Landwirtschaftsvereinbarung

Sorge um neue Landwirtschaftsvereinbarung

Sorge um neue Landwirtschaftsvereinbarung

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die dänischen Landwirtinnen und Landwirte fühlen sich als Spielbälle zwischen der Zielsetzung wechselnder Regierungen für eine klimafreundlichere Landwirtschaft. Foto: Mette Mørk/Ritzau Scanpix

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Als Landwirtin und Landwirt investiert man mit einem Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten. Deshalb ist die neue Landwirtschaftsvereinbarung, über die die Regierung derzeit verhandelt, nach Auffassung des Branchenvorsitzenden Søren Søndergaard von entscheidender Bedeutung.

Die dänischen Landwirtinnen und Landwirte fühlen sich zwischen den Ambitionen wechselnder Regierungen für eine nachhaltigere Landwirtschaft gefangen.

„Die Herausforderung besteht darin, dass wir uns ein bisschen wie ein Spielball zwischen dem roten und dem blauen Block fühlen“, sagt Søren Søndergaard, Vorsitzender des Branchenverbandes für Landwirte und Lebensmittelgesellschaften, Landbrug & Fødevarer.

Landwirtschaftsvereinbarung entscheidend für Investitionen

Am Sonntag endeten erneute politische Verhandlungen für eine Landwirtschaftsvereinbarung zunächst ergebnislos. Die Ergebnisse der Vereinbarung hätten entscheidenden Einfluss auf die Investitionen der dänischen Landwirte, so Søren Søndergaard.

Diese geschehen mit einem langen Zeithorizont. Deshalb ist es für sie schwierig, sich laufend den Landwirtschaftsvereinbarungen wechselnder Regierungen anzupassen.

Volkommen unhaltbar

„Vor sechs Jahren haben wir eine blaue Landwirtschaftsvereinbarung bekommen, jetzt bekommen wir möglicherweise eine rote Landwirtschaftsvereinbarung. Wenn man als Landwirt investiert, geschieht dies mit einem Zeithorizont von 10 und 20 Jahren. Dass wir nicht wissen, in welche Richtung die Reise geht, ist vollkommen unhaltbar“, sagt Søren Søndergaard.

Unter anderem müssen Investitionen in Ställe, Technik und Ackerland mit einer langfristigen Perspektive betrachtet werden.

Dänemarks größter Exportsektor

„Es geht vor allem darum, wie wir unsere Landwirtschaft betreiben sollen. Wir möchten unsere Landwirtschaft gerne weiter ausbauen, sodass wir mit dem Rest der Welt konkurrieren können, schließlich sind wir aktuell Dänemarks größter Exportsektor“, sagt Søndergaard.

Er hebt hervor, dass die Landwirte nichts gegen politische Forderungen für eine nachhaltige Landwirtschaft hätten.

„Wir sind in diesem Bereich selbst sehr ambitioniert und möchten für Klima und Nachhaltigkeit gerne unseren Beitrag leisten. Wir müssen lediglich wissen, in welche Richtung sich die Dinge langfristig entwickeln“, sagt Søndergaard.

Er hofft deshalb weiterhin auf eine Landwirtschaftsvereinbarung, die auf einer breiten Basis steht.

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