Demokratie

Die unbekannte Kommunalwahl

Die unbekannte Kommunalwahl

Die unbekannte Kommunalwahl

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Scanpix

Eine Untersuchung zeigt: Vier von zehn Dänen wissen nichts von der Kommunalwahl im November. Das gebe zu denken, sagt die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei.

Eine Untersuchung zeigt: Vier von zehn Dänen wissen nichts von der Kommunalwahl im November. Das gebe zu denken, sagt die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei.

Kommunalwahl? Das Interesse der Dänen hält sich in Sachen Stimmabgabe auf kommunaler Ebene in Grenzen. Eine neue Untersuchung des Magazins Momentum zeigt: Mehr als vier von zehn Dänen wissen nicht, dass am 21. November die Kommunalwahl ansteht. „Das ist ein Ergebnis, das doch sehr zu denken gibt“, sagt Ruth Candussi, Parteisekretärin der Schleswigschen Partei (SP). „Man fragt sich schon, was da los ist. Denn die Kommunalpolitik trifft schließlich Entscheidungen, die den Bürger direkt betreffen. Aber es ist eine Tatsache, dass sich viele Bürger nicht dafür interessieren, und dazu müssen wir uns jetzt verhalten.“

Auf Terminen wie der Apenrader Tierschau, der Ausbildungsmesse in Pattburg oder dem Klipleffer Markt trete man in direkten Kontakt mit den Bürgern. Zudem werden derzeit die Facebook-Profile der SP-Spitzenkandidaten auf den Weg gebracht, um in den sozialen Medien auf die Wahl aufmerksam zu machen. Auch wolle man auf jene zugehen, die offen sagen: Die Kommunalwahl interessiert mich nicht. „Es gibt Bürger, die die Stadtratspolitik für ein Gemurkse aus Eigeninteressen halten und fragen: Was bringt das überhaupt? Wir wollen Überzeugungsarbeit leisten. Und aufzeigen, dass Kommunalpolitik am dichtesten dran ist an den Bürgern. Und dass jede Stimme einen Unterschied macht, wer im Stadtrat mitbestimmt.“ Ob die Bedingungen im Pflegeheim vor Ort, Akzente auf dem Arbeitsmarkt oder Projekte wie das bevorstehende Pfadfinderlager in Sonderburg: Kommunalpolitik werde direkt für die Bürger gemacht, so Candussi.

In Sonderburg, der Jugendkommune des Jahres, wirbt man um die besonders desinteressierte Jugend. Mit Blick auf die 17- bis 24-Jährigen sagt Betina Wichmann Knudsen, Chefin des Stadtrats- und Direktionssekretariats: „Sie wissen größtenteils nicht, dass eine Kommunalwahl bevorsteht. Sie wissen nicht einmal, dass sie ihre Stimme abgeben können.“ Um die demokratische Teilnahme zu stärken, hat die Kommune eine Reihe von Initiativen angekurbelt. „Wir versuchen, die Sprache der Jugend zu sprechen und sie dort zu treffen, wo sie sind. Beispielsweise in den sozialen Medien.“ Mit Vorwahlfesten, Briefen an Erstwähler und Wahlbussen geht man direkt auf junge Wähler zu.

Die SP formuliert derzeit zusammen mit der Jugendparteiorganisation junge SPitzen eine eigene Jugendpolitik. „Es ist erschreckend, dass offenbar 63 Prozent der Jugendlichen nicht wissen, worum es bei der Kommunalwahl geht. Mit unserer Jugendpolitik für alle Kommunen wollen wir zeigen, warum die Kommunalpolitik wichtig ist und wo die Kommune Einfluss nehmen kann“, so Phillip Schmidt, Vorsitzender der jungen SPitzen. Sara Wasmund

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