Schleswig-Holstein

Das halten Minderheit, Region Süddänemark und Kopenhagen von der neuen Landesregierung

Das halten Minderheit, Region und Kopenhagen von der neuen Landesregierung

Das halten Minderheit und Region von der Landesregierung

Apenrade/Aabenraa
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Sie tragen für die CDU Verantwortung in der neuen Regierung: Claus Ruhe Madsen, Kerstin von der Decken, Daniel Günther, Karin Prien, Werner Schwarz, Sabine Süttelin-Waack und Dirk Schrödter (v. l.). Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Schleswig-Holstein sieht Dänemark als wichtigen Partner in Sachen Minderheit, erneuerbarer Energien und Wirtschaft. „Der Nordschleswiger“ hat in Dänemark nachgefragt, was die deutsche Minderheit, die Schleswigsche Partei und die Region Süddänemark von den Plänen der schleswig-holsteinischen Landesregierung halten.

Ein Koordinator für deutsch-dänische Zusammenarbeit und ein dänischer Wirtschaftsminister – bei der neuen Landesregierung der CDU und den Grünen wird viel Wert auf die Partnerschaft mit dem Nachbarland gelegt.
 

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger Foto: Karin Riggelsen

Das kommt bei der deutschen Minderheit in Nordschleswig gut an. „Es ist doch sehr positiv, dass Schleswig-Holstein sich so stark mit Dänemark auseinandersetzt“, findet Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger. „Immerhin hat Schleswig-Holstein mehr mit Dänemark gemeinsam als mit Bayern“, so der Minderheitenchef.

Auch, dass mit Claus Ruhe Madsen ein Däne nach Kiel zieht, ist von Vorteil, meint Jürgensen: „Er wird es leicht haben, in Dänemark Kontakte zu knüpfen – und das in seiner Muttersprache.“

Besonders freut Hinrich Jürgensen, dass Schleswig-Holstein sich im Koalitionsvertrag zur Förderung von Minderheiten bekennt. Die Regierung will sich unter anderem dafür einsetzen, dass es Stipendien für die Deutsche Nachschule Tingleff gibt, damit auch Schülerinnen und Schüler aus Schleswig-Holstein bezuschusst werden.

Rainer Naujeck, Vorsitzender der Schleswigschen Partei Foto: Karin Riggelsen

Rainer Naujeck, Vorsitzender der Schleswigschen Partei findet es „gut und richtig einen Koordinator für die deutsch-dänische Zusammenarbeit einzusetzen.“ Er ist gespannt, wie sich die Arbeit des Dänemarkkoordinator Johannes Callsen umsetzen lässt.

Der SP-Politiker würde es sinnvoll finden, wenn Callsen sich sowohl auf Regionsebene als auch auf staatlicher Ebene bewegen würde. „Geht es um die Zusammenarbeit im Gesundheitssektor ist die Region gefragt, für die Grenzkontrollen ist hingegen der Staat zuständig“, so Naujeck.

Der Vorsitzende wünscht sich vor allem im Bereich der Grenzkontrollen Lösungen. Dass im Koalitionsvertrag erwähnt wird, dass Schleswig-Holstein sich bei der Bundesregierung dafür einsetzt, mit der dänischen Regierung in einen Dialog zu treten, findet er positiv. „Allerdings muss sich erst zeigen, ob den Worten auch Taten folgen werden“, meint der Politiker.

Stephanie Lose
Stephanie Lose, Regionsratsvorsitzende Foto: Region Syddanmark

Stephanie Lose, Vorsitzende der Region Süddänemark, begrüßt, dass die deutsch-dänische Partnerschaft ausgeweitet werden soll – und, dass es einen Koordinator geben soll.

In Bezug auf das Klima, sieht die Regionsratsvorsitzende großes Potenzial in der gemeinsamen Arbeit: „Die neue Regierung will Schleswig-Holstein bis 2040 zum ersten klimaneutralen Bundesland machen, und ich sehe ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit und gegenseitiges voneinander Lernen.“

Gemeinsame Interessen sieht Stephanie Lose auch, wenn es um Bildung, Forschung, Digitalisierung und die Anwerbung von Arbeitskräften geht, damit der grüne Wandel gelingt.

Verbesserungsbedarf gibt es laut der Regionsratsvorsitzenden bei der grenzüberschreitenden Mobilität. „Hier gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten, vor allem im Bereich des Schienenverkehrs.“

Jeppe Kofod, dänischer Außenminister Foto: Lars Salomonsen

Der dänische Außenminster Jeppe Kofod hat laut „Flensborg Avis“ mit Interesse verfolgt, dass Claus Ruhe Madsen den Posten als Wirtschaftsminister bekommen hat.  Er ist zuversichtlich, dass die dänische Regierung die gute Zusammenarbeit mit der neuen Regierung von Daniel Günther fortsetzen und ausbauen wird.

„Dies gilt insbesondere für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, ein Bereich, der unsere beiden Regierungen betrifft. Mit seinem Hintergrund und seiner Erfahrung wird Claus Ruhe Madsen hier sicherlich eine wichtige Rolle spielen können“, so der dänische Außenminister zur Zeitung.

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