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Neues Projekt: Mit Deutsch Karriere machen

Neues Projekt: Mit Deutsch Karriere machen

Neues Projekt: Mit Deutsch Karriere machen

Vejle
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Die Region will Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam machen, dass Deutschkenntnisse die berufliche Karriere fördern. Foto: DPA

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Die Region hat ein Projekt bewilligt, das Kindern und Jugendlichen zeigen soll: Es zahlt sich aus, Deutsch zu lernen. Harro Hallmann vom Bund Deutscher Nordschleswiger sieht das neue Projekt positiv, gibt aber etwas zu bedenken.

Die Region Süddänemark unterstützt mit Mitteln aus dem Ausbildungsfördertopf (uddannelsespulje) ein Projekt, das das Interesse der Jugend an der deutschen Sprache fördern soll, da diese laut Region schwindet. Insgesamt gehen laut deren Mitteilung 15,6 Millionen Kronen in neun Projekte. „Tysk i et karriereperspektiv“ erhält gut 2,6 Millionen Kronen, es ist die dritthöchste einzelne Fördersumme.

Mit knapp 3 Millionen Kronen erhält „Landbrugsskolerne som frontløbere i den grønne omstilling af dansk landbrug“ die höchste Unterstützung. Die Landwirtschaftsschulen sollen mithilfe des Projekts die „grüne Umstellung“ der Landwirtschaft fördern und CO₂-Emissionen aus dieser vermindern helfen.

Deutsch als Karrieresprungbrett

Die Region fördert „Tysk i et karriereperspektiv“ drei Jahre lang ab 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2024. Antragsteller ist Det Blå Gymnasium in Tondern (Tønder). Mit dabei sind außerdem die Statsskole Aabenraa, Det Blå Gymnasium Sønderborg, Haderslev Katedralskole sowie Grindsted Gymnasie- & Erhvervsskole. Hinzu kommen Kommunen, deutsche und dänische Schulen in Südschleswig, Hochschulen, das Goethe-Institut und weitere Partner.

Den Antragstellern zufolge rücken Dänemark – und nicht zuletzt Nordschleswig – und Deutschland politisch und wirtschaftlich enger zusammen. Das Interesse junger Leute an deutscher Kultur und Sprache nehme jedoch in Dänemark ab. Die Ursachen dafür seien komplex, einfache Lösungen gibt es den Projektpartnern zufolge nicht.

Mithilfe von „Tysk i et karriereperspektiv“ soll das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler dafür geweckt werden, dass gute Deutschkenntnisse nach Auffassung der Antragsteller für die berufliche Karriere wichtig sind, vor allem dann, wenn der eigene Wohnsitz im Grenzland liegt. Es gelte, dass junge Menschen ein Karrierebewusstsein entwickeln und dies in Grundschulen und weiterführenden Schulen. Das geht aus einer Anlage hervor, auf die die Region in ihrer Mitteilung verweist.

Kernidee ist, Unternehmen einzubinden und Exkursionen in deutsche Schulen anzubieten. Gymnasialschüler sollen Grundschulkinder unterrichten. Bereits existierende Verbindungen, beispielsweise zwischen Unternehmen nördlich und südlich der Grenze, sollen ausgeweitet und vertieft werden.

Hallmann: Projekt wird nicht ausreichen

Harro Hallmann, Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) und Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen, begrüßt das Projekt. „Alle Initiativen (die Deutsch fördern, Anm. d. Red.) sind ein Schritt in die richtige Richtung. Hallmann ist aber überzeugt, dass dieses Projekt allein nicht ausreichen wird, um das Schwinden des Interesses an der deutschen Sprache in Dänemark aufzuhalten. „Wir brauchen einen Einsatz auf allen Ebenen“, so Hallmann.

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