175 Mio. Kronen für Elektro-Ingenieure

Neues Forschungszentrum mit Jobgarantie für Sonderburg

Neues Forschungszentrum mit Jobgarantie für Sonderburg

Neues Forschungszentrum mit Jobgarantie für Sonderburg

jrp/jt
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
(vl.) Henrik Bindslev SDU, Kim Christensen Danfoss und Stephanie Lose Region Syddanmark bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Foto: Jon Thulstrup

Die Unternehmen Danfoss und Linak sowie die Süddänische Universität, die Region Süddänemark und die Kommune Sonderburg investieren gemeinsam 175 Millionen Kronen in ein Ausbildungs- und Forschungszentrum, um den drohenden Ingenieurmangel zu umgehen.

Forschungszentrum

Das Zentrum entsteht in einem Neubau südlich des jetzigen Alsions.

Das Gebäude wird auf 800 Kvadratmeter und fünf Stockwerken den Studenten und Forschern Platz zum arbeiten bieten.

Finanziert wird der Bau vom Bitten&Mads Clausens Fond sowie Linak A/S

 

 

Die Unternehmen Danfoss und Linak sowie die Süddänische Universität, die Region Süddänemark und die Kommune Sonderburg investieren gemeinsam 175 Millionen Kronen in ein Ausbildungs- und Forschungszentrum, um den drohenden Ingenieurmangel zu umgehen.

Die Unternehmen in der Region beklagen einen Mangel an Ingenieursnachwuchs. Um den zu umgehen, haben sich Danfoss, Linak, die Süddänsichen Universität (SDU), die Region Süddänemark sowie die Kommune Sonderburg zusammengetan, um gemeinsam ein Ausbildungs- und Forschungszentrum für Elektroingenieure aufzubauen.

Jeweils 35 Millionen Kronen wollen die fünf Beteiligten dafür investieren. So kommen insgesamt 175 Millionen Kronen zusammen.

Das Zentrum soll unter dem Titel „Center for Industriel Elektronik (CIE)“ ins Leben gerufen werden und seinen Sitz nahe des Sonderburger SDU-Gebäude, dem Alsion haben. Unter einem Dach soll dann ein Forschungs- und Innovationszentrum Platz finden, das auf internationalem Spitzenniveau Elektronikingenieure ausbildet und Forschungsmöglichkeiten bietet. Das neue Studium wird in einem extra dafür angefertigten Gebäude hausen, dass in Verlängerung des Alsions entsteht.

Stolzer Bürgermeister

Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) freut sich über das Vorhaben, „da es von ausschlaggebender Wichtigkeit ist, dass mehr Ingenieure für unsere kommunalen Unternehmen ausgebildet werden.“ Er nennt die Pläne „wichtig und visionär“. Ihm zufolge sei die jetzige Situation mit steigendem Mangel an Arbeitskräften ausschlaggebend dafür, ob die mittelgroßen Firmen in der Region bleiben – denn ohne qualifizierte Arbeitskräfte könnten die Firmen nicht konkurrenzfähig sein. Es mache ihn deshalb stolz, dass er Bürgermeister in einer Kommune sei, wo die Firmen selber tatkräftig werden und eine solche Zusammenarbeit auf die Beine stellen können, sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Höchste Konzentration an Ingenieuren

Der Danfoss-Vorstandvorsitzender Jørgen Mads Clausen sagte: „Nur so können wir die Reise fortsetzen, unseren Kunden die neusten bahnbrechenden Lösungen anzubieten.“ Clausen zufolge ist Sonderburg das Gebiet mit der höchsten Konzentration an Ingenieuren, aber wenigen Ingenieursstudiengängen an der Universität. „Das ist ein Missverhältnis – und dem wollen wir mit der neuen Initiative entgegensteuern“, so der Danfoss-Vorstandsvorsitzende. Bisher waren die für die Technik-Unternehmen relevanten Ingenieursstudiengänge in Städten wie Aalborg und Kopenhagen angesiedelt. Nach abgeschlossenem Studium war es schwer, die neuausgebildeten Ingenieure nach Sonderburg zu bekommen, meint Clausen. „Das zeigte uns, dass wir selber etwas dagegen unternehmen mussten.“

Dem konnte auch der Chef von Linak, Bent Jensen zustimmen. „Wir möchten gerne in der Region bleiben und eine Entwicklungsabteilung vor Ort haben. Dies ist nun möglich. Durch die neue Initiative werden die Ingenieure nun unseren Anforderungen angepasst und maßgeschneidert“, so Jensen.

Henrik Bindslev, Dekan an der Technischen Fakultät der SDU: „Durch das Zentrum werden innovative Werte und Produktentwicklungen für Unternehmen geschaffen. Außerdem bekommen unsere Forscher Inspiration und schaffen eine hervorragende Basis, um die Ingenieure auszubilden, die von den Firmen so dringend gebraucht werden.“ Bindslev freut sich, dass man in Zusammenarbeit nun ein attraktives Studienklima schaffen kann, wo Studenten, Forscher und die einzelnen Firmen eng zusammenarbeiten können.

Auch die Regionsvorsitzende Stephanie Lose war vom neuetablierten Ingenieurrsstudium sichtlich beeindruckt. „Die Region um Sonderburg ist das Zentrum der stärksten Elektronik-Cluster in Dänemark. Die Entwicklung, Innovation und Forschung bedeutet viel für das gesamte Land“, so Lose. Die Zusammenarbeit zwischen Universität, Region, Kommune und Firmen werde bedeuten, dass die Region nun noch stärker dastehen wird, sagt sie bei der Pressekonferenz.

Auf die Frage, wie sichergestellt werden soll, dass die Studenten auch nach abgeschlossenem Studium in der Region bleiben, antwortet der Direktor bei Danfoss, Kim Christensen: „Wir können eine Jobgarantie nach abgeschlossenem Studium anbieten. Durch den jeweiligen Praktikumsverlauf werden viele unserer neuen Studenten schon einen Arbeitsplatz vor Studienende angeboten bekommen, was auch sicherstellen kann, dass die jungen Leute in der Region bleiben“, so Christensen.

Studenten anlocken

Eine der größeren Aufgaben wird nun, Studenten für das neue Studium anziehen zu können. Sonderburg muss mit einer Stadt wie Kopenhagen konkurrieren. Doch davor fürchtet sich Henrik Bindslev nicht. „Das neue Studium ist ausgezeichnet und bietet den Studenten alles was andere Universitäten auch können – und noch mehr dazu. Wir können eine Ausbildung anbieten, die in enger Zusammenarbeit mit zwei Weltkonzernen entsteht. Das sichert Professionalität und in internationales Studienklima – dass den Studenten heutzutage anspricht“, so der Dekan. Dem konnte Jørgen Mads Clausen noch etwas hinzufügen. „Kopenhagen kann zwar eine Oper anbieten, doch junge Leute wollen doch eher feiern. Und das können sie auch hier in Sonderburg“, so der Danfoss-Vorstandsvorsitzende mit einem Schmunzeln.

Das CIE soll über mehrere Jahre aufgebaut werden. Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 eine international anerkannte Forschergruppe zu etablieren, die über 30 Mitarbeiter verfügt. Jährlich sollen hier mehr als 60 Studenten ausgebildet werden, was den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften decken soll.

Mehr lesen