Landwirtschaft

Rapspreise ziehen in diesem Jahr explosiv an

Rapspreise ziehen in diesem Jahr explosiv an

Rapspreise ziehen in diesem Jahr explosiv an

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Raps
Wogende gelbe Rapsfelder geben den Landwirten in der laufenden Saison höhere Gewinne, da die Preise innerhalb des vergangenen Monats um 35 Prozent gestiegen sind. Foto: Paul Sehstedt

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Der Landwirtschafts-Verband der Minderheit empfiehlt seinen Kunden einen verstärkten Anbau der gelben Ölfrucht. Importiertes Soja ist teuer geworden.

„Die Preise für Raps sind im vergangenen Monat um 35 Prozent gestiegen und daher kann ich nur bedauern, dass die Landwirte in diesem Jahr weniger Raps gesät haben“, erklärt Hans Henrik Post, Abteilungsleiter Pflanzenbau, Ökologie und Umwelt beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN), gegenüber dem „Nordschleswiger“.

„Das importierte Soja ist teurer geworden und daher weichen die traditionellen Abnehmer jetzt auf Raps aus. Dadurch sehen wir zur Zeit Preise von 380 Kronen und mehr für 100 Kilo Raps. Das kann uns nur freuen.“

Doch weshalb wird weniger Raps angebaut? Einigen deutschen Medien zufolge soll der Klimawandel die Ursache sein. „Das hat nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern liegt daran, dass Raps nicht ständig auf der gleichen Fläche angebaut werden kann“, erläutert Post.

„Nach drei oder vier Jahren muss der Acker ein rapsfreies Jahr einlegen, damit der Boden sich wieder regenerieren kann. In den vergangenen Jahren wurde landesweit viel Raps angebaut, was leider dazu führte, dass einige Flächen von der Pflanzenkrankheit Kohlhernie (kålbrok) befallen wurden. Bis die Krankheit wieder verschwunden ist, dauert es noch zusätzlich einige Jahre. Daher sind die Anbauflächen geringer ausgefallen als gewöhnlich.“

Raps als Alternative zu Soja?

Soja wird importiert – doch es gibt Anbau in Deutschland. Post erklärt, weshalb das in Dänemark noch nicht der Fall ist: „In Deutschland laufen Versuche mit dem Sojaanbau, aber die Pflanze braucht Wärme und davon haben wir nicht besonders viel.“

Sojakuchen wird als Viehfutter verwendet. Der gepresste Rapskuchen wäre eine Alternative – hat aber einen geringeren Nährwert. „Der Unterschied ist geringfügig, aber der Sojakuchen hat einen höheren Wert“, sagt Hans Henrik Post. „Für die CO2-Bilanz der dänischen Landwirtschaft ist der Raps sehr günstig und kann den Ausstoß reduzieren. Gleichzeitig bleibt das Geld im Land und das ist für die Wirtschaft gut.“

Wieviel Raps die LHN-Mitglieder anbauen, kann Post nicht sagen, „aber landesweit liegt Raps auf einem fünften Platz mit 161.000 Hektar Anbaufläche in dieser Saison“, weis Post zu informieren. „Auf Platz 1 steht die Frühlingsgerste mit 541.000 Hektar, dann kommt der Winterweizen mit 508.000 Hektar, Gras und Klee mit 273.000 Hektar und Mais mit 173.000 Hektar.“

Lautet seine Empfehlung für die nächste Saison also, mehr Raps zu säen?

„Ganz ohne Zweifel“, unterstreicht Hans Henrik Post. „Der Trend zeichnet sich nach einer größeren Nachfrage ab und dies müssen die Landwirte unbedingt ausnutzen. Der LHN liebt den Raps!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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