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Russische Hackergruppe soll hinter Angriff auf dänische Banken stecken

Russische Hackergruppe soll hinter Angriff auf dänische Banken stecken

Hackergruppe soll hinter Angriff auf Banken stecken

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Auch bei Danske Bank wurde versucht, einen Anschlag zu verüben. Dieser konnte jedoch vereitelt werden. Foto: Markus Spiske/Unsplash

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Nachdem am Dienstag zahlreiche Webseiten nicht zugänglich gewesen waren, haben sich Hacker aus Russland zu der Attacke bekannt. Warum Bankkundinnen und -kunden dennoch Ruhe bewahren sollten, erklärt ein Professor für Cybersicherheit.

Cyberangriffe, wie sie die Nationalbank und sieben dänische Banken erlitten haben, zielen darauf ab, Webseiten zum Absturz zu bringen. Nicht um Daten zu stehlen oder Zugang zu Konten zu erhalten, sagte Jens Myrup Pedersen, Professor für Cybersicherheit an der Universität Aalborg. „DDoS-Angriffe ermöglichen keinen Zugriff auf die Daten. Nichts wird gehackt oder durchdrungen. Es sind einige Dienste, die für eine gewisse Zeit nicht mehr verfügbar sind“, führte er aus.

Bei einem DDoS-Angriff, einem Denial-of-Service-Angriff, wird ein massiver Strom von Anfragen an einen Server gesendet, der dem nicht gewachsen ist. Dies hat zur Folge, dass Webseiten nicht mehr zugänglich sind. Nach Ansicht des Professors müssen Kundinnen und Kunden daher nicht befürchten, dass sich Hacker bei den Angriffen auf die Geldinstitute Zugang zu ihren Konten oder Daten verschafft haben könnten.

Russische Hackergruppe soll Angriff angekündigt haben

Die Nationalbank berichtete in dieser Woche als Erste von einem Cyberangriff auf ihre Server. Am Dienstag wurde Bankdata, ein Anbieter von IT-Lösungen für acht Banken, auf ähnliche Weise attackiert. Dadurch waren die Webseiten von sieben Banken am Dienstag teilweise unzugänglich.

Jan Kaastrup, Partner bei der Sicherheitsfirma CSIS, berichtete „DR“, dass die russische Hackergruppe Killnet über den Nachrichtendienst „Telegram“ einen Angriff auf den dänischen Bankensektor angekündigt hatte. Ein Sicherheitsbeauftragter der Danske Bank erklärte gegenüber „Computerworld“, dass die russische Hackergruppe die Verantwortung übernommen habe. Auch Jyske Bank, die von dem Angriff betroffen war, erklärte, dass der Angriff „offenbar seinen Ursprung in Russland“ hatte, so die Bank gegenüber „DR“.

Menschen sollen verunsichert werden

Laut Jens Myrup Pedersen zielten frühere Hackerangriffe dieser Art darauf ab zu zeigen, was die Hacker können. Ziel könne es auch sein, die Menschen zu erschrecken und zu zeigen: „Wir beobachten euch, und wir haben die Macht, euch anzugreifen, wenn wir wollen“, sagte er.

Die gleiche Botschaft kommt von Peter Kruse, einem IT-Sicherheitsexperten der Sicherheitsfirma CSIS. „Es ist eine klare politische Aussage, die Schwachstellen aufzuzeigen und Angst zu erzeugen. Die Angriffe erzeugen Angst, Frustration und Unsicherheit“, sagte er.

Neben der Nationalbank waren Sydbank, Skjern Bank, Jyske Bank, Ringkjøbing Landbobank, Sparekassen Sjælland-Fyn, Djurslands Bank und Kreditbanken betroffen.

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