Soziales

Altenpflege-Einrichtungen: Gefahr durch Raucher

Altenpflege-Einrichtungen: Gefahr durch Raucher

Altenpflege-Einrichtungen: Gefahr durch Raucher

Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa/(Symbolfoto)

Dachorganisation Ældre Sagen fordert einheitliche, moderne Brandschutzmaßnahmen. Die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen zur Brandverhütung in den Pflegecentern ist weit gefächert.

Jedes Jahr sterben durchschnittlich 70 Menschen durch Brände in Wohnräumen. 16 Prozent der Todesfälle, verursacht durch einen Brand, geschehen  in Pflegeheimen. Ein großer Teil davon werde durch rauchende Bewohner ausgelöst.  Das berichtet die Bereitschaftsbehörde gegenüber der Monatszeitschrift Danske Kommuner.

Deshalb fordert die  Dachorganisation  Ældre Sagen, dass die Sicherheit in in den Pflege-Einrichtungen und Altenwohnungen verbessert wird. Die ist nämlich zum Teil sehr unterschiedlich. Auch in Nordschleswig ist die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen zur Brandverhütung   in den Pflegecentern weit gefächert. Das berichtet Helene Roest, Bereitschaftsinspektorin bei Brand & Redning Sønderjylland. So muss das Sicherheitsniveau in den Einrichtungen den Vorgaben entsprechen, die beim Bau galten.  „Die neuesten Vorschriften sehen vor, dass eine sogenannte ABA, eine Automatische Brand-Anlage installiert wird“, berichtet die Brandpräventionsmitarbeiterin.  Solche Anlage wird von Brand & Redning Sønderjylland in allen Pflege- und Altenstätten empfohlen, da sie im Falle eines Brandes direkt mit Brand & Redning verbunden ist und bei einem

Alarm Hilfe schnellstmöglich vor Ort sein kann. In vielen Einrichtungen gibt es solche Vorrichtungen schon –  doch nicht in allen. Zum Teil werden  auch heute noch Brandmelder verwendet, die mittels eines sogenannten Thermodetektors Alarm schlagen, wenn eine bestimmte Temperatur im Raum überschritten  wird, berichtet die Fachfrau weiter.  Dann kann es jedoch für den Bewohner schon zu spät sein, denn ein großer Teil der Brandopfer stirbt an einer Rauchvergiftung und nicht durch die Flammen. Trotzdem werden die Auflagen erfüllt, wenn der Bau schon älteren Datums ist.

Teil des Präventionspakets

Doch die Feuermelder sind nur ein Teil des Präventionspakets. „Ist eine ABA installiert, wird diese einmal im Jahr von uns kontrolliert. Außerdem gibt es – ebenfalls einmal jährlich – eine Inspektion durch einen externen Prüfer. Dabei wird auch darauf geschaut, ob alle Vorgaben eingehalten werden, denn in solchen Einrichtungen gilt die höchste Sicherheitsstufe. Zusätzlich dazu sind die Pflegeheime selbst dafür verantwortlich, ihre Brandmeldesysteme zu überprüfen. Dazu gehört auch der monatliche Test des Brandalarms, der direkt mit Brand & Redning verbunden ist“, erklärt Helene Roest die Abläufe.  

Ældre Sagen reicht das alles jedoch noch nicht. Von dort kommt die Forderung, dass in allen Einrichtungen Rauchmelder installiert werden. Außerdem soll das Personal dort in regelmäßigen Abständen für den Einsatz im Brandfall geschult werden. Einer Untersuchung der Gewerkschaft FOA aus dem Jahr 2015 zufolge hat jede siebte Pflegekraft in einer Alteneinrichtung nicht  an einer Brandübung teilgenommen.
Als weitere vorbeugende Maßnahme sollen sogenannte Rauchschürzen eingesetzt werden, die verhindern sollen, dass durch  heruntergefallene Zigaretten oder Glut ein Brand ausgelöst wird. Außerdem solle es gemeinschaftliche Raucherräume geben.

„Dort kann das Personal schnell eingreifen, wenn es notwendig werden sollte“, lautet es in  einer Mitteilung.  Solche Maßnahmen sollten in allen Altenpflegeeinrichtungen   obligatorisch sein, heißt es weiter.

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