Tourismus

Herbstferien: Anzahl deutscher Gäste explodiert

Herbstferien: Anzahl deutscher Gäste explodiert

Herbstferien: Anzahl deutscher Gäste explodiert

Dänemark/Nordschleswig/Hamburg
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Ferienhäuser bei Løkken. Foto: Simone Bramante/brahmino.com, visitdenmark

Der Laden brummt. Dänische Ferienhäuser sind in den Herbstferien bei Deutschen äußerst beliebt. Dafür gibt es drei Gründe.

XXL-Herbstferien in Schleswig-Holstein  sowie die bevorstehende Urlaubswoche in Dänemark sorgen bei den Sommerhaus-Vermietungen im Lande  vielerorts  für Hochkonjunktur.  „Wir haben derzeit nur etwa sieben freie Häuser“, so die Direktorin von Feriepartner Rømø, Bodil Glistrup. „Die langen, dreiwöchigen  Herbstferien bei unseren direkten Nachbarn in Schleswig-Holstein machen sich deutlich bemerkbar“, so Glistrup, deren Vermietung an der dänischen Westküste 370 Häuser im Angebot hat.

Die aktuellen Buchungen für diese und die kommenden Wochen seien zu 95 Prozent von deutschen Urlaubern getätigt worden. Wegen der ungebrochen hohen Nachfrage nach dänischen Sommerhäusern aus Deutschland werde man in Sachen  Häuseranzahl im kommenden Jahr aufstocken.

Von Nachfrage überrascht

„Wir wurden von der großen Nachfrage tatsächlich etwas überrascht“, sagt Jens Staadsen Petersen vom Gravensteiner Ferienhausanbieter Sønderhus Ferieboliger. „Die allermeisten Häuser sind von Deutschen gemietet. Wir sind nicht ganz ausgebucht, aber nahe dran“, so Petersen. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Anzahl deutscher Urlauber, die in den Herbstferien ein Haus mieten, um rund 50 Prozent verdoppelt. „Im vergangenen Herbst waren es 86 deutsche Buchungen, aktuell sind es 160. Dazu kommen noch die dänischen Urlauber in Woche 42. Die langen Herbstferien in Schleswig-Holstein bekommen wir sehr positiv zu spüren“, so der Inhaber des nordschleswigschen Vermietungsbüros.

Von den Herbsturlaubern aus dem Ausland profitiert die dänische Wirtschaft vor Ort: Laut einer neuen Umfrage von VisitDenmark geben deutsche Urlauber, die an den Küsten des Landes Urlaub machen, täglich rund 650 Kronen aus. Städteurlauber sind dabei mit durchschnittlich 2.150 Kronen pro Tag weniger sparsam als die, oft mit Proviant im Kofferraum anreisenden, Deutschen in ihren Ferienhäusern.  Norweger und  Amerikaner  zu Besuch in Dänemark geben pro Tag durchschnittlich 2.800 und 2.300 Kronen aus.

Der Durchschnittsurlauber gibt 917 Kronen aus. Die Übernachtung ist dabei der größte Kostenfaktor. Für Essen und Trinken zahlt der Tourist durchschnittlich 165 Kronen, Tendenz steigend, 2014 lag der Schnitt noch bei 73 Kronen.

 

 

Deutschlandchef von Novasol: Boom hat drei  Gründe

Kai-Uwe Finger ist Deutschlandchef des Ferienhausanbieters  Novasol in Hamburg. Er nennt drei Gründe für den starken Anstieg der Urlauber aus Deutschland:  „Das weiterhin gute Wetter ist ein Faktor, hinzu kommen die langen Herbstferien, und generell sind die Ferienhäuser immer besser ausgestattet. Wir stellen fest, dass das viel bedeutet, wenn die Häuser Komfort bieten. Die Deutschen mögen das“, versichert der Deutschlandchef.

Novasol verzeichne aktuell für die Herbstferien ein Plus im zweistelligen Bereich. „Quellregionen sind Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.  Die Niedersachsen zieht es hauptsächlich an die Westküste, die Mecklenburger und Berliner fahren vermehrt  an die Ostsee nach Æbletoft oder Marielyst.“

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