Bereitschaften

„Wir sind auf Katastrophen nicht vorbereitet“

„Wir sind auf Katastrophen nicht vorbereitet“

„Wir sind auf Katastrophen nicht vorbereitet“

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Karin Riggelsen

Den Kommunalen Bereitschaften fehlt Geld für Extra-Fortbildungen. Und daran wird sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern.

Die Rettungsbereitschaften in Dänemark sind nicht ausreichend vorbereitet auf Katastrophen und Wetterextreme. Das sagt der  Chef der  Rettungsbereitschaft Brand og Redning Sønderjylland, Jarl Vagn Hansen.

Die düstere Aussicht: Daran wird sich auch in den kommenden sechs Jahren nichts ändern. Denn die kommunalen Rettungsbereitschaften sind beim kürzlich beschlossenen  Verteidigungshaushalt leer ausgegangen, müssen in den Jahren 2018 bis 2023 mit den vorhandenen Mitteln auskommen. Das heißt: kein finanzieller Spielraum für spezielle Fortbildungen, neue Ausstattung oder Großübungen mit Polizei und Rettungsdienst.

„Konkret sind wir auf zwei  Bereiche  unzureichend vorbereitet: auf große Katastrophen, bei denen viele Menschen auf einmal zu Schaden kommen oder gefährdet sind. Um nicht das Wort Terror in den Mund zu nehmen, nenne ich es Großkatastrophenfall, der ein Zusammenspiel der  Retter erfordert“, so Hansen, seines Zeichens auch Vorsitzender der Dänischen Rettungsbereitschaften (Danske Beredskaber).

Der zweite Bereich: Das Wetter, das sich in den vergangenen Jahren immer extremer zeigt. „Ich denke dabei vor allem an Sturm, an Starkregen und an Überschwemmungen an der Küste und auf den Feldern. Vor allem in Nordschleswig und in Norddeutschland ist es offensichtlich, dass wir große Probleme mit zu nassen Feldern und Straßen kriegen. Die Bauern kommen fast nicht mehr auf die Felder. Die Feuerwehren sind gefragt, wenn es um Überschwemmungen geht. Dieser Einsatzbereich wird sehr viel größer und umfassender werden, als er jetzt schon ist. Hier und in dem erstgenannten Bereich benötigen wir dringend mehr Geld für Ausstattung, aber auch für Fortbildungen der Mitarbeiter“, so der Vorsitzende.

Zwar sei man froh, dass man durch die Regierungsentscheidung nicht Geld abgeben muss. „Aber auf die kommenden sechs Jahre betrachtet, wird es die Bevölkerung spüren, dass  nicht in uns investiert wird. Die kommunalen Bereitschaften rücken jedes Jahr zu 40.000 Aufgaben aus, und die werden immer größer und gewaltiger.“ Er begrüße es, dass die staatlichen Bereitschaftseinheiten mit zusätzlichen 156 Millionen Kronen ausgestattet worden sind. „Aber was nützt das, wenn die, die den ersten Einsatz leisten, nicht gestärkt werden?“, so Vagn Hansen.

 

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