Ministerpräsident Daniel Günther hat die besondere Verantwortung Schleswig-Holsteins als Heimat von drei nationalen Minderheiten und als Partner der deutschen Nordschleswiger bekräftigt.

„Wir pflegen und wertschätzen die einzigartige kulturelle Vielfalt im Land. Mit unserer Minderheitenpolitik haben wir zu ihrem Schutz beigetragen und die Sprache und Kultur der Minderheiten weiter gefördert“, sagte Günther bei der Vorstellung des achten Minderheitenberichtes am 28. Oktober im Kieler Landtag.

Würdigung des Freundschaftsjahres

Er hob unter anderem die Würdigung des Deutsch-Dänischen Freundschaftsjahres 2020 und den gemeinsamen Antrag Deutschlands und Dänemarks, das Zusammenleben in der Grenzregion als Immaterielles Welterbe anzuerkennen, hervor.

Für die Zukunft versprach er, die gesetzlichen Vorgaben zu den Regional- und Minderheitensprachen noch effektiver umzusetzen.

Vielfältiger kultureller Reichtum

Auch die Abgeordnete Birte Pauls (SPD) erwähnte in ihrer Rede die deutsche Minderheit in Nordschleswig: „In der uns eigenen norddeutschen bescheidenen Mentalität können wir unseren vielfältigen kulturellen Reichtum wohl auf diesen Nenner bringen: Schleswig-Holstein – ganz weit oben, speziell, besonders und einzigartig: Dänen, Friesen, Sinti und Roma und die deutsche Minderheit in Nordschleswig.“

Zudem hob sie unter Verweis auf die Minority Safepack Initiative die Bedeutung hervor, dass die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) und das European Centre for Minority Issues (ECMI) in Flensburg beheimatet sind und von dort aus die europäische Minderheitenpolitik maßgeblich begleiten.

Knivsbergfest als Beispiel für Bedeutung der Kulturarbeit

Der FDP-Abgeordnete Kay Richert sagte in seiner Rede, dass die Bedeutung der Minderheiten an der Zahl der Gremien des schleswig-holsteinischen Landtages, die sich um die Belange der Minderheiten kümmern, sichtbar werde und verwies dabei auch auf das Gremium für Fragen der deutschen Minderheit in Nordschleswig. Außerdem hob er die Bedeutung der Bildungs- und Kulturarbeit in den Minderheiten hervor und nannte beispielhaft dafür das Knivsbergfest.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung veröffentlicht seit Oktober 1986 alle fünf Jahre einen Bericht über die Fortschritte in der Minderheitenpolitik im nördlichsten Bundesland. Der Bericht wird damit in diesem Jahr zum achten Mal vorgelegt.