Gute Nachrichten für die deutsche Minderheit in Nordschleswig aus Berlin. Ab dem kommenden Jahr sind im Bundeshaushalt 11,041 Millionen Euro (82,37 Mio. Kronen) zur Förderung der deutschen Volksgruppe in Dänemark vorgesehen. Das sind 491.000 Euro (3,66 Mio. Kronen) mehr als bisher.

Dringend benötigtes Geld

Angesichts steigender Löhne und Energiekosten sowie eines Investitionsstaus von 36 Millionen Euro (268,56 Mio. Kronen) ist dies eine dringend benötigte Anhebung des Budgets, meint der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen.

„Wir haben seit 2016 keine Erhöhung beziehungsweise keinen Ausgleich mehr für die steigenden Kosten bekommen. Deshalb freue ich mich sehr, dass unser eingereichter Antrag angenommen wurde und wir nun 491.000 Euro mehr erhalten. Damit können wir zwar immer noch keine Luftsprünge machen, aber es hilft uns gewaltig im täglichen Betrieb, die Preis- und Lohnsteigerungen abzufangen“, so Jürgensen, der gemeinsam mit dem BDN-Generalsekretär, Uwe Jessen, und dem BDN-Hauptgeschäftsführer, Bernd Søndergaard, am Mittwoch in Berlin vor Ort war, um mit den deutschen Politikerinnen und Politikern des Bundestages über die Finanzierung der deutschen Minderheit zu sprechen.

Gespräche über Campus Apenrade verschoben

Mit im Gepäck hatten die Nordschleswiger auch die Idee für das Projekt des deutschen Campusses in Apenrade, in den das Internat des Gymnasiums, die Kantine, die beiden deutschen Kindergärten und neue Klassenräume einziehen sollen. Mit den Bundestagsabgeordneten wollten sie über die Finanzierung des Vorhabens sprechen, doch dazu kam es nicht im gewünschten Rahmen. „Wir haben unser Vorhaben zwar vorgestellt, aber leider waren aufgrund einer längeren Sitzung und sich dadurch verschiebende Folgetermine viele der Politikerinnen und Politiker bei dem Treffen nicht dabei. Wir haben aber besprochen, dies zeitnah nachzuholen. Wir hoffen bereits, bei unserem Berlin-Besuch im November dann, mit allen über das Projekt sprechen zu können“, so der Chef der deutschen Minderheit.

Weitere Zuschüsse

Neben den 491.000 Euro Betriebsmitteln werden künftig auch noch zusätzlich 200.000 Euro (1,49 Mio. Kronen) für die Pensionen der verbeamteten Lehrerinnen und Lehrer bereitgestellt, die an den deutschen Schulen in Nordschleswig tätig waren. Das Geld landet allerdings nicht beim BDN, sondern wird in Kiel verwaltet.

Und über noch eine Nachricht durften sich die drei BDN-Vertreter am Mittwoch freuen. Auch für die im kommenden Jahr in Nord- und Südschleswig stattfindende Europeada, die Fußball-Europameisterschaft der Minderheiten, werden 250.000 Euro (1,87 Mio. Kronen) aus Berlin bereitgestellt.

„Darüber haben wir uns sehr gefreut. Die Europeada wird zwar noch deutlich mehr Geld benötigen, aber das hilft uns auf jeden Fall. Das ist eine tolle Nachricht“, sagt Hinrich Jürgensen.