Folketingswahl 2022

Jesper Petersen - vom Jubeln heiser

Jesper Petersen - vom Jubeln heiser

Jesper Petersen - vom Jubeln heiser

Kopenhagen/Hadersleben
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Jesper Petersens Partnerin Pernille Gøttske-Christophersen und Sohn Leo gratulierten ihm nach der Ernennung zum Bildungs- und Forschungsminister im August 2021. Foto: Finn Frandsen/Ritzau Scanpix

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Der Haderslebener Sozialdemokrat konnte bei den persönlichen Stimmen deutlich zulegen. Er ist „dankbar“ für das Vertrauen, das ihm die lokalen Wählerinnen und Wähler geschenkt haben.

Jesper Petersen hat den Wahlabend gemeinsam mit sozialdemokratischen Parteifreundinnen und -freunden in Hadersleben (Haderslev) verbracht.

Den dramatischen Wahlkrimi verfolgten sie auf „DR“, wo dem roten Block bis zur letzten Hochrechnung kurz vor 1 Uhr ein Mandat für eine Mehrheit fehlte. Auf Handys verfolgten einige auch „TV2“, deren Hochrechnung den Roten das eine entscheidende Mandat mehr prognostizierte.

„Als dann die Zahlen auch bei ‚DR‘ umsprangen, gab es Jubelschreie und spontane Umarmungen. Auch ich habe einen lauten Schrei ausgestoßen – vielleicht kannst du hören, dass ich immer noch heiser bin. Diese Nacht werde ich nie vergessen“, sagt er.

Stimmenzuwachs

Die Sozialdemokratie konnte sich um zwei Mandate auf 50 steigern. Und auch Petersen selbst kann mit seinen Stimmenzahlen mehr als zufrieden sein. Er steigerte sich bei den persönlichen Stimmen von 7.175 auf 8.701. Deutlich mehr als die Hälfte davon holte er im Kreis Hadersleben.

„Ich bin wirklich dankbar für und stolz auf das Vertrauen, das man mir geschenkt hat. Gleichzeitig ist es für mich eine Verpflichtung, die größten Anstrengungen zu unternehmen, um dem Vertrauen gerecht zu werden“, so der amtierende Bildungs- und Forschungsminister.

 

Während des Wahlkampfes hat er unzählige Gespräche vor Ort geführt. Dabei bekam er bereits das Gefühl, dass die Wahl für ihn gut ausgehen könnte.

„Etliche Menschen haben meine Person und meine Arbeit gelobt. Ich werde demütig, wenn Leute mir sagen, sie hätten bislang nie sozialdemokratisch gewählt, würden aber diesmal mir ihre Stimme geben“, meint er.

Petersen betreut seinen Wahlkreis

Petersen war in der vergangenen Legislaturperiode zunächst Fraktionssprecher der Sozialdemokratie. Bei einer Regierungsumbildung im Sommer des vergangenen Jahres wechselt er dann ins Ministerium. Seinem Wahlkreis ist er trotzdem treu geblieben.

„Auch als Minister darf man nie vergessen, wo man gewählt ist. Ich sorge mich um den Landesteil, und denke auch, dass wir gute Resultate für Nordschleswig erreichen konnten. Ich denke, das ist auch von den Menschen hier bemerkt worden“, meint Petersen.

Wichtige Gespräche

Für ihn war der Wahlkampf nicht nur Anlass, die eigenen Botschaften an die Frau oder den Mann zu bringen, sondern auch zu erfahren, wo der Schuh drückt.

„Viele Menschen haben mir berichtet, wie sehr sie die Preissteigerungen belasten. Aber auch von den Verhältnissen in der Psychiatrie und der Situation für Pflegeeltern wurde mir berichtet. Das nehme ich alles für die weitere politische Arbeit mit“, erläutert der Haderslebener.

Wie diese Arbeit sich genau gestalten wird, ist noch ungewiss. Freitag leitet die amtierende Staatsministerin Mette Frederiksen Verhandlungen über die Bildung einer breiten Regierung ein. Bislang ist noch vollkommen ungewiss, wie diese aussehen könnte, und ob sie überhaupt machbar ist.

„Das wird noch eine Weile dauern. Diese Regierungsverhandlungen werden deutlich länger brauchen, als wir es in Dänemark gewohnt sind“, sagt der Noch-Minister.

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