Seniorenwohnungen

Neue Vermietungspraxis: Unbefristete Chancen für alle

Neue Vermietungspraxis: Unbefristete Chancen für alle

Neue Vermietungspraxis: Unbefristete Chancen für alle

Hadersleben/Haderslev
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Allan Emiliussen (links) freute sich auf der jüngsten Ratssitzung über die lohnenswerte Praxis bei der Vermietung (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

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Ab sofort vermietet die Kommune Hadersleben ihre begehrten Seniorenwohnungen zeitlich unbefristet an Bürgergruppen außerhalb der ursprünglichen Klientel. Für beide Seiten ist dies eine Win-win-Situation. Die Kommune spart sich jährliche Leerstandskosten in Millionenhöhe, und Menschen, die altersgerecht wohnen möchten, können auch ohne Begutachtung eine der preisgünstigen Wohnungen beziehen.

Seit Jahren fallen in der Großkommune Hadersleben erhebliche Kosten für leer stehende Seniorinnen- und Seniorenwohnungen an. Im Sommer hatte der Kommunalrat daher beschlossen, die begehrten Wohnungen befristet für eine Dauer von zwei Jahren auch an Menschen ohne eine vorherige Begutachtung durch die Kommune zu vergeben.

Überschaubares Interesse an „Zeitverträgen“

Die Mehrzahl der Interessenten lehnte das Angebot jedoch dankend ab. Daraufhin änderte das Kommunalparlament zum Jahresende erneut seine Praxis. Grund dafür sei eine fehlerhafte Beratung durch den Kammeradvokaten gewesen, wie der Vorsitzende des Seniorenausschusses, Allan Emiliussen (Venstre), auf der jüngsten Ratssitzung betonte.

Vorsitzender: „Endlich am Ziel“

„Es ist kein Geheimnis, dass wir überrascht waren, als uns die Wohnungsministerin grünes Licht – auch für eine unbefristete – Vermietung gegeben hat. Es ist ein gutes Ergebnis. Es war zwar lange unterwegs, doch jetzt sind wir am Ziel.“

Die Kommune vermietet ab Januar 2024 ihre Senioren- und Behindertenwohnungen somit zeitlich unbefristet an Interessierte, die in einer altersgerecht eingerichteten Wohnung leben wollen.

Ungewiss ist die Zukunft des Pflegeheims „Hiort Lorenzen Center“. Es soll abgewickelt und in Zukunft anderweitig genutzt werden. Wie, das ist die große Frage. Auch für das Pflegezentrum fallen derzeit noch Leerstandskosten an. Foto: Ute Levisen

Kein Anrecht auf Hilfe

Ende des Jahres waren laut einer Auflistung der Kommunalverwaltung 49 Seniorenwohnungen unbewohnt – zusätzlich zu den Leerständen in den Pflegezentren „Engparken“ und „Hiort Lorenzen Center“.

Die Qualitätsstandards der Wohnungen für Seniorinnen und Senioren sowie für Menschen mit Behinderungen bleiben von der Praxisänderung unberührt.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Das Anrecht auf persönliche Pflege, praktische Hilfe oder andere kommunale Dienstleistungen bleibt auch in Zukunft nur jenen Bürgerinnen und Bürgern vorbehalten, die zuvor ein Begutachtungsverfahren durchlaufen haben. Sie genießen zudem erste Priorität bei der Vergabe der begehrten, preisgünstigen Wohnungen in Woyens (Vojens), Hadersleben und Gramm (Gram). Für alle anderen Interessierten gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Finanziell lohnt sich die Vermietung an zuvor Nichtberechtigte für die Kommune. Ende des Jahres waren es immerhin 28 Wohnungen. Dadurch spart die Verwaltung jährlich rund 1,7 Millionen Kronen an Leerstandskosten.

 

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