Telefonkette
Sicherheitscheck ist Ehrensache
Sicherheitscheck ist Ehrensache
Sicherheitscheck ist Ehrensache
Ældre Sagen: Telefonkette hilft alleinstehenden Senioren: Ehrenamtler erkundigen sich morgendlich nach dem Wohlbefinden.
Ældre Sagen in Hadersleben hat eine Telefonkette ins Leben gerufen. 28 Ehrenamtler betreuen abwechselnd rund 50 Senioren, die sich dem Sicherheitscheck angeschlossen haben. „Wir können leicht weitere Senioren in unserer Kette aufnehmen. Alleinstehende wenden sich einfach an unsere Organisation“, sagte Inga Martinsen, die eine der gegenwärtig vier Gruppen leitet. „Eine ältere Frau aus der Nachbarschaft wies mich auf die Möglichkeit hin, mich der Telefonkette anzuschließen. Ich bin äußerst zufrieden damit, dass ich Mitglied von ,Ældre Sagen’ geworden bin“, versichert Inge Møller. Seit einigen Monaten erkundigen sich wechselnde Ehrenamtler morgendlich nach dem Wohlergehen der 76-Jährigen. „Ich bin sehr dankbar für den Anruf zwischen 8 und 8.30 Uhr. Ich lebe allein und fühle mich geborgen, wenn ich weiß, dass ich angerufen werde. Der Anruf gibt mir Aufmunterung und Unterstützung im Alltag“, sagt die Haderslebenerin.
Der Sicherheitscheck der Senioren-Organisation wurde so ausgearbeitet, dass die Ehrenamtler sich, sollte Inge Møller nicht telefonisch erreichbar sein, an eine von Møller angegebene Kontaktperson wenden. „Erreicht die Kontaktperson mich auch nicht, kann ,Ældre Sagen’ Hilfsmaßnahmen einleiten“, sagte Inge Møller. Die Seniorin wuchs in der Domstadt auf. Sie lebt seit 1951 in der Villa, die ihre Eltern vor knapp 70 Jahren erbauen ließen. Das große Haus liegt an einer ruhigen Straße im südlichen Stadtteil. Geboren wurde Inge Møller in der Schlossstraße 31. Dort betrieben ihre Eltern, Inger und Peter Møller, in zweiter Generation ein Kolonialwarengeschäft. Die Familie gab das Geschäft Ende der 40er Jahre auf. Nach einem Zwischenstopp am Vandlingvej konnten die Møllers in ihr neues Haus einziehen. Das Anwesen verfügt über ein Käselager. 119 Quadratmeter des Kellers sind als Lager ausgerichtet, denn die Familie Møller betrieb jahrelang einen Käsegroßhandel und Käseexporthandel. „Meine Eltern begannen den Handel mit der Käsesorte Havarti, als wir noch an der Schlossstraße wohnten “, erinnerte sich Inge Møller. Das Geschäft mit dem Käse nahm Schwung auf nach dem Umzug, und die Møllers beschäftigten bis zu fünf Mitarbeiter.
Übernahm die Leitung des Unternehmens
Inge Møller übernahm, als ihre Eltern in die Jahre kamen, die Leitung des Unternehmens, das seinen Exportmarkt vorwiegend in Deutschland gefunden hatte. In Zusammenarbeit mit der Heimpflege kümmerte sich Inge Møller um ihre Eltern bis zu deren Tod. Auch ihre große Schwester, Henny Møller, wandte sich Inge Møller fürsorglich zu. „Meine Mutter war 41, als ich geboren wurde, und meine Schwester war erwachsen. Sie starb mit 91 Jahren, und ich nahm mich ihrer an in ihren letzten Jahren“, so Inge Møller. Die Seniorin gründete keine eigene Familie und hat nicht viele nahe Verwandte. Und ihre Freunde und Bekannten sind auch Älter geworden. Das Møllersche Unternehmen wurde Anfang der 80er Jahre geschlossen. Inge Møller wandte sich danach verstärkt anderen beruflichen Herausforderungen zu. Als ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin war sie zunächst als Fremdsprachenkorrespondentin für Deutsch und Spanisch bei der Woyenser Firma „Gram“ angestellt. Es folgten 22 Jahre als Büroassistentin beim Jobcenter in Hadersleben.
Die letzten Jahre bis zur Pensionierung war Inge Møller in einem Antiquitätenhandel in Krusau angestellt. Dort arbeitete sie vorwiegend am Wochenende. „Deswegen hatte ich Zeit, mich großmütterlich um die Mädchen von Lene und Thomas Meyer und Rolf Meyer zu kümmern. Das ist eine große Freude für mich gewesen, und ich fühle mich der Familie sehr verbunden“, unterstreicht Inge Møller, die inzwischen die „Partnerschaft“ für den Coton de Tuléar-Hund ihrer Nachbarn übernahm. „Ich habe nach der Schließung unserer Firma immer einen Hund gehabt. Mein letzter Vierbeiner starb vor rund drei Jahren. In meinem Alter will ich mir kein neues Tier anschaffen, denn was ist, wenn ich ins Krankenhaus muss. Einen Bekannten, der einen Hund übernehmen könnte, habe ich nicht.“