Ehrenamt

Wie Phönix aus der Asche: Bürgerhaus am Hafen endlich fertig

Wie Phönix aus der Asche: Bürgerhaus am Hafen endlich fertig

Wie Phönix aus der Asche: Bürgerhaus am Hafen endlich fertig

Aarösund/Aarøsund
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Der Hafen von Aarösund ist um eine Attraktion reicher. Das Mitbürgerhaus ist binnen der vergangenen sieben Jahre aufwendig renoviert worden und ist jetzt die neue Perle am Kleinen Belt. Foto: Ute Levisen

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Gut Ding will Weile haben: Sieben Jahre sind ins Land gezogen. Jetzt haben es die Ehrenamtlichen vom „Aarøsund Medborgerhus“ vollbracht und die aufwendige Sanierung ihrer Versammlungsstätte beendet – dank der Hilfe von Privatleuten, Unternehmen und der Kommune Hadersleben. Mit einem Fest für das ganze Dorf feierten sie ihr runderneuertes Haus der Gemeinschaft.

In herrlichem Blau strahlt „Aarøsund Medborgerhus“ an der Waterkant von Aarösund. Eigil Kiel Schmidt ist der Vorsitzende des Versammlungshauses am Hafen – und er ist begeistert von der Hilfe, die die Ehrenamtlichen im Laufe der jahrelangen Renovierung von allen Seiten erfahren haben: „Wir sind wirklich über alle Maßen gut behandelt worden.“

Unterstützung aus der Wirtschaft

Mehr als 40 kleine und mittelständische Betriebe, aber auch größere Unternehmen unterstützen die Ehrenamtlichen des Mitbürgerhauses finanziell, indem sie Anzeigen auf der Internetseite der Versammlungsstätte schalten. Vor einigen Jahren hat die Kommune Hadersleben das Mitbürgerhaus in ihren Etat aufgenommen, sodass „Aarøsund Medborgerhus“ wie die übrigen 16 Versammlungshäuser der Kommune seither einen jährlichen Zuschuss erhält.

Insgesamt konnte der Vorstand im Laufe der vergangenen sieben Jahre der Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten etwa eine Million Kronen in die Runderneuerung des Hauses investieren.

„Besonders dankbar sind wir dem Ausschuss für den ländlichen Raum und seinem Vorsitzenden. Bent Kloster hat sich energisch für uns eingesetzt“, lobt Eigil Kiel Schmidt den Venstre-Politiker.
 

Ehrenamtliche, unter ihnen frühere Handwerker, haben geholfen, das Gemeinschaftshaus auf Vordermann zu bringen. Foto: Privatfoto

Vom Keller bis zum First

Die Ehrenamtlichen und ihre Förderer haben sich seit 2016 buchstäblich vom Keller bis zum Dach des Hauses nach oben gearbeitet. Eine Faschine für die Trennung von Regen- und Abwasser gehört zu den Maßnahmen, eine neue Küche, behindertengerechte sowie renovierte Sanitäranlagen ebenso. Der Saal hat einen neuen Fußbodenbelag bekommen sowie eine moderne Licht- und Lautsprecheranlage.

Energiewende am Hafen

Und die Energiewende ist in Aarösund auch angekommen. Saal und Clubräume verfügen jetzt über Wärmepumpen. Das Haus erhielt ein neues Dach, auf dem wiederum als Krönung des Ganzen im vergangenen Monat eine Solaranlage installiert worden ist.

Möglich geworden sei dies alles dank des kommunalen Fördertopfes für Stadterneuerungsprojekte – und nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung der Nordea-Stiftung und des Energieversorgers Norlys, freut sich der Vorsitzende.

Ein trauriger Anfang

Die Erfolgsgeschichte von „Aarøsund Medborgerhus“ nahm 2016 ihren Anfang. Damals sah dessen Zukunft alles andere als rosig aus: Das Mitbürgerhaus, erbaut aus dem Erlös der einstigen Hafenfeste im Fischerdorf, war in einem desolaten Zustand: „Die Vermietung lief auch schlecht“, erinnert sich Eigil Schmidt.

Der Zusammenhalt in Aarösund hat den Belastungstest bestanden: Bei einem Bürgertreffen einigten sich Vorstand und Ehrenamtliche darauf, die Instandsetzung gemeinsam anzupacken: „Wir haben 12 bis 14 ehemalige Handwerker, die uns halfen. Banken, Stiftungen und Firmen haben uns dabei finanziell unterstützt.“

Renaissance nach der Coronakrise

Seit der Coronakrise läuft es prächtig an der Waterkant: Im vergangenen Jahr konnte sich der Vorstand in Bezug auf Vermietung und andere Aktivitäten unter dem Dach des Versammlungshauses über sein bis dato bestes Jahr freuen: „Wir haben schon Buchungen für Konfirmationen im Jahr 2027!“, verrät Schmidt.

Interesse an Zuzüglerfamilien aus Deutschland

Gern würde der Vorstand auch Zuzüglerfamilien aus Deutschland für sein Mitbürgerhaus, die neue Perle am Kleinen Belt, gewinnen, von denen es einige in der Region gibt: „Aber in dieser Hinsicht kommen wir nicht so recht voran, zumal die Neuankömmlinge die Beiträge auf unserer Facebook-Seite noch nicht so gut verstehen oder finden“, seufzt der Vorsitzende.

Eine weitere Sache bereitet ihm Kopfzerbrechen, und das sind Nachwuchssorgen: „Von den Ehrenamtlichen des Mitbürgerhauses ist keiner unter 60“, sagt Schmidt: „In dieser Hinsicht haben wir bei der Erziehung unserer Kinder versagt.“

 

Seit dem vergangenen Monat hat das Dach eine Solaranlage – und ist somit für die Zukunft bestens gewappnet. Foto: Privatfoto
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