Kulturgeschichte
Historischer Pfusch am Grab: Fünf Hügel neu eingeweiht
Historischer Pfusch am Grab: Fünf Hügel neu eingeweiht
Historischer Pfusch am Grab: Fünf Hügel neu eingeweiht
![](/sites/default/files/styles/article_image_1200x450_/public/media/image/898c88600dd750ea284804e0f9cc7f49.jpg?itok=2GVOyEKE)
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Denkmalschutzbehörde hat eines der imposantesten Zeugnisse aus der Steinzeit neu eingeweiht: die Dolmen von Wittsted. Die Krönung des Ganzen ist „Holmshøj“. Zur Eröffnung hatten die Gastgeber zwar nicht den roten Teppich, dafür ein graues Vlies ausgerollt.
Pfusch am Bau, den habe es auch schon vor 5.000 Jahren gegeben, wie der Restaurierungsarchäologe Lars Bjarke Christensen von der Denkmalschutzbehörde „Slots- & Kulturstyrelsen“ zu berichten weiß. Am Donnerstagnachmittag gab seine Behörde die Fünf Hügel von Wittstedt nach aufwendiger Restaurierungsarbeit für die Öffentlichkeit frei.
Großes Interesse
Das Interesse war enorm: Die wenigen Parkplätze vor den Gräbern aus der Steinzeit, unweit von Wittstedt, reichten bei Weitem nicht aus. Viele Menschen waren gekommen, um die Dolmen, imposante Zeitzeugen aus der Stein- und Bronzezeit, zu bewundern.
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/1359381b6bd9fa0ecf5ac0717b5b7908.jpg?itok=_u4di6Oo)
„Ich wusste gar nichts von den Gräbern“, bekannte einer der Besucher, Birger Mikkelsen aus Hadersleben (Haderslev). Er war gemeinsam mit seiner Tochter gekommen – und diese war es auch, die nach der Eröffnung auf Knien in das Innere des Prunkstücks der Anlage, Holmshøj, kriechen durfte, um für ihren hochgewachsenen Vater Fotos vom restaurierten Inneren des Steinzeitgrabes zu machen.
Ein offenes Geheimnis
Das Grab war vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen abgesperrt worden: Obwohl die Menschen aus der Stein- und Bronzezeit tüchtige Baumeister gewesen sind, wie der Restaurierungsarchäologe Christensen betonte, so habe es auch damals schon Pfusch am Bau gegeben. Im Fall von „Holmshøj“ hatten die Steine Risse bekommen und waren abgesackt.
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/612e4b98fe86575a3230b2a663f819be.jpg?itok=wBxA3aiE)
Die Denkmalschutzbehörde hatte im Laufe des vergangenen Jahres die Anlage instandgesetzt: „Es ist wohl unser umfassendstes Projekt dieser Art in den vergangenen 10 bis 15 Jahren“, sagte Christensen.
Neues Wissen über Kulturgeschichte
Bei ihrer Arbeit haben die Fachleute in enger Zusammenarbeit mit dem nordschleswigschen Museumsverband „Museum Sønderjylland“ und der Naturbehörde neues Wissen über die mehr als 5.000 Jahre alte Grabanlage erhalten. Ihre Erkenntnisse vermitteln sie unter anderem auf Deutsch auf neuen Schautafeln, die bei den Fünf Hügeln, so wird die Anlage genannt, über die Geschichte informieren.
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/cc9f20bec620f7337f92188d66da0b8e.jpg?itok=O-5UUhJq)
Nordschleswig ist somit um eine touristische Attraktion für Kulturgeschichte reicher, die zudem inmitten einer herrlichen Landschaft im Herzen des Landesteils liegt.
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/e3594a63c609ec5175400b1c83ee292d.jpg?itok=HSyPIGEc)
Fünf Hügel – ein legendärer Ort
Obwohl die Grabhügel von Wittstedt in der breiten Öffentlichkeit bislang weitestgehend unbekannt sind, ist der Ort für die dänische Archäologie legendär. Auf dem Gebiet gab es ursprünglich mehrere Hundert Grabhügel, von denen die meisten allerdings in früherer Zeit entfernt worden sind, da das Gebiet als Friedhof diente. Einige der aus Stein errichteten Grabhügel sind erhalten geblieben, darunter mehrere Langhügel sowie der große Grabhügel namens „Holmshøj“, dessen Inneres Mutige fortan bewundern können.