Puppenspiel-Ausstellung
Von Drachen, Schweinchen und anderen Märchengeschichten
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Das Puppenspiel ist eine Kunst für sich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Haderslebener Kunstverein im „Vejerboden“ neben dem alten Hafenamt derzeit eine Ausstellung über das „Sønderjysk Figurteater“ von Mona Damkjær zeigt. Am Sonnabend feierte die wunderbare Welt der Marionetten Eröffnung.
Vier Jahre lang gehörten sie zur Stammbesetzung des nordschleswigschen Puppentheaters „Sønderjysk Figurteater“: Am vergangenen Sonnabend unternahmen Bendik Moritzen und Anton Erlang Christensen bei der Ausstellungseröffnung von „Sønderjysk Figurteater“ im „Vejerboden“ neben dem alten Hafenamt eine Reise in die Vergangenheit.
Erinnerungen werden geweckt
„Da werden die ganzen Erinnerungen wieder wach“, sagt Bendik Moritzen. Der 16-Jährige hat seinerzeit als Schüler der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) seine Leidenschaft für das Puppenspiel entdeckt und bis vor einigen Jahren im Puppentheater von Mona Damkjær mitgewirkt.
Vom Basteln der Figuren und Kulissen über das Schreiben von Theaterstücken bis hin zu den Vorstellungen, in denen sie die Marionetten mit ihrem Schauspiel zum Leben erweckten – Bendik Moritzen und Anton Erlang Christensen haben überall mitangepackt.
„Es ist seltsam, aber auch schön, all diese Erinnerungen vor Augen geführt zu bekommen. Und es ist spannend zu sehen, wie viel man von den Vorstellungen schon wieder vergessen hat“, sagt Moritzen nach einem Gang durch die Ausstellung.
Deutsch-dänisches Puppenspiel
Durch einen Workshop im „Kreativen Haus“ (Det kreative Hus) in Apenrade (Aabenraa) sei er damals zum Puppenspiel gekommen und habe auch seinen Kumpel Anton überredet beim Verein „Sønderjysk Figurteater“ mitzumachen, erinnert sich der 16-Jährige.
Die Leiterin des nordschleswigschen Puppentheaters, Mona Damkjær, freute sich über das Interesse und die Unterstützung der beiden DPA-Schüler – nicht zuletzt aufgrund ihrer Zweisprachigkeit. Mit ihrem Figurentheater, das sich stark an der deutschen Puppenspieltradition orientiert, habe sie sich immer um einen Beitrag zur friedlichen Zusammenarbeit im Grenzland bemüht, betont die 78-Jährige.
Viele ihrer Vorstellungen wurden daher sowohl auf Deutsch als auch auf Dänisch gezeigt. „Wir haben in einigen Theaterstücken sogar Deutsch und Dänisch miteinander kombiniert, und es hat sich gezeigt, dass die Zuschauer der Handlung trotzdem folgen können“, erzählt Niels Damkjær, der die Puppentheater-Leidenschaft seiner Frau teilt und sie bei allen Vorstellungen tatkräftig unterstützt.
Eine Bresche für das Grenzland schlagen
Anlässlich des 100. Jubiläums der Grenzziehung im vergangenen Jahr war es für die beiden ein Muss, ein Stück auf die Bühne zu bringen, das die Geschichte des deutsch-dänischen Grenzlandes widerspiegelt. Die beiden entschieden sich für eine Adaption des Shakespeare-Klassikers Romeo und Julia und schufen mit „Rasmus und Julia“ – da sind sich die beiden einig – ihr persönliches Meisterwerk.
„Das war unheimlich viel Aufwand“, meint Mona Damkjær. „Auch weil das Stück auf wahren Begebenheiten beruht und wir viel Zeit in die Recherche investiert haben“, ergänzt Niels Damkjær.
Ausstellung statt Vorführung
Nach zehn Jahren auf und hinter der Bühne von „Sønderjysk Figurteater“ ist es für Mona Damkjaer nun Zeit für eine Pause – auch weil bei der 78-Jährigen kürzlich eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde. Wann und wie es mit dem Puppentheater weitergeht, stehe deshalb noch nicht fest, so die Puppenspielerin.
Damit das Figurentheater in dieser Zeit nicht ganz von der Bildfläche verschwindet, gibt es seit Sonnabend im „Vejerboden“ vor dem Alten Hafenamt eine Ausstellung, in der alle Vorstellungen des vergangenen Jahrzehnts bewundert werden können. Die Besucherinnen und Besucher erwartet somit eine bunte Mischung aus Masken, Marionetten, Bühnenbildern, Fotos, Zeitungsausschnitten und Plakaten.