Ländlicher Raum
Grünes Licht für Millioneninvestition in Dorfschule
Grünes Licht für Millioneninvestition in Dorfschule
Grünes Licht für Millioneninvestition in Dorfschule
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Der Finanzausschuss der Kommune Hadersleben gibt grünes Licht für ein Kinder- und Jugendzentrum in Nustrup. Der parteilose Thomas Vedsted hatte zuvor dafür plädiert, die Millionen kommunaler Kronen in die Fachkompetenzen der Kommunalschulen zu investieren. Vergebens: „Man hat Angst vor unpopulären Entscheidungen.“
Der Weg für ein Kinder- und Jugendzentrum in Nustrup ist geebnet. Der Eltern- und Schulvorstand hat den Fachausschüssen der Kommune Hadersleben (Haderslev) kürzlich seine Strategie für die „Entwicklung der Nustruper Kindergemeinschaft“ vorgestellt.
Umbau der Kommunalschule zum Kinderzentrum
In der kleinen Ortschaft unweit von Sommerstedt (Sommersted) soll die Kommunalschule dergestalt umgebaut werden, dass auch der Kindergarten in das Schulgebäude einziehen kann. Kostenpunkt für die Umbauarbeiten: knapp 14 Millionen Kronen, zuzüglich Mehrwertsteuer. Hinzu kommt eine Voruntersuchung in Höhe von etwa 0,5 Millionen Kronen. Der Finanzausschuss gab auf seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für das Vorhaben.
Zugleich signalisierte er seine politische Bereitschaft, die Bauarbeiten vorzuziehen, sodass bereits in diesem Jahr eine erste finanzielle Förderung für das Projekt „Nustrup Børnecenter“ erfolgen kann.
Parteiloser Politiker: Investiert in die Kompetenz!
Bei Thomas Vedsted, parteiloses Mitglied im Haderslebener Kommunalvorstand, stößt die geplante Millioneninvestition in Nustrup auf Unverständnis.
Der Politiker aus Gramm (Gram) verweist auf die niedrige Schülerzahl von 58 an der Schule sowie auf das schlechte Abschneiden der Kommunalschulen bei den landesweiten Tests im Allgemeinen und der Gemeinschaftsschule Nustrup-Sommerstedt im Besonderen: „Ich habe großen Respekt vor dem Engagement des Eltern- und Schulvorstands, bin aber der Auffassung, dass wir kommunale Gelder zunächst dafür nutzen sollten, die fachlichen Kompetenzen an den Schulen auszubauen“, sagt der Politiker: „Ein neues Haus schafft längst keine guten schulischen Ergebnisse. Ich glaube, der Kommunalvorstand hat Angst davor, unpopuläre Entscheidungen zu treffen.“
Freischulen – die bessere Alternative auf dem Lande?
Vedsted verweist darauf, dass gerade einmal etwa 40 Prozent der Kinder aus Nustrup und Umgebung „Fællesskolen Nustrup-Sommersted“ besuchen – die übrigen eine Frei- oder Privatschule: „Freischulen sind einfach besser darin, Schulen im ländlichen Raum zu betreiben“, betont Vedsted.
Allein auf weiter Flur
Mit dieser Auffassung steht Thomas Vedsted indes allein auf weiter Flur.
„Wir investieren nicht nur in eine Schule, sondern in eine Dorfgemeinschaft im ländlichen Raum“, sagt Hanne Pedersen. Für sie ist die Entscheidung zugunsten von Nustrup eine prinzipielle Entscheidung der Politik für das Leben auf dem Lande.
Die Volkssozialistin aus Hadersleben ist wie ihr Grammer Politikerkollege Thomas Vedsted Mitglied im Kinder- und Familienausschuss, wo die Pläne für ein Kinderzentrum in Nustrup zuerst auf der Tagesordnung gestanden hatten, bevor der kommunale Finanzausschuss zu Wochenbeginn die Investition politisch absegnete.