Naturnationalpark

Hadersleben: Zufriedenheit über Entscheidung der Umweltministerin

Hadersleben: Zufriedenheit über Entscheidung der Umweltministerin

Zufriedenheit über Entscheidung der Umweltministerin

Hadersleben/Haderslev
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Ourdoor-Sportlerinnen und -Sportler haben Grund zur Freude: Der Pamhuler Wald soll kein Naturnationalpark werden. Foto: Annika Zepke

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Sowohl in der Haderslebener Kommunalpolitik als auch in der Mountainbike-Szene ist man froh über die Entscheidung, den Pamhuler Wald vorläufig nicht auf die Liste künftiger Naturnationalparkgebiete zu setzen. Insbesondere die Radsportlerinnen und Radsportler hatten sich in den vergangenen Monaten lautstark gegen das Einzäunen des Waldes gewehrt.

Seit Umweltministerin Lea Wermelin am Donnerstagmorgen bekannt gegeben hat, welche 15 Gebiete künftig als potenzielle Naturnationalparks infrage kommen, herrscht Erleichterung bei den Mountainbikerinnen und -bikern des Vereins „HMIF-MTB“: Hindemade, Törning (Tørning) und der Pamhuler Wald stehen nicht länger auf der sogenannten Bruttoliste.
 

„Das finden wir natürlich gut“, sagt Steen Fovsing, leidenschaftlicher Mountainbiker und langjähriges Vorstandsmitglied bei HMIF-MTB.

Lebensnerv gerettet

Die Outdoor-Sportlerinnen und -Sportler hatten sich in den vergangenen Monaten dafür starkgemacht, dass das Waldgebiet rund um den Haderslebener Außendamm nicht als sogenannter Naturnationalpark deklariert, eingezäunt und damit für die Nutzung durch Vereine stark bis ganz eingeschränkt wird.

Das Waldgebiet ist der Lebensnerv des Vereins, der dort nicht nur seine Haupttrainingsstrecke hat, sondern zusammen mit den Pamhule Trail Builders auch für die Erschließung und Instandhaltung der dortigen Mountainbike-Trails verantwortlich zeichnet.

Kritik wurde erhört

Neben Protesten im Haderslebener Kommunalparlament hatten sich die Mountainbikerinnen und Mountainbiker darüber hinaus mit anderen Vereinen und Organisationen zusammengetan und sich in einem Schreiben an die dänische Naturbehörde gewandt. Dass ihr Einsatz nun Früchte zu tragen scheint, freut Steen Fovsing.

Wir sind nicht gegen einen Naturnationalpark, weil wir die Natur nicht lieben. Im Gegenteil, uns liegt Biodiversität sehr am Herzen. Aber wir sind der Meinung, dass wir einen Mittelweg finden müssen.

Steen Fovsing, Vorstandsmitglied im Verein „HMIF-MTB“

„Wir freuen uns, dass die Umweltministerin auf uns beziehungsweise die Empfehlung der Vereine gehört hat. Pamhule eignet sich einfach nicht als Naturnationalpark. Der Wald ist nicht groß genug und ist zudem sehr stadtnah. Das hätte große Konsequenzen für das Freizeitleben“, so Fovsing.

Nichtsdestotrotz betont er, dass der Verein nicht gegen den Schutz der Natur kämpft. „Wir sind nicht gegen einen Naturnationalpark, weil wir die Natur nicht lieben. Im Gegenteil, uns liegt Biodiversität sehr am Herzen. Aber wir sind der Meinung, dass wir einen Mittelweg finden müssen.“ Sein Verein stehe daher weiterhin im engen Dialog mit der Naturbehörde. Denn auch wenn die Gefahr eines Naturnationalparks vorerst abgewendet sei, in einen sogenannten unberührten Wald soll Pamhule dennoch verwandelt werden.

Zufriedene Politiker

Auch Haderslebens Bürgermeister Mads Skau (Venstre) zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung der Umweltministerin. Die Mehrheit seiner Partei hatte sich bei einer Abstimmung im Haderslebener Kommunalparlament im September vergangenen Jahres gegen einen Naturnationalpark im Pamhuler Wald ausgesprochen.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung der Abkommenspartner, nicht an der Idee eines Naturnationalparks in der Kommune Hadersleben weiterzuarbeiten. Das Projekt ist in der Lokalbevölkerung auf großen Widerstand gestoßen, und besonders die Einwände der Vereine gegen die Einzäunung des Gebietes haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Sie wissen, was es braucht, um ein gutes Freizeitleben zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Kommune zu bewahren und auszubauen.“

Der Sozialdemokrat und zweite stellvertretende Bürgermeister Henrik Rønnow, der sich im Herbst ebenfalls gegen die Errichtung eines Naturnationalparks ausgesprochen hatte, betont zugleich, dass die Natur in dem beliebten Ausflugsgebiet rund um den Haderslebener Damm weiterhin geschützt werden soll: „Auch wenn es kein eingezäunter Naturnationalpark wird, müssen wir als Bürgerinnen und Bürger und als Kommune das Gebiet natürlich auch weiterhin pflegen.“

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