Nachhaltigkeit

„Eine Schale Obst reicht nicht mehr“

„Eine Schale Obst reicht nicht mehr“

„Eine Schale Obst reicht nicht mehr“

Woyens/Vojens
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Hala und ihrer Mitschüler von der Lagoni-Schule hatten sich gut auf das Happening in Woyens vorbereitet. Foto: Ute Levisen

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Nachhaltigkeit und Biodiversität sind Themen unserer Zeit. Zahlreiche Unternehmen haben daraus die Konsequenzen gezogen – wie „Mirit Glas“ in Woyens. Am Mittwochmorgen säten Schüler auf dem Betriebsgelände Blumensamen. Auch sonst sieht sich die Firmenleitung in der sozialökonomischen Pflicht. Eine Schale Obst – das reicht heute nicht mehr.

Die Schüler der 6. Klasse der Lagoni-Schule in Woyens hatten sich gut vorbereitet. Für sie begann der Tag auf dem Betriebsgelände von „Mirit Glas A/S“ im Industriparken in Woyens.

Wilde Blumenpracht im Industriegebiet

Dort säten die Schüler Wildblumensamen auf dem Firmengelände, wo sich in Zukunft eine wilde, blumige Pracht entfalten soll, um die Insektenvielfalt in dem Industriegebiet zu fördern.
 

Produktionschef Keld Lauridsen bedankte sich bei den Schülern für ihr Engagement in Sachen Biodiversität. Foto: Ute Levisen

Schwerpunkt: Weltklimaziele

Der Hersteller von Glas-Lösungen für die Industrie ist eines von 13 Unternehmen, die an dem Workshop des Haderslebener Wirtschaftsrates (HER) teilnehmen, dessen Fokus auf den Weltklimazielen ruht.

Ein Beitrag auf Augenhöhe

Johan Stenfeldt Hansen, einer der Firmeneigentümer, ist zu dem Happening aus Kopenhagen angereist: „Wir können zwar nicht die Probleme dieser Welt lösen, aber wir können das unsrige dazu beitragen.“  

Der Aussaat war eine kurze Vortragsreihe der Schüler vorausgegangen. Foto: Ute Levisen

Nachhaltigkeitsdiplom für Teilnehmer

Am Mittwoch überreichte der Chefberater von HER, Jan Hyldal, der Firmenleitung das Nachhaltigkeitsdiplom, den Nachweis dafür, dass es dem Unternehmen ernst ist mit der Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung.

Viel gelernt

„Wir haben unglaublich viel in diesem Workshop gelernt und setzen es in unserem Firmenalltag um“, resümiert Produktionsleiter Keld Lauridsen: Damit seien die hehren Weltklimaziele sozusagen auf Augenhöhe gekommen.
 

Johan Stenfeldt (Mitte), einer der Eigentümer des Unternehmens, war eigens aus Kopenhagen angereist. Foto: Ute Levisen

Neben einem nachhaltigen Wirtschaften mit Blick auf Ressourcen im Produktionsalltag ruht der Fokus der Firmenleitung auf der Ausbildung und der Qualifikation der Mitarbeiter.

Bekenntnis zu sozialer Verantwortung

Der Woyenser Glashersteller ist eines jener Unternehmen, von denen sich Politiker mehr wünschen in der Kommune Hadersleben: Dort finden Menschen mit besonderen Herausforderungen in Schon- oder Flexjobs in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Beschäftigung in der Produktion.

Die Wildblumensamen für das Firmengelände wurden mit der Schaufel verteilt. Foto: Ute Levisen

Natürlich stelle dies an das feste Team besondere Anforderungen, „doch wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst“, unterstreicht der Produktionschef: „Und auch unsere Mitarbeiter in den Schonjobs arbeiten gern bei uns.“

So viel Biodiversität kann ganz schön ermüdend sein. Foto: Ute Levisen

Von Welt- zu Alltagszielen

In den kommenden Wochen wird Chefkonsulent Hyldal die Urkunden an all jene Unternehmen überreichen, die – coronabedingt mit Unterbrechung – seit Herbst des Vorjahres an dem Workshop „Von Welt- zu Alltagszielen“ teilgenommen haben: „Das Feedback darauf ist durchweg positiv“, freut sich Hyldal und verweist darauf, dass sich immer mehr Firmen in der Kommune zu ihrer Verantwortung bei der Umsetzung der übergeordneten Klima-Tagesordnung auf lokaler Ebene bekennen: „Denn eine Schale Obst für die Kunden – das reicht längst nicht mehr.“

 

 

 

Die Schüler brachten den Samen fleißig aus, ungeachtet dieses aprilfrischen Morgens. Foto: Ute Levisen
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