Dansk Folkehjælp
50 Jahre Ferienlager: Auch Elias' Opa war schon da
50 Jahre Ferienlager: Auch Elias' Opa war schon da
50 Jahre Ferienlager: Auch Elias' Opa war schon da
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Das jährlich stattfindende Sommerferienlager in Regie von „Dansk Folkehjælp“ feiert 50. Geburtstag. Neben den Teilnehmenden und Ehrenamtlichen hat der Verein auch Freunde und Ehemalige wie Familie Diekmann zum Jubiläumsfest eingeladen. Denn Opa Ib und Enkel Elias haben beide einen besonderen Bezug zur Ferienfreizeit am Strand von Süderballig.
Als „Der Nordschleswiger“ bei den Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Sommerferienlagers von „Dansk Folkehjælp“ in Süderballig vorbeischaut, ist das Fest bereits in vollem Gange: Ein Zauberkünstler hat sich angekündigt, im Gemeinschaftsraum des Ferienlagers herrscht daher große Aufregung.
Die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ferienfreizeit für Menschen mit Behinderung können es kaum erwarten, dass die Show endlich losgeht. Jedes Jahr wartet in Kalenderwoche 29 ein buntes Programm auf sie. An diesem Mittwoch sind allerdings auch zahlreiche Angehörige zu Gast, denn der 50. Geburtstag der Initiative wird mit viel Kuchen, Brause und guter Stimmung gefeiert.
Kein Sommer ohne Ferienfreizeit
Eigentlich hätte die Sommerferienfreizeit für Kinder mit einer Entwicklungsstörung bereits im vergangenen Jahr ihr Jubiläum feiern können, doch Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, erklärt Tina Luxhøj.
Sie ist nicht nur die Vorsitzende der Haderslebener Abteilung von „Dansk Folkehjælp“, sondern auch die Tochter von Lilli und Henry Erichsen, die das Ferienlager 1971 ins Leben gerufen haben. „Ich bin jetzt seit 48 Jahren dabei“, erklärt die 52-Jährige. Lediglich zwei Jahre lange habe sie ausgesetzt und sich in der Ferienwoche anderen Verpflichtungen gewidmet.
„Aber es sind einfach keine Sommerferien gewesen, wenn wir nicht hier waren“, betont Luxhøj. Auch ihren Mann und ihre Kinder habe sie mit ihrer Begeisterung für die Ferienfreizeit angesteckt. Das sei aber auch notwendig, schließlich baut das Ferienlager ausschließlich auf das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen, erklärt die Vereinsvorsitzende.
Schöne Erinnerungen
Während es sich die kleinen und großen Freizeitgäste auf dem Boden im Gemeinschaftssaal gemütlich machen, um der Zaubershow zu folgen, sucht einer sich einen ruhigen Platz im Schatten: Ib Diekmann. Der 59-Jährige hat als Kind selbst an den Ferienfreizeiten von „Dansk Folkehjælp“ in Süderballig teilgenommen und erinnert sich noch gut an die Zeit.
„Wir sind immer zum benachbarten Campingplatz gelaufen, um Süßigkeiten zu kaufen“, sagt er, und ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Wegen seiner Legasthenie sei er in Hadersleben auf die Schule für Kinder mit Entwicklungsstörungen geschickt worden. Das habe ihm die Möglichkeit gegeben, auch an der Ferienfreizeit in Süderballig teilzunehmen, erklärt Diekmann.
„Das sind schöne Erinnerungen“, so der bald 60-Jährige. „Zu sehen, wie glücklich die Menschen mit Behinderung hier waren, das hat einen selbst auch gleich ganz glücklich gemacht.“
Eine Bereicherung für die ganze Familie
In diesem Jahr ist nun sein Enkel Elias erstmals mit von der Partie, und der scheint die Ferienfreizeit genauso zu genießen wie einst sein Großvater. „Elias hat eine leichte Hirnschädigung und hat es normalerweise schwer im Umgang mit anderen Menschen. Aber es ist eine Freude, ihn hier so positiv und glücklich zu sehen“, erzählt Ib Diekmann mit etwas Stolz in der Stimme.
Dass die Kinder in Süderballig eine ganze Woche lang im Mittelpunkt stehen, sei nicht nur für sie selbst, sondern auch für deren Angehörige fantastisch. „Elias‘ Geschwister haben so die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf eine ganz andere Weise, als sie es sonst gewohnt sind. So gesehen, haben alle etwas von der Ferienfreizeit“, erklärt Diekmann.
Das sieht auch Ibs Tochter Jette so: „Für mich ist es zwar ein bisschen komisch, dass Elias zum ersten Mal nicht zu Hause ist, weil ich ihn natürlich vermisse. Aber für seine beiden Geschwister ist das sehr gut.“
Und in noch einer Sache sind sich die beiden einig: Ohne das großartige Engagement der Freiwilligen sei all dies nicht möglich.