Kultur

Anna Elisabeth Jessen erhält Preis des dänischen Sprachvereins

Anna Elisabeth Jessen erhält Preis des dänischen Sprachvereins

Jessen erhält Preis des dänischen Sprachvereins

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Anna Elisabeth Jessen erhält den Sprach- und Kulturpreis 2024 des dänischen Sprachvereins. Foto: Kasper Løftgaard/Gyldendal

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der dänische Sprachverein ehrt die Hoptruperin für ihre nordschleswigsche Trilogie.

Der dänische Sprachverein mit Sitz in Apenrade (Aabenraa) zeichnet Anna Elisabeth Jessen mit dem diesjährigen Sprach- und Kulturpreis aus. Dies teilte der Verein mit. Jessen debütierte als Autorin im Alter von 62 Jahren im Jahr 2019 mit ihrem Roman „Om hundrede år“.  Sie konnte damals schon auf eine lange Karriere als Journalistin zurückblicken. 

Vier Jahre nach ihrem Erstlingswerk folgte „Hjemsted“, demnächst steht die Veröffentlichung von „Verdensport“ an. Damit endet dem Sprachverein zufolge eine nordschleswigsche Trilogie, denn die Romane sind im Grenzland angesiedelt, in ihnen prallen im 20. Jahrhundert dänische, deutsche und europäische Schicksale aufeinander.

Rückkehr zu südjütländischen Wurzeln

Der Sprachverein wolle mit dem Preis Anna Elisabeth Jessens Bereitschaft und Fähigkeit anerkennen, zu ihren südjütländischen Wurzeln zurückzukehren und die faszinierenden Facetten des Grenzlandes loyal, nuanciert und mit landesweiter Ausstrahlung zu vermitteln, so der Vorsitzende des Vereins, Simon Faber. 

Wie der Sprachverein mitteilt, wuchs Anna Elisabeth Jessen auf einem Bauernhof in der Nähe von Hadersleben (Haderslev) auf. Nach ihrem Abitur 1975 an der Domschule in Hadersleben studierte sie Dänisch an der Universität Kopenhagen und absolvierte eine Ausbildung als Journalistin an der Dänischen Journalistenschule. Später ließ sie sich an der Nationalen Filmschule Dänemarks zur Drehbuchautorin ausbilden. 

Im Alter von 62 Jahren gab sie mit „Om hundrede år“ ihr Debüt als Belletristin. Die Figuren ihres Debütromans „Om hundrede år“ sind durch das eigene Leben und die Familie der Autorin inspiriert. In „Hjemsted“ erzählt Jessen eine Geschichte über Liebe und Identität in der Grenzregion über einen Zeitraum von 90 Jahren von den 1930er Jahren bis 2022. Im Oktober wird der dritte Südjütland-Roman „Verdensport“ veröffentlicht. 

Darin beleuchtet die Schriftstellerin dem Sprachverein nach die weniger bekannten globalen Aspekte der Region, die Schifffahrt nach Fernost in einem dramatischen Schnittpunkt zwischen dänischen und deutschen Interessen. 

Privat ist sie auf den Hof ihrer Urgroßeltern zurückgekehrt und verbindet ihre beiden Wohnsitze in Frederiksberg und Hoptrup, Nordschleswig. 

Der Sprachverein wurde 1880 gegründet, um die dänische Sprache in Südjütland, das damals unter deutscher Herrschaft stand, zu stärken und zu erhalten.  

Mehr lesen