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Arnum: Kommune greift zur Enteignung

Arnum: Kommune greift zur Enteignung

Arnum: Kommune greift zur Enteignung

Arnum
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Landwirt Benny Bonde (Neue Bürgerliche, rechts im Bild) ist Mitglied des Ausschusses für Technik und Klima sowie Vorsitzender des Enteignungsausschusses. Hier ist Bonde mit seinem Parteikollegen Hans Harald zu sehen. Foto: Ute Levisen

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Lange sah es am Arnum Nørremark nach einer Sackgasse aus – bildlich gesprochen. Nach anderthalb Jahren des Stillstands greift die Kommune Hadersleben mit Blick auf das Gemeinwohl zu einem drastischen Mittel. Sie leitet ein Enteignungsverfahren ein, damit Sondertransporte künftig einen hohen Bogen um Wohnhäuser machen können.

Seit Jahren stellen Schwertransporte zu allen Tages- und Nachtzeiten die Geduld von Anrainerinnen und Anrainern am Stensbækvej in Arnum im Westteil der Kommune Hadersleben auf die Probe. Zahllose Proteste und Eingaben später scheint es für jene Arnumer, deren Häuser am Weg zum Industriegebiet liegen, Licht am Ende des Tunnels zu geben.

Letztes Wort spricht das Kommunalparlament

Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Ausschuss für Technik und Klima beschlossen, die Vorbereitungen für ein Enteignungsverfahren in die Wege zu leiten. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit haben jedoch der Finanzausschuss und schlussendlich das Kommunalparlament.

Seit Jahren für die Sondertransporte durch das Wohnviertel – zur Frustration von Anrainerinnen und Anrainern. Foto: Ute Levisen

Läuft alles nach Plan, wird Arnum Nørremark dergestalt erweitert, dass die Sondertransporte künftig über diesen Weg zum Industrieviertel gelangen können – und nicht mehr durch das Wohngebiet am Stensbækvej fahren müssen. Diese Straße ist zu schmal für die Sondertransporte, sodass einige Betroffene sogar ihre Postkästen in Sicherheit bringen mussten, um den Transportern eine freie Passage ohne Anecken zu ermöglichen.

Ab Sommer nächsten Jahres soll der Schwerlastverkehr auf Arnum Nørremark umgeleitet werden. Dieser wird deshalb um sechs Meter verbreitert. Foto: Ute Levisen

Gütliche Einigung im Vorjahr gescheitert

Um Arnum Nørremark für den Schwerlastverkehr ausbauen zu können, muss die Kommune allerdings etwa 800 Quadratmeter der Felder an dieser Straße enteignen.

Gespräche des damaligen Bürgermeisters H. P. Geil (Venstre), der gemeinsam mit Kommunaldirektor Peter Karm versucht hatte, sich mit den betreffenden Grundstückseigentümern gütlich zu einigen, waren im Sommer des Vorjahres gescheitert. Die Eigentümer hatten ihre abschlägige Antwort seinerzeit mit Eigenbedarf begründet.

Bonde führt einleitende Gespräche

Vor diesem Hintergrund verständigte sich der Ausschuss für Technik und Klima in seiner November-Sitzung darauf, sein Mitglied Benny Bonde (Neue Bürgerliche), der zugleich Vorsitzender des Enteignungsausschusses ist, zu einleitenden Gesprächen mit den Betroffenen zu entsenden. Bonde wird sie über das Vorhaben, den Zeitplan und die rechtlichen Aspekte informieren.

Geben der kommunale Finanzausschuss und das Kommunalparlament grünes Licht, soll das Enteignungsverfahren bis zum Frühjahr 2023 überstanden – und der Ausbau von Arnum Nørremark bis zum Sommer fertiggestellt sein.

 

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