Sozialstätte

Bürger-Café: Freiwillige unterstützen Begegnungsstätte

Bürger-Café: Freiwillige unterstützen Begegnungsstätte

Bürger-Café: Freiwillige unterstützen Begegnungsstätte

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Karen Thymann und Kresten Andersen vor der Begegnungstätte am Jungfernstieg Foto: Karin Friedrichsen

Der Treffpunkt für sozioökonomisch benachteiligte Menschen erfährt Beistand. Der Förderverein macht sich stark für ein unverändertes Aktivitätsniveau.

Die Teamkoordinatorin vom Bürger-Café Karen Thymann hat vor einigen Monaten die Initiative zur Gründung eines Fördervereins für die kommunale Sozialstätte am Jungfernstieg 5 ergriffen. Bei der Gründungsversammlung im Oktober wurde Kresten Andersen zum Vorsitzenden von „Borger Cafeen Støtteforening 2019“ gewählt. Karen Thymann übernahm den stellvertretenden Vorsitz.  „Ich weiß, was sich hier tut. Deswegen habe ich das Amt übernommen. Aber nur so lange, bis wir den Verein gut auf den Weg gebracht haben“, versichert Karen Thymann.

Treffpunkt für Bürger jeden Alters

Die Begegnungsstätte wird täglich von etwa 100 Bürgern jeden Alters frequentiert. Die Bürger kommen, um eine warme Mahlzeit zu kaufen und ihr soziales Netzwerk zu stärken. Der Treffpunkt am Jungfernstieg wendet sich vorwiegend an sozioökonomisch benachteiligte Menschen, aber das Café steht allen Interessierten offen. So ist der Andrang besonders groß, wenn das hausgemachte Mittagessen serviert wird, berichtet die Teamkoordinatorin.

Eigenleistung wird erhöht

Der gemeinsame Nenner ist nicht nur die Hausmannskost, die von den sogenannten Flexjobbern zubereitet wird. Auch die vielen Aktivitäten, die in der Begegnungsstätte und außerhalb des Hauses angeboten werden, erfreuen sich großer Beliebtheit.

In Verbindung mit den angekündigten Sparmaßnahmen im kommunalen Haushalt, hatte Karen Thymann die Idee, den Förderverein ins Leben zu rufen.

„Wir wissen, dass sich unter anderem die Eigenleistung für den Tanzkurs ab Januar 2020 von 200 Kronen per Saison auf 400 Kronen erhöhen wird, wenn der Förderverein nicht eine helfende Hand reichen kann“, erzählen Karen Thymann und Kresten Andersen übereinstimmend.

Der Tanzkurs wurde vor fünf Jahren in Zusammenarbeit mit der Tanzschule „Step By Step“ ins Leben gerufen. Der Kurs läuft ganzjährig, nur durch eine kurze Sommerpause unterbrochen.

„Der Kurs ist sehr gefragt. Das ist ein tolles Aktivitätsangebot, das auch von dem Gesundheitsausschuss gefördert worden ist. Ich hoffe, dass der Förderverein den Teilnehmern finanziell unter die Arme greifen kann, denn nicht alle Nutzer können 400 Kronen für einen Kurs auf die hohe Kante legen“, sagt Vorsitzender Andersen.

Ein Teil des Vorstandes von „Borgercafeen Støtteforening 2019“: Lis Gellert, Lone Marquardt, Karen Thymann, Leif Wolter und Kresten Andersen (v. l.) Foto: Karin Friedrichsen

Der Traum vom eigenen Bus

Der Sozialpädagoge ist vor etwa einem Jahr in Frührente gegangen und er versucht  energisch Sponsoren zu gewinnen, die die Arbeit des Vereins mittragen wollen. Andersen träumt sogar davon, dass sich das Café einen eigenen Bus zulegen könnte. „Aber das ist vorerst nur ein Traum“, sagt Kresten Andersen. Er sorgt sich um das Wohlergehen der Menschen, denen es unter anderem aufgrund von psychischen Erkrankungen, Suchtkrankheiten oder Einsamkeit oftmals schwerfällt sich unter Menschen zu begeben.

 „Wir versuchen so oft wie möglich gemeinsam etwas zu unternehmen. Wir gehen ins Schwimmbad, Fahren zu Sommercamps und haben eine Fußballmannschaft. Die Freiwilligen, die bereits im Café mithelfen, sind uns dabei eine wertvolle Hilfe. Durch den Förderverein hoffen wir auf weitere Rückendeckung“, so Thymann.          

Leif Wolter arbeitet in der Küche des Bürger-Cafés. Er ist auch Koordinator der Fußballmannschaft. Die gemischte Mannschaft hat bislang im Freien trainiert. Für die Wintermonate liegt Wolter eine Zusage der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) zwecks Nutzung der Turnhalle vor. Foto: Karin Friedrichsen
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