Deutsch-Dänisch

Erste Jazz-Brücke zwischen Dänemark und Deutschland

Erste Jazz-Brücke zwischen Dänemark und Deutschland

Erste Jazz-Brücke zwischen Dänemark und Deutschland

Hadersleben/Haderslev
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Angela Jensen (links) und Musiklehrerin Helene Hellesøe Appel beim Workshop. Im Hintergrund sind Jesper Ry und Band zu sehen. Foto: Ute Levisen

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Das Fundament ist gelegt und könnte der Anfang einer grenzüberschreitenden musikalischen Freundschaft werden. In der vergangenen Woche trafen sich Fachleute von dies- und jenseits der deutsch-dänischen Grenze in der Mittelalterstadt Hadersleben zu einem ersten Workshop. Dem Haderslebener Musikschulleiter Jesper Ry bot „Jazz over Grænsen“ eine Bühne für Improvisation und eine neue Erfahrung.

Am Donnerstagabend steppte im Kulturhaus SG25 an der Schlossstraße 25 der Bär bei „Jazz über die Grenze“.

Dort stieg ein deutsch-dänischer Probeballon für die musikalische Zusammenarbeit über die Grenze in die Luft – und es war ein Erfolg, wie Pressesprecherin Angela Jensen vom Regionskontor & Infocenter in Pattburg (Padborg) sagt.

„Wir hätten zwar noch zehn Plätze gehabt, sind aber ansonsten sehr zufrieden mit der Resonanz auf diesen ersten Workshop.“

Peter Vuust (links) ist Hirnforscher und Jazzmusiker. In der SG25 führte er aus, was Musik im Menschen bewirken kann. Foto: Ute Levisen

Eine neue Erfahrung

Einige hatten in letzter Minute wegen des Winterwetters und eisglatter Straßen abgesagt. Jene, die gekommen waren, erlebten in der anheimelnden Atmosphäre des Kulturhauses SG25 inmitten der Altstadt die Freude am Musizieren, vor allem aber am Improvisieren.

Selbst einem routinierten Vollblutmusiker wie Jesper Ry, Leiter der Haderslebener Musikschule, bot dieser erste deutsch-dänische Jazz-Workshop eine neue Erfahrung. Er stand mit drei Musikerkollegen aus Dänemark und Deutschland auf der Bühne – zum ersten Mal in dieser Formation.

„Wir haben noch nie zusammengespielt“, verriet Ry vor dem Beginn des Minikonzerts mit Improvisationen von Musik der Jazz-Koryphäen Miles Davis und Herbie Hancock.

Bassist und Musikschulleiter Jesper Ry stand das erste Mal mit seinen deutschen und dänischen Kollegen gemeinsam auf der Bühne, um Musik zu machen. Foto: Ute Levisen

Was Musik mit Menschen macht

Davon war nichts zu spüren, als das Quartett mit spielerischer Leidenschaft durch seine Jazz-Interpretationen führte und das Publikum begeisterte.

Zuvor hatte Peter Vuust, Hirnforscher, Jazzbassist und Komponist, in einem Vortrag dargelegt, was im Gehirn passiert, wenn wir Musik hören und wie Musik uns Menschen beeinflusst.

Reger Erfahrungsaustausch unter Fachleuten – auch dafür bot der Workshop eine Bühne. Angela Jensen (links) kündigt für das kommende Jahr weitere Veranstaltungen über die Grenze hinweg an. Foto: Ute Levisen

Geht es nach Angela Jensen und den Veranstaltungsorganisationen dieses Workshops, zu denen die Kommune Hadersleben, die Kulturregion Sønderjylland-Schleswig sowie die Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg gehören, ist der erste Jazz-Workshop in der SG25 der Beginn einer musikalischen Zusammenarbeit über die Grenze hinweg.

Mehr Musik dank EU-Bürgerprojektefonds

„Im kommenden Jahr planen wir mithilfe des Bürgerprojektefonds der EU weitere deutsch-dänische Veranstaltungen, die musikalisch allerdings breiter gefasst sein sollen“, kündigt Jensen an.

Alle Interessierten können mitmachen, angefangen bei Musikschulen und Spielstätten bis hin zu Fachleuten.

Es gebe nur eine Voraussetzung: die Freude am gemeinsamen Musizieren.

 

Das Plakat zum Jazzfestival im Frühjahr 2023 Foto: Ute Levisen
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