Einwanderung

Gewappnet für den Neuanfang in Dänemark

Gewappnet für den Neuanfang in Dänemark

Gewappnet für den Neuanfang in Dänemark

Hadersleben/Haderslev
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Kommunalpolitiker Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei und Ansiedlungskonsulentin Melissa McCann Seebach von der Kommune Hadersleben führten durch die Informationsveranstaltung für potenzielle Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland. Foto: Annika Zepke

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Was gibt es beim Hauskauf in Dänemark zu beachten? Wie finde ich einen Job, und welche Kultur- und Freizeitangebote bietet die Kommune Hadersleben? Antwort auf all diese Fragen bekamen potenzielle Zuzügler aus Deutschland am Montagvormittag bei einem Infotreffen im Rathaus am Hafen.

Auszuwandern ist keine Kleinigkeit. Dennoch wagen immer mehr Familien aus Deutschland den Schritt und verlegen ihren Lebensmittelpunkt nach Dänemark. Auch in der Kommune Hadersleben nimmt die Zahl der deutschen Zuzüglerfamilien zu, sagt die kommunale Ansiedlungskonsulentin Melissa McCann Seebach.

Aus diesem Grund hat sie zusammen mit dem Kommunalratspolitiker Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) eine Infoveranstaltung auf Deutsch für potenzielle Zuzügler aus der Bundesrepublik organisiert.

Humor ist Gewöhnungssache

Etwa 30 Interessierte waren der Einladung gefolgt und hatten sich am Montagvormittag im Haderslebener Rathaus am Hafen eingefunden, wo der SP-Politiker und Landwirt aus der Minderheit die Deutschen willkommen hieß und ihnen im Schnelldurchlauf einen Einblick in die dänischen, vor allem auch die nordschleswigschen Traditionen und kulturellen Gepflogenheiten gab.

Auch einige Jugendliche der Deutschen Schule Hadersleben waren vor Ort, um über ihre Schule zu informieren. Foto: Annika Zepke

„Unser Humor ist lockerer, vielleicht auch etwas grobkörniger und platter als anderswo“, erklärte er. Daran müsse man sich gewöhnen, so Leth Schmidt. Auch auf das vielfältige Kultur- und Freizeitangebot der Domstadtkommune kam der Landwirt aus Süderballig (Sønderballe) zu sprechen: „Eigentlich setzt nur eure Fantasie dem Vereinsleben in der Kommune Grenzen.“

Ehepaar berichtet aus erster Hand

Von seinen positiven Erfahrungen mit dem Hauskauf in Dänemark und dem Umzug nach Hadersleben berichtete auch das Ehepaar Schade, das mit seinen sechs Kindern vor knapp drei Monaten in sein neues Eigenheim am Ribe Landevej gezogen ist.

Die Tipps und Tricks der beiden waren besonders im Anschluss an das offizielle Programm heiß begehrt. Immer wieder konnten Karsten und Eileen Schade Fragen zum Leben in Dänemark beantworten. Dabei hatten die beiden vor allem einen wichtigen Rat für alle, die mit dem Gedanken spielen, in Dänemark ein Haus zu kaufen.

Haben in Hadersleben ihr neues Heim gefunden: Karsten und Eileen Schade. Foto: Annika Zepke

„Nehmt euch einen Anwalt oder eine Anwältin, die euch bei dem gesamten Prozess unterstützt“, rät die sechsfache Mutter. Insbesondere wenn man die dänische Sprache noch nicht beherrsche und sich auch mit dem dänischen Rechtssystem nicht auskennt, sei man auf die Expertise eines Anwaltes angewiesen, so Eileen Schade: „Ich kann das auf jeden Fall nur empfehlen.

Von Berlin nach Hadersleben?

Das ließ sich auch Sascha H. aus Berlin nicht zweimal sagen. Der Familienvater war extra aus der Bundeshauptstadt angereist, um sich über die Haus-, Schul- und Jobmöglichkeiten in der Kommune Hadersleben zu informieren. Seine Frau sei über den „Nordschleswiger“ auf die Informationsveranstaltung im Rathaus aufmerksam geworden, und da die Familie seit längerem in Erwägung ziehe, Berlin den Rücken zu kehren, habe er die lange Anfahrt gerne auf sich genommen, berichtet er.

Das Ehepaar Schade gab Sascha H. aus Berlin einige Tipps für den Umzug nach Dänemark mit auf den Weg. Foto: Annika Zepke

„Ob es nun um Schule, Sicherheit, die Straßen oder den Schmutz geht – in den vergangenen zehn Jahren ist alles schlimmer geworden“, erzählt der Berliner. Da seine Kinder aktuell die zweite und dritte Klasse besuchen, stehe die Familien nun vor einer Jetzt-oder-nie-Situation. Nach der Infoveranstaltung sei er einem Umzug nach Hadersleben jedoch nicht abgeneigt, so Sascha H.: „Wir müssen natürlich noch einmal ein bisschen in die Tiefe gehen und recherchieren, aber ich kann mir das auf jeden Fall vorstellen.“

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