Pop-up-Ausstellung

Grenzjubiläum geht in die Verlängerung

Grenzjubiläum geht in die Verlängerung

Grenzjubiläum geht in die Verlängerung

Hadersleben/Haderslev
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Auch 2021 soll wieder eine Pop-up-Ausstellung von Historie Haderslev zur Grenzziehung von 1920 in die Apothekerstraße 11 einziehen. (Archivfoto) Foto: Karin Friedrichsen

Das Jubiläumsjahr ist vorbei, doch die Veranstaltungen und Feierlichkeiten zur Grenzverschiebung vor nunmehr 101 Jahren sind es noch lange nicht. In Hadersleben hat Historie Haderslev bereits die nächste Pop-up-Ausstellung zu diesem Thema in Planung, wie Archiv- und Museumsleiter Bent Vedsted Rønne im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ verrät.

Auf den Tag genau 101 Jahre ist es her, dass im nördlichen Teil Schleswigs, dem heutigen Nordschleswig, über die Zugehörigkeit der Region abgestimmt wurde. In Hadersleben, wie auch in den meisten anderen Ortschaften der sogenannten Abstimmungszone 1, sprach die Mehrheit sich für eine Zugehörigkeit zum Königreich Dänemark aus und legte damit den Grundstein für die Grenzneuziehung am 15. Juni 1920.

Wichtiger Tag für Nordschleswig

Auch wenn mit dem 10. Februar in diesem Jahr kein rundes Jubiläum der Grenzziehung gefeiert werde, so sei es doch ein wichtiges Datum in der Geschichte Nordschleswigs, meint Bent Vedsted Rønne, Archiv- und Museumsleiter bei „Historie Haderslev“.

Überhaupt werde die Grenzziehung von 1920 in diesem Jahr noch häufig Thema sein, verspricht Rønne, schließlich müssen die entfallenen Feierlichkeiten und Veranstaltungen aus dem Jubiläumsjahr 2020 nachgeholt werden.

Ausstellung wird nachgeholt

Bei „Historie Haderslev“ wird daher fleißig an der nächsten Pop-up-Ausstellung in der Apothekerstraße 11 gearbeitet. „Im vergangenen Jahr hatten wir bereits zwei verschiedene Pop-up-Ausstellungen in Hadersleben, die von den Besuchern sehr gut angenommen worden sind. Eigentlich war auch noch eine dritte geplant, aber wegen des zwischenzeitlichen Shutdowns konnten wir diese nicht mehr zeigen. Das wollen wir in diesem Jahr nachholen“, so der Museumsleiter.

Bereits im vergangenen Jahr hieß Archiv- und Museumsleiter Bent Vedsted Rønne viele Besucher in den Pop-up-Ausstellungen von Historie Haderslev willkommen. (Archivfoto) Foto: Karin Friedrichsen

Thema der neuen Ausstellung, die im Mai und Juni in der Apotekergade 11 gastieren soll, werde unter anderem der Besuch von König Christian X. in Hadersleben sein. Aber auch Kaiser Wilhelm II. werde in der Ausstellung aufgegriffen, wie Rønne erklärt: „Wir wollen verschiedene Perspektiven aufzeigen: die Perspektive derjenigen, die für eine Zugehörigkeit zum Königreich Dänemark gestimmt haben, derjenigen, die sich für eine Zugehörigkeit zum Deutschen Reich aussprachen sowie die Sichtweise derjenigen, die bei der Wahl zwischen Deutsch und Dänisch in einem Dilemma steckten.“

Møllen-Schauspieler wirken mit

Einsicht in die verschiedenen Sichtweisen der Bürger werde den Besuchern auch mithilfe einer Art Stimmbox gewährt, so der Museumsleiter: „Darin kommen jeweils drei Bürger aus Hadersleben und Kolding zu Wort, die berichten, wie sie bei der Volksabstimmung 1920 gestimmt haben.“ Da diese sechs Personen jedoch nicht mehr am Leben seien, werden ihre Zitate von Schauspielern des Haderslebener Theaters Møllen eingesprochen.

Im Juni liege der Fokus der Ausstellung dann vorrangig auf der Zeit des Umbruchs nach der Grenzneuziehung, meint Bent Vedsted Rønne: „Was passierte mit den Schulen und der Eisenbahn? Und wie erging es den Deutschgesinnten im neuerdings zu Dänemark gehörenden Hadersleben? Das alles sind Themen, die wir im Juni aufgreifen und veranschaulichen wollen.“

Museumsleiter blickt optimistisch in die Zukunft

Zudem werde es Veranstaltungen wie eine Modenschau zum Kleidungsstil der 1920er Jahre und verschiedene Stadtwanderungen geben. „Wir gehen davon aus, dass nur wenige in diesem Jahr verreisen werden, und freuen uns daher umso mehr, den Leuten mit unserer Ausstellung ein wenig Abwechslung bieten zu können.“

Bent Vedsted Rønne blickt optimistisch in die Zukunft und hofft, auch in diesem Jahr viele Besucher in der Apothekerstraße 11 begrüßen zu können. (Archivfoto) Foto: Ute Levisen

Dass die Schau coronabedingt ins Wasser fallen könnte, glaubt der Museumsleiter nicht: „Man weiß ja nie. Aber wir haben die Pop-up-Ausstellung bewusst erst für Mai und Juni geplant, weil es dann wahrscheinlicher ist, dass wir sie durchführen können. 2020 konnten wir in dieser Zeit unsere Ausstellung auch für Besucher öffnen. Bestimmt wird es im Mai noch immer Restriktionen geben, aber das hat im vergangenen Jahr auch gut geklappt.“

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