Stadtgestaltungsvisionen

Guerilla Gardening als Vorbild für den Graben

Guerilla Gardening als Vorbild für den Graben

Guerilla Gardening als Vorbild für den Graben

Hadersleben/Haderslev
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Grabengespräche: Der Einzelhandel hatte Politiker und Kulturakteure zum Meeting auf dem zentralen Platz geladen. Foto: Ute Levisen

Ideen für die Umgestaltung und Nutzung des Grabens, eines der zentralen Plätze von Hadersleben, gibt es viele. Stadtratspolitiker Svend Brandt schlägt vor, den Platz intimer zu gestalten und sich dabei vom Guerilla Gardening inspirieren zu lassen.

Die nächste Kommunalwahl rückt näher und damit auch die „Grabenkämpfe“, das Wetteifern politischer Visionen, wenn es um die Umgestaltung des Grabens geht, beispielsweise.

Nutzungsmodelle für den Graben

Kürzlich hatte der Haderslebener Einzelhandel „Haderslev Butikker“ die Initiative für ein Brainstorming ergriffen und dazu Anrainer, Geschäftsleute, Ehrenamtliche und vor allem Politiker des Kommunalparlaments eingeladen. Auf der Tagesordnung stand ein Thema: „Was wollen wir mit dem Graben?“

Baumpflanzaktion – ein Anfang

Wie berichtet, hat es dazu in den vergangenen Wochen und Monaten diverse Vorschläge von Politikern gegeben: Von Riesensonnenschirmen war die Rede – und von Bäumen.

Bäume sind ein erster Schritt, so Svend Brandt (rechts). Mikkel Martinussen von „Tegnestuen Mejeriet“ (links) hat da auch schon eine Idee. Foto: Ute Levisen

Letzteres wird auf Beschluss des Finanzausschusses zeitnah umgesetzt. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, betont Stadtratspolitiker Svend Brandt von der Einheitsliste und trage dazu bei, den Graben intimer zu gestalten, sodass die Menschen Lust haben, dort zu verweilen.  Und dabei dürfe man sich gern vom Guerilla Gardening inspirieren lassen. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich spontane Aktionen mit dem Ziel, die Innenstädte grüner und damit ansprechender zu gestalten.

 

Das große Ganze

 

„Wenn in dieser Steinwüste mehr Leben herrscht, dann ist der Weg für mehr Aktivität geebnet“, sagt Brandt. Die Änderung der Vorschriften, die die Nutzung öffentlicher Plätze durch Geschäftsleute regelt, sei in dieser Hinsicht ein folgerichtiger Schritt.

„Man dürfe bei alldem nicht das große Ganze aus den Augen verlieren“, mahnt Marie Dufresne.
Sie ist Leiterin der Kunsthalle 6100, die am Graben liegt. Das große Ganze ist in diesem Fall der Masterplan für die Umgestaltung der Stadtmitte von Hadersleben, die auch das Jungfernstieg-Projekt umfasst. Im vergangenen Herbst hatte die Kommune zu einem Bürgertreffen eingeladen, auf dem sich die Einwohner mit ihren Ideen und Visionen diesbezüglich einbringen konnten.

Man dürfe das große Ganze nicht aus den Augen verlieren, mahnt Marie Dufresne, Leiterin der Kunsthalle 6100. Foto: Ute Levisen

„Skizziert ein Projekt und stellt bei diversen Stiftungen einen Antrag auf Förderung!“, lautet die Aufforderung der Kunsthallenleiterin. Die ursprüngliche Investitionssumme lasse sich auf diese Weise vervielfachen.

SP drängt auf Handlung

Nicht zuletzt Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei hatte immer wieder darauf gedrängt, die eingeschlafene Stadterneuerungsdebatte zu beleben und dort weiterzumachen, „wo man im Herbst eingeschlafen ist“.

 

So stellt sich das Haderslebener Architektenbüro „Tegnestuen Mejeriet“, das ebenfalls am Graben liegt, den zentralen Platz vor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um einen Entwurf, der aktuell politisch diskutiert wird. Foto: Tegnestuen Mejeriet A/S
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