Kultur

Haderslebens Kino in Not: Ohne Unterstützung droht das Aus

Haderslebens Kino in Not: Ohne Unterstützung droht das Aus

Haderslebens Kino in Not: Ohne Unterstützung droht das Aus

Hadersleben/Haderslev
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Früher war das Kino ein beliebter Treffpunkt für viele Menschen aus der Domstadt und der Umgebung (Archivbild). Foto: Amanda Klara Stephany

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Kosmorama in Gefahr: Haderslebens Kino steht vor dem Aus! Monatelange Baustellen und finanzielle Einbrüche setzen dem Traditionshaus schwer zu. Kann die Stadt das Kino noch retten oder gehen bald die Lichter aus? Der Besitzer wendet sich nun an die Politik.

Das Kino Kosmorama, ein kulturelles Herzstück Haderslebens, steht vor dem Aus. Besitzer Claus Thygesen warnt eindringlich: Ohne finanzielle Hilfe von der Kommune wird es nach Neujahr dunkel im Kinosaal. Jahrelang hat Thygesen, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen in Dänemark, gegen widrige Umstände angekämpft – von der Corona-Pandemie bis hin zu drastisch steigenden Energiekosten. Doch jetzt könnte das Ende nah sein.

Baustelle behindert täglichen Betrieb

Ein Blick aus den Fenstern des Kosmorama zeigt das aktuelle Hauptproblem: Der Jomfrustien, einst eine belebte Straße, ist zur Baustelle geworden. Schotter, Straßenschilder und schwere Maschinen blockieren den Zugang zum Kino seit Monaten. Besucherinnen und Besucher bleiben aus, der Ticketverkauf ist eingebrochen, und mit ihm auch der Umsatz an der Snacktheke.

„Ich habe immer versucht, alleine zurechtzukommen, aber jetzt ist es so schlimm, dass ich Hilfe benötige“, gesteht Thygesen gegenüber „JydskeVestkysten“. Seit September 2023 hat die Baustelle rund zehn Prozent des Ticketumsatzes verschlungen. Zusammen mit den Verlusten, die durch die Pandemie und dem monatelangen Streik in Hollywood entstanden sind, hat die Krise den Kinobetrieb schwer getroffen.

Hilfe bei der Kommune gesucht 

Um das Überleben von Kosmorama zu sichern, hat Thygesen die Kommune Hadersleben um Unterstützung gebeten – im Rahmen der De-minimis-Verordnung, die es erlaubt, privaten Unternehmen begrenzte staatliche Beihilfen zukommen zu lassen.

„Wir sind das größte Kulturhaus der Stadt, mit 100.000 Besuchern jährlich. Wir sollten die Verbindung zwischen Stadt und Hafen sein, aber jetzt kämpfen wir ums Überleben“, sagt Thygesen.

Die Baustellenproblematik ist noch nicht überwunden: Bald wird der Zugang zum Parkplatz für zwei Wochen gesperrt, um einen Bürgersteig zu bauen – genau zum Start der Kinosaison.

Trotz allem hofft Thygesen auf bessere Zeiten, wenn ab 2025 große amerikanische Filmproduktionen wieder für volle Säle sorgen könnten. Doch ob Kosmorama bis dahin durchhält, liegt nun in den Händen der Kommune. Der Wirtschaftsausschuss hat die Entscheidung über den Hilfsantrag verschoben, um weitere Informationen einzuholen.

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