Freiwillige Feuerwehr Hoptrup

Hoptruper Feuerwehr ist 90 Jahre alt

Hoptruper Feuerwehr ist 90 Jahre alt

Hoptruper Feuerwehr ist 90 Jahre alt

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hoptrup
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Feuerwehrhauptmann a. D. Bent Kristensen bläst das historische Feuerhorn. In den Anfangsjahren radelten zwei Feuerwehrleute mit einem Horn durch das Dorf, um ihre Kameraden zum Einsatz zu rufen. Foto: Karin Friedrichsen

Gegründet wurde die Freiwillige Wehr am 6. August 1929. Am Sonnabend ließen die Kameraden ihre Wehr hochleben im Kreis von Freunden und Kooperationspartnern.

Die Freiwillige Feuerwehr in Hoptrup, die Teil des kommunalen Bereitschaftszusammenschlusses „Brand og Redning Sønderjylland ist“, hat am Sonnabend ihr 90-jähriges Bestehen gefeiert. Das Gründungsdatum war am 6. August 1929, neun Jahre nach der Eingliederung Nordschleswigs ins Königreich Dänemark. Im Laufe der Vereinsgeschichte haben sieben Männer an der Spitze der Wehr gestanden, erzählt Feuerwehrhauptmann a.D. Bent Kristensen.

Hauptmann Torben Hansen (l.)mit seinem Vorgänger Bent Kristensen und seinem Stellvertreter Karsten Klintø (r.) Foto: Karin Friedrichsen

Der sechste und der siebte Wehrleiter

Der 69-jährige Kristensen war der sechste Feuerwehrhauptmann. Er leitete die Wehr von 2003 bis 2008. Kristensen habe sich entlastet gefühlt, als er vor elf Jahren die Verantwortung in jüngere Hände legte und Torben Hansen seine Nachfolge antrat.

Der 43-jährige Djerniser wurde bereits Ende der 90er Jahre Mitglied der Feuerwehr. Nach einigen Jahren im Dienste der staatlichen Bereitschaft in Hadersleben arbeitet Torben Hansen inzwischen als Projektleiter in Vejle. Als Unterbefehlshaber steht ihm Karsten Klintø (54) zur Seite.
 

Jede Sekunde zählt bei einer Reaktionszeit von fünf Minuten

Bent Kristensen, in der Dorfgemeinschaft unter dem Spitznamen „Mikki“ bekannt, wohnt seit 1957 in Hoptrup. Kristensen trat der Wehr vor 26 Jahren bei. Er kann sich somit in die Reihen der zahlreichen Langgedienten einreihen. Im Jubiläumsjahr hat die Feuerwehr elf Ehrenmitglieder, das älteste Mitglied ist 92 Jahre alt.

Kristensen arbeitete viele Jahre als Hausmeister in der benachbarten Hoptruper Kommunalschule. Schrillte der Alarm während der Dienstzeit, konnte er die Strecke zur Wache an der Hauptstraße 33 binnen weniger Minuten zurücklegen. Mit einer Reaktionszeit von fünf Minuten zählt jede Sekunde, wenn die Freiwilligen ausrücken, um zu retten, zu löschen, zu schützen und zu bergen.

Dienst am Nächsten leisten – Frauen sind willkommen

In den Vormittags- und Nachmittagsstunden könne es schwierig sein, eine sechsköpfige Mannschaft aufzustellen, weil die meisten Feuerwehrleute auswärts arbeiten. Deswegen hoffen Torben Hansen und Karsten Klintø, dass es gelingt, den Kreis Freiwilliger aufzustocken.

Den Hoptruper fehlen insbesondere jüngere Kameraden, die Lust dazu haben, eine Ausbildung zu durchlaufen, um Dienst am Nächsten zu leisten, ohne dafür entlohnt zu werden. „Die Freiwilligen sind rund um die Uhr einsatzbereit, und deswegen sind sie auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen. Denn wenn der Alarm schrillt, lassen die Feuerwehrleute alles stehen und liegen“, hebt Torben Hansen hervor.

Die Feuerwehr war jahrzehntelang Männern vorbehalten. Im Jubiläumsjahr konnte Torben Hansen erstmals eine Frau aufnehmen. „Sie wohnt in Hellewatt und sie ist nur einsatzbereit, wenn sie ihren Freund, der einer von uns ist, besucht. Deswegen haben wir sie als Gastmitglied willkommen geheißen“, erklärt Hansen. Der 43-Jährige hofft, dass mehr Frauen Interesse für die Arbeit entdecken.

 

Bent Kristensen, Torben Hansen und Karsten Klintø (v. l.) hatten dafür gesorgt, dass der Fuhrpark ausgestellt war. 2018 hatten die Hoptruper 69 Einsätze, in diesem Jahr rückten die Freiwilligen bislang 20 mal aus.
Bent Kristensen, Torben Hansen und Karsten Klintø (v. l.) hatten dafür gesorgt, dass der Fuhrpark ausgestellt war. 2018 hatten die Hoptruper 69 Einsätze, in diesem Jahr rückten die Freiwilligen bislang 20 mal aus. Foto: Karin Friedrichsen

Aktionsradius erweitert und Brandwache beim Knivsbergfest

Einmal im Monat rücken die Hoptruper zu einer Übung aus. Der Aktionsradius der Hoptrup ist im Laufe der Jahre größer geworden und umfasst nun auch Gjenner und einen Teil der Autobahn E45.

„Seit drei Jahren schieben wir auch beim Knivsbergfest die Brandwache“, erzählt Karsten Klintø.  Die Feuerwehrstation ist der ganze Stolz der Retter, die sich als ein Teil der Dorfgemeinschaft fühlen und mit Veranstaltungen für Jung und Alt dazu beitragen wollen, um der Abwanderung Einhalt zu gebieten.

Die Kameradschaft und der Zusammenhalt vereint die Freiwilligen, wenn sie vor vielfältige Aufgaben gestellt werden, bei Löschdiensten und Rettungsaufgaben. Dramatische Einsätze gehören, wenn nicht zum Alltag, dann doch zum Dienst der Freiwilligen. Den tragischen Brand in der Nachschule am 3. August 2011, werden die Feuerwehrleute wohl nie vergessen.  „So etwas vergisst man nicht. Wir sind dankbar, dass wir so schnell vor Ort sein konnten und das Leben von zwei Menschen retteten“, unterstreicht Torben Hansen.  

Bereitschaftsinspektor Karsten Donner (l. ) und Einsatzleiter Henning Nielsen (r.) von „Brand & Redning Sønderjylland", gehörten zu den rund 100 Gratulanten, die Feuerwehrhauptmann Torben Hansen am Sonnabend willkommen hieß. Foto: Karin Friedrichsen
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