Sturmflut

Kommune Hadersleben glimpflich davongekommen

Kommune Hadersleben glimpflich davongekommen

Kommune Hadersleben glimpflich davongekommen

Hadersleben/Haderslev
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Die Flutschäden an kommunaler Infrastruktur halten sich in Grenzen. Foto: Privatfoto

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Die Großkommune Hadersleben hat die Sturmflut – zumindest in finanzieller Hinsicht – glimpflich überstanden. „Das Jahrhundertereignis wird uns zwischen fünf und sechs Millionen Kronen kosten“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Klima, Carsten Leth Schmidt.

Die Jahrhundert-Sturmflut hat die Ferienhausgebiete an der Ostküste der Kommune Hadersleben schwer getroffen und an Privathäusern enorme Schäden hinterlassen.

Anders sieht es mit Blick auf die kommunale Infrastruktur aus. In dieser Hinsicht ist die Kommune Hadersleben mit einem blauen Auge davongekommen – auch im Vergleich zu ihren Nachbarkommunen Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg).

 

Laut Carsten Leth Schmidt belaufen sich die Schäden für die Kommune auf knapp sechs Millionen Kronen. Foto: Ute Levisen

Liste noch in Arbeit

„Bei uns belaufen sich die Schäden auf fünf bis sechs Millionen Kronen. An einer Liste wird noch gearbeitet“, sagt Carsten Leth Schmidt.
In Apenrade hat die Sturmflut Schäden von schätzungsweise 15 Millionen Kronen hinterlassen – und in der Kommune Sonderburg 80 Millionen Kronen.

Carsten Leth Schmidt ist Abgeordneter der Schleswigschen Partei (SP) im Haderslebener Kommunalparlament und zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima.

Am schlimmsten habe es Vilstrup Strand auf Höhe vom Havvejen getroffen, sagt er. Dort ist ein asphaltierter Weg völlig unterspült und zerstört worden.

 

Deich oder Erdwall – das ist die große Frage beim Schadensersatz. Foto: Privatfoto

Präventiver Einsatz Teil der Schadensbilanz

Die Haderslebener Schadensbilanz berücksichtigt auch den präventiven Einsatz und die damit verbundenen Personalkosten.

Im kürzlich verabschiedeten staatlichen Finanzhaushalt ist eine angekündigte, teilweise Kompensation in Höhe von 125 Millionen Kronen für jene Kommunen berücksichtigt worden, die von der Sturmflut betroffen sind. Auch die Kommune Hadersleben wird einen Teil dieser Fördermittel beantragen.

Enorme Schäden in Privathäusern

Anders sieht es bei Privatleuten in den betroffenen Sommerhausgebieten aus. Vor allem in Diernæs Strandby hat die Flut enorme Schäden angerichtet. Wer dafür zahlt, das ist die große Frage.

Die ungewisse Lage vor Ort verschlimmert sich dadurch, dass 30 bis 40 Häuser vor einem Erdwall liegen, der von staatlichen Behörden wie „Naturskaderådet“ als Deich definiert wird. Häuser, die vor Deichen liegen, sind von einem Schadensersatz nicht länger umfasst.

So will es eine Änderung der Sturmflutgesetzgebung, sagt Leth Schmidt.

In den Ferienhausgebieten an der Ostküste hat das Jahrhundert-Ereignis verheerende Spuren hinterlassen. Foto: Privatfoto

Wann ist ein Wall ein Deich?

Der Erdwall ist in den 1940er-Jahren im Rahmen eines Landgewinnungsprojektes angelegt worden. Vor einer Sturmflut wie dieser biete er kaum Schutz, so Leth.

Von Gesetzesänderung nichts gewusst

„Wir haben als Kommune von der Gesetzesänderung nichts gewusst“, sagt der Klima-Vorsitzende. Er kritisiert, dass die zuständigen kommunalen Instanzen über diese Änderung nicht informiert worden seien.
 

Ein Fall für das Parlament und den Minister

Auch Bürgermeister Mads Skau betont, er habe von dieser Neuregelung keine Ahnung gehabt. Gleiches gilt ihm zufolge für den Woyenser Folketingsabgeordneten Hans Christian Schmidt (beide Venstre), den er inzwischen eingeschaltet habe, so Skau im Kielwasser der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses.

Die Fraktionsvorsitzende der Volkssozialisten (SF), Karina Lorentzen Dehnhardt, hat Umweltminister Magnus Heunicke (Sozialdemokratie) ebenfalls um Antworten in dieser Angelegenheit gebeten.  

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