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Kommune warnt mit Entenschild vor Gänsemarsch

Kommune warnt mit Entenschild vor Gänsemarsch

Kommune warnt mit Entenschild vor Gänsemarsch

Hadersleben/Haderslev
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Einigen sind sie ein Dorn im Auge – für andere gehören sie zum Dammpark: die vielen Gänse. Foto: Ute Levisen

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Enten, Gänse – und anderes Gefieder: Seit Kurzem warnt ein Verkehrsschild Autofahrer vor einem potenziellen Gänsemarsch über die Straße. Der Hinweis kommt keinen Tag zu früh: So manches Gössel hat auf der viel befahrenen Straße bereits Federn gelassen. Zu schweren Verkehrsunfällen ist es bislang wie durch ein Wunder nicht gekommen.

Neulich war es wieder so weit: Eine junge Gans hatte es auf der Umgehungsstraße bei Hadersleben erwischt. Die Gänse – vor allem die unerfahrenen Gössel – nutzen die Umgehungsstraße gern und oft, um von einer Seite des Haderslebener Dammparks auf die nächste zu gelangen. Damit stellen die Tiere ein erhebliches Verkehrsrisiko dar.

Die Gänse leben das Leben ganz schön gefährlich. Vor Autos haben vor allem die Jungtiere keinen Respekt. Foto: Ute Levisen

Vögel bringen Verkehr zum Erliegen


Die kommunale Straßenmeisterei versucht nun, mit einem Warnhinweis auf die potenzielle Gefahr aufmerksam zu machen. Das kürzlich aufgestellte Verkehrsschild zeigt eine Entenfamilie auf Wanderschaft.

Der Warnhinweis kommt keinen Tag zu früh: Täglich bringen die jungen Gänse vor allem in der Rushhour den Verkehr auf der Umgehungsstraße zum Erliegen, wenn sie die Trasse überqueren. Da die Tiere dabei keine Eile an den Tag legen, staut sich der Verkehr nicht selten über mehrere Hundert Meter.
 

Seit Kurzem weist ein Verkehrsschild auf die potenzielle Gefahr hin. Foto: Ute Levisen

Kein Dank den Waidmännern

In der Vergangenheit sind die Gänse im Dammpark immer wieder ein Punkt auf der Tagesordnung der Politiker gewesen.
Im Frühjahr versuchte die Kommune, ihnen mit Jägern und Jagdhunden beizukommen. Weit kamen die Waidmänner indes nicht: Aufgebrachte Passantinnen und Passanten dankten ihnen den Einsatz nicht. Sie beschwerten sich – und seither geht das friedliche Gänsetreiben im Park weiter, wobei nach Angaben der Technischen Verwaltung der Kommune Hadersleben nur wenige Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut über die Tiere und ihre Hinterlassenschaften in der grünen Oase der Stadt bekunden.

 

Eine Dezimierung des Gänsebestandes erfordert eine Sondergenehmigung der staatlichen Naturbehörde. Foto: Ute Levisen

Wilde Kommune

Eine Dezimierung des Bestandes würde eine Genehmigung der staatlichen Naturbehörde erfordern. Ob diese jemals beantragt wird, ist ungewiss: Schließlich möchte Hadersleben zur „wildesten Kommune“ in ganz Dänemark werden.

 

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