26 Mitglieder kamen am Mittwochabend ins Clubhaus des Deutschen Rudervereins Hadersleben (DRH). Dort fand der traditionelle Doppelsitzungsmarathon des Ortsvereins und des Bezirks Hadersleben der Minderheitenorganisation Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) statt. 

Beide BDN-Organisationen arbeiten eng zusammen, wenn es darum geht, den Mitgliedern ein abwechslungsreiches Programm anzubieten. 

Laternenzug mit Spielmannszug und Kirche

„Ein Höhepunkt des Jahres war der Laternenumzug mit über 200 Teilnehmenden gemeinsam mit der deutschen Kirchengemeinde und finanzieller Unterstützung durch den BDN-Hadersleben. Wir zahlen gern den Spielmannszug und tragen auf diese Weise zur Kultur bei“, resümiert die Ortsvorsitzende Sabina Wittkop-Hansen, die während ihres Lichtbildvortrages einige Laternen zeigte, die von großer Kreativität zeugen.

Der BDN finanzierte überdies den Auftritt einer Ballonkünstlerin und Popcorn für die Kinder am „Tag der deutschen Kindergärten und Schulen“, um nur ein paar Aktivitäten zu erwähnen. 

 

Enge Zusammenarbeit mit Bücherei

Großer Beliebtheit erfreuen sich die Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bücherei Hadersleben, die zurzeit in das Kulturhaus Bispen umzieht. 

Wittkop-Hansen ließ in einer Präsentation, die unter anderem eine Matinee mit Sopranistin Maria Johannsen umfasste und Goethes Sizilienreise thematisierte, das Vorjahr Revue passieren. Ein Filmabend mit dem Filmwissenschaftler Felix Arnold war das letzte kulturelle Angebot von BDN und Bücherei am alten Büchereistandort am Aastruper Weg.

Ein Neuanfang im Bispen

„Unseren ausdrücklichen Dank möchten wir Büchereileiterin Monika Knutzen und Annegret Moritzen für die hervorragenden gemeinsamen Veranstaltungsreihen aussprechen, auch weil diese immer mit viel Mehrarbeit für sie verbunden waren“, sagte die Ortsvorsitzende. 
Der Verein wünsche beiden einen fröhlichen Neuanfang im dänischen Kulturhaus Bispen – „und dass wir dort auch so gut mit euch, aber auch mit dem Bispen zusammenarbeiten!“ 

Mehrwert der Minderheit zur Kulturwoche

Für die Kulturwoche in Hadersleben, die im September stattfindet, hat der Ortsverein ein deutsch-dänisches Projekt in Planung: „Wir möchten die Aufmerksamkeit auf Orte, Institutionen und Vereine richten, wo man deutsche Kultur und Sprache in Hadersleben pflegt und fördert und auch den Mehrwert der deutschen Minderheit sichtbar machen“, kündigte die Ortsvorsitzende an. 

Neue Projekte in Planung

Am 7. März steht zunächst einmal der Vortrag „Was hedder das“ in der Deutschen Schule Hadersleben auf dem Programm. Der Beitrag der Minderheit zum Lichtfest wird am 3. Mai eine Kurzfilmwanderung durch Hadersleben sein. 

Wiederwahl auf der ganzen Linie

Die Vorsitzende und ihr Vorstandsmitglied Carsten Jürgensen standen zur Wahl und wurden – wenig überraschend – wiedergewählt. 

Zu guter Letzt, bevor die Versammlung bei Käse, Wein und reger Debatte ausklang, beschloss sie eine Satzungsänderung: Darin wird festgeschrieben, dass eine Mitgliedschaft im Ortsverein Hadersleben voraussetzt, dass alle die Gleichberechtigung aller anerkennen und sich respektvoll gegenüber anderen verhalten. Jegliche Form der Diskriminierung innerhalb des Vereins werde nicht geduldet.

„Das ist auch so beschlossen worden“, freut sich Sabina Wittkop-Hansen. Dabei habe es auch unterschiedliche Meinungen gegeben: „Aber die Diskussion ist rege und vor allem offen geführt worden. Das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit.“