Nächstenliebe auf Video

Lebensfreude: Grammer Pastor hilft auf unorthodoxe Weise

Lebensfreude: Grammer Pastor hilft auf unorthodoxe Weise

Lebensfreude: Grammer Pastor hilft auf unorthodoxe Weise

Gramm/Gram
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Pastor Johannes Engholm Gjesing (rechts) ist bekannt für seine Interpretationen christlicher Nächstenliebe. Hier erhält er eine Auszeichnung der Versicherungsgesellschaft GF für sein ehrenamtliches Engagement. Foto: Ute Levisen

Mit einem Lächeln auf den Lippen geht vieles leichter. Nach diesem Motto möchte Johannes Engholm Gjesing, Pastor der Schlossstadt Gramm, seinen Mitmenschen Lebensfreude bescheren und dem mehr oder weniger brachliegenden Einzelhandel durch die Krise helfen. Eines seiner Videos ist sogar in Norwegens Heavy-Metal-Kreise vorgedrungen.

Was macht man eigentlich, wenn man mit Familie und Hund zur Isolation verdammt ist? Pastor Johannes Engholm Gjesing hat diese Frage für sich beantwortet: Er praktiziert von der heimischen Küche aus christliche Nächstenliebe auf Video.

Ein Pastor geht „viral“

Dank moderner Smartphone-Technik und technisch versiertem Nachwuchs ist dies kein Problem. Das zeigen die ersten Filmbeträge aus dem Hause Gjesing, die der Pastor mithilfe seiner Söhne Asmus (13) und Holger (11) in den sozialen Medien veröffentlicht hat. Tausende Klicks haben die pastoralen Botschaften binnen weniger Tage generiert – und die Resonanz darauf ist durchweg positiv. Sogar in Norwegens Heavy-Metal-Kreisen erntet der fünffache Vater aus der nordschleswigschen Provinz Anerkennung für seinen, zugegebenermaßen unorthodoxen, Auftritt in einem Musikvideo.

Das Musikvideo des Pastors hat Aufsehen in norwegischen Heavy-Metal-Kreisen erregt. Foto: Bildschirmfoto/Facebook

Mit „Koronas gegen Corona“

„Die Menschen sind natürlich zutiefst besorgt – und die kleinen Geschäfte unserer Stadt in ihrer Existenz bedroht“, sagt Gjesing. Darum seine Aufforderung: „Gönnt euch in diesen Zeiten ein bisschen mehr Luxus. Gebt 100 bis 200 Kronen mehr aus – und zwar in den Läden vor Ort.“ Und, auch daraus macht der Pastor keinen Hehl: Für viele Kleinbetriebe geht es jetzt um Leben und Tod. Sein Appell: „Gemeinsam gegen Corona: Gebt eure Koronas in Gramm aus!“, so Gjesings Appell.

Ein virtuelles Bier, das man zu Hause trinken kann, Take-away vom „Slotskroen“, Geschenke vom Kiosk – bezahlen mit MobilePay. Dieser Themen nimmt sich Gjesing in seinen hausgemachten Krisenbotschaften auf äußerst unterhaltsame Weise an. Die Grammer, und nicht nur sie, sind dankbar für diese Videos, die in düsteren Zeiten für Erheiterung sorgen.

Wie viele andere Betriebe aus der Gastronomie müssen auch die Betreiber von „Gram Slotskro“ alternativ denken. Sie bieten Take-away an. Foto: Ute Levisen

Gemeinsam mit Frau Gitte und fünf Kindern ist der Grammer Pastor – wie die meisten anderen Menschen – zu unfreiwilliger Isolation verurteilt, da an physische Gottesdienste zurzeit nicht zu denken ist.

„Irgendwie muss man die Kinder ja auch beschäftigen“, sagt der fünffache Vater. Seine Söhne Asmus und Holger besuchen die Grammer Schule, und Gjesing ist beeindruckt davon, was sie dort alles lernen, vor allem, wenn es um den Umgang mit moderner Technik geht: Filmen mit dem Smartphone, Zusammenschneiden des Rohmaterials – das alles geht den beiden Junioren fix von der Hand.

 

Mit einem virtuellen Bier durch die Krise. Johannes Gjesing hat viele Ideen, dem Einzelhandel unter die Arme zu greifen. Foto: Bildschirmfoto/Facebook

 

Die Grammer dürfen sich auf weitere hitverdächtige Filmchen aus ihrem Pastorat freuen: „Wenn wir wieder eine Idee haben, dann setzen wir sie um.“
Gjesings „Schäfchen“ – und nicht nur sie – hoffen unterdessen, dass ihr „Hirte“ aus der Schlossstadt recht bald wieder mit einer unterhaltsamen Idee gesegnet sein möge. Lässt sich doch mit einem Lächeln so manches leichter ertragen.

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