Kampfjet F-35

Modell für Kompensations-Absprache liegt auf dem Tisch

Modell für Kompensations-Absprache liegt auf dem Tisch

Modell für Kompensations-Absprache liegt auf dem Tisch

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Skrydstrup
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Ein F-35-Jäger beim Testflug über Skrydstrup Foto: Ute Levisen/Archiv

Die Regierung und ihre Vergleichsparteien legten am Freitag das Modell für die Entschädigung von lärmgeplagten Nachbarn des Luftwaffenstützpunkts Skrydstrup vor. Die Absprache zielt darauf hinaus, dass die Parteien etwa 250 Millionen Kronen bereitstellen.

Die sozialdemokratische Regierung hat sich mit den Vergleichsparteien Venstre, Dänische Volkspartei, Radikale Venstre, Konservative und Liberale Allianz auf ein Kompensationsmodell für lärmgeplagte Anrainer des Stützpunktes geeinigt, der ab 2023 F-35-Jäger beherbergen soll.

Das Entschädigungsmodell umfasst rund 250 Millionen Kronen. Die Mittel werden aus dem Gesamtbudget des F-35-Jägers genommen. Davon sollen landwirtschaftliche Betriebe und Anwesen, die an den Fliegerhorst angrenzen, aufgekauft werden, sofern die Besitzer den Wunsch haben, das Gebiet zu verlassen. Es können aber auch Lärmschutzmaßnahmen angefordert werden.

Kompensationsangebote für Anlieger

„Wir haben ein gerechtes und ehrgeiziges Kompensationsmodell zusammengestellt. Das Modell gewährleistet, dass die Luftwaffe Dänemark und die Dänen beschützen kann, und die Nachbarn des Luftwaffenstützpunktes werden anständig behandelt“, so Ministerin Trine Bramsen in einer Presseerklärung.

Das Modell umfasst ein Kompensationsangebot für Anlieger, die in der roten Fluglärmzone oder der gelben Fluglärmzone wohnen. In der roten Zone, wo die Lärmauswirkungen am größten sein werden, können die Bürger unter drei verschiedenen Angeboten wählen: eine Lärmschutzisolierung, 140.000 Kronen für Schallisolierung oder den Verkauf ihres Anwesens. In der roten Zone sind etwa 117 Haushalte betroffen.

Die gelbe Zone umfasst rund 1.500 Haushalte. Die Bürger, die dort leben, erhalten das Angebot, Lärmschutzmaßen durchführen zu lassen oder eine Kompensation von 70.000 Kronen vom Staat zu bekommen. Für Wohnungen, die vermietet sind, können lediglich Maßnahmen zur Schalldämpfung beantragt werden.

Bürgerversammlung am 21. November

Das Verteidigungsministerium lädt am Donnerstag, 21. November, ab 19 Uhr zu einem Bürgertreffen in die Vojens-Hallen ein. An diesem Abend wird das Ministerium detaillierte Pläne vorlegen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Bürger, die sich vorab informieren wollen, können sich telefonisch mit dem Verteidigungsministerium in Verbindung setzen (72 81 10 00).  

Das Modell ist Bestandteil des Anlagehaushalts für den Fliegerhorst. Über den Gesetzesvorschlag wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 im Folketing abgestimmt werden. Erst dann ist das Modell rechtskräftig.

Vorsitzende ist enttäuscht

Agnes Rosenlund, die Vorsitzende des Vereins „Foreningen Flyvestation Skrydstrups Naboer“ ist enttäuscht: „Es schockiert mich, dass die Menschen, die in der Nähe der roten Zone wohnen, mit 70.000 Kronen abgespeist werden. Die Ministerin sagt, dass wir Klage erheben können. Wenn Mitglieder unseres Vereins klagen, dann zieht sich der Prozess um weitere Jahre in die Länge“, sagt Rosenlund. Sie ist enttäuscht darüber, dass das Modell ohne Dialog gewählt  wurde und keine Staffelung der Kompensation beinhaltet. Folketingspolitiker Hans Christian Schmidt (Venstre) aus Woyens, sagte am Freitag in mehreren Medien, dass er dem Modell nicht zustimme und weiterhin bereit ist, für die Nachbarn der Wing in die Bresche zu springen.

Laut Rosenlund erklärte die Verteidigungsministerin, dass das Modell in die Anhörung geschickt wird, bevor die endgültige Entscheidung fällt.  

Agnes Rosenlund, Vorsitzende des Vereins „Foreningen Flyvestation Skrydstrups Naboer“ Foto: Karin Riggelsen/Archiv
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