Deutsche Minderheit

Nach Corona-Pause: Ab Montag alle an Bord in der Schule

Nach Corona-Pause: Ab Montag alle an Bord in der Schule

Nach Corona-Pause: Ab Montag alle an Bord in der Schule

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Schulleiterin Heike Henn-Winkels und der stellvertretende Schulleiter, Piet Schwarzenberger, bereiten weitere Coronavirus-Beschilderungen vor. Foto: Karin Riggelsen

In der deutschen Einrichtung laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für die Wiederöffnung des Unterrichts für die ältesten Schüler. Die Schulleiterin lobt die Mitarbeiter und die Eltern und bedankt sich für ihr Engagement.

Das dänische Folketing hat nach der Corona-Pause die Schulen für die Schüler der 6. bis 10. Klassen geöffnet. Der Unterricht kann am Montag, 18. Mai, anlaufen unter Einhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen.

Fast alle in ihren eigenen Klassen

Die Deutsche Schule Hadersleben (DSH) ist in ihren Vorbereitungen weit fortgeschritten. „Die Schüler der Klassen 6 bis 9 werden am Montag willkommen geheißen. Wir werden dann so weit, wie es möglich ist, Normalität einkehren lassen. Wir kommen ohne Verlagerung des Unterrichts aus. Der Unterricht verteilt sich auf unsere Klassenräume, die Fachräume und den überdachten Schulhof“, sagt DSH-Leiterin Heike Henn-Winkels.

Der Unterricht für die Unterstufe war bereits am 20. April angerollt. Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, beginnt der Unterricht seitdem ein klein wenig zeitversetzt.

„Ab Montag beginnen wir alle um 8.10 Uhr. Das hängt mit den Busfahrplänen zusammen“, erzählt Heike Henn-Winkels. Für einige Eltern, die nach der Corona-Auszeit an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sind, sei es manchmal schwierig, ihre Kinder zu einem späteren Zeitpunkt abzuliefern.

Zwei Meter Abstand zum Lehrer

Die Gesundheitsbehörde änderte vor vier Tagen ihre Empfehlungen in Bezug auf den Abstand zwischen Personen. Nun reicht ein Meter statt bisher zwei Meter. „Zum Lehrer müssen nach wie vor zwei Meter Abstand gehalten werden“, erläutert Heike Henn-Winkels. Durch die Anpassung könnten die Schüler größtenteils in ihre Klassenräume zurückkehren.

Die Unterstufe und Oberstufe werden getrennt gehalten, sagt die Schulleiterin.

Der Unterricht für die Oberstufe läuft unter Einhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen an. Corona-Stundenplan, separate Eingänge und Hygienemaßnahmen sind einige der Dinge, die eine wichtige Rolle spielen. Foto: Karin Riggelsen

Komplett neuer Stundenplan

Die Schulleitung und das Kollegium haben einen neuen Stundenplan zusammengestellt. Wenn alle 155 Schüler und 18 Lehrer am 18. Mai zum physischen Unterricht zurückkehren, erwartet sie ein Alltag, bei dem der Unterricht in Fachblöcke eingeteilt ist, um Zwischenstunden zu vermeiden.

Das Angebot an den Kindergarten bleibt bestehen

Der deutsche Kindergarten könne bei Schlechtwetter auch weiterhin die Turnhalle nutzen, erklärt Henn-Winkels. Seitens der Schule werde man zunächst keinen herkömmlichen Sportunterricht anbieten, und Hauswirtschaft sowie Wahlfächer werden auch nicht stattfinden: „Das läuft so bis 8. Juni. Dann sehen wir, ob wir zum normalen Unterricht zurückkehren können.“

Prüfungen abgesagt

Die Prüfungen für die Oberstufe sagte das Unterrichtsministerium vor einigen Wochen ab. Bei der Zeugniskonferenz am 15. Juni werden die Jahresnoten abgegeben. Bis dahin haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Noten zu verbessern, denn in diesem Jahr fallen auch die Lesungen flach.  

Waches Auge für Probleme des Alltags

Aufkommende Probleme bei Schülern, die beispielsweise psychisch unter der Isolation während der Auszeit leiden, veranlassten Henn-Winkels dazu, eine kleine Gruppe ins Leben zu rufen. Geleitet von Klassenlehrer Kim Bjerringgaard, treffen sich sieben Jugendliche der 6., 7. und 9. Klasse jeden Nachmittag in der Schule.

„Es wird Fachunterricht gegeben, aber es ist ganz, ganz wichtig, dass man vertraulich miteinander reden kann. Das Unterrichtsministerium hat auch gesagt, dass wir ein extrem waches Auge auf die Schüler richten, die aus irgendwelchen Gründen Probleme haben“, sagt die Schulleiterin, die für diese Aktion von der kommunalen Schulverwaltung grünes Licht und positive Resonanz bekommen hat.

„Hut ab vor den Kollegen“

Heike Henn-Winkels lobt die Mitarbeiter und die Eltern und bedankt sich für ihr Engagement. Alle haben in dieser ungewohnten Situation wunderbar mitgemacht, so die Schulleiterin, die hervorhebt, dass die Lehrer, die Schulfreizeitordnung und die Hausmeisterin eine tolle Arbeit geleistet haben.

Der Unterricht habe mittlerweile eine hohe fachliche Qualität und sei bestimmt keine „Aufbewahrung“, hebt sie hervor: „Hut ab vor den Kollegen. Bei dem Fernunterricht ist versucht worden, ständig mit den Schülern in Kontakt zu bleiben. Wir haben sogar den Förderunterricht durchgezogen. Und hier vor Ort hat die Hausmeisterei das Gebäude und die Außenanlagen saniert."

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