Klosterfriedhof
Renaissance einer Perle – jetzt auch als Buch
Renaissance einer Perle – jetzt auch als Buch
Renaissance einer Perle – jetzt auch als Buch
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„Der Eindruck von einem Friedhof kann, das liegt in der Natur der Sache, nur oberflächlich sein“, sagte einst Pastor de Fine Licht. Gemeint war der Klosterfriedhof. Die Zeiten ändern sich. Dies ist dem Paarlauf zweier Haderslebener geschuldet: Sie haben ein Buch über den Friedhof geschrieben, der die Geschichte des Grenzlands widerspiegelt.
Der unter Denkmalschutz stehende Klosterfriedhof von Hadersleben ist nicht nur ein Spiegel jener Ereignisse, die vor nunmehr 101 Jahren zur Volksabstimmung führten. „Er ist auch der einzige Friedhof in einer nordschleswigschen Kaufmannsstadt, in dem es ein dänisches und deutsches Kriegsdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gibt“, betont Ernst August Hansen.
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Zahllose Geschichten
Der pensionierte Arzt aus der deutschen Minderheit hat gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins „By & Land Haderslev“, Helge C. Jacobsen, ein Buch über den Klosterfriedhof geschrieben – über dessen Geschichte sowie über die zahllosen Geschichten, die sich mit diesem Friedhof, einem der ältesten Dänemarks, verbinden.
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Eine kulturhistorische Perle
Hansen wollte dieser, vormals vor den Blicken der Öffentlichkeit gut versteckten Oase inmitten der Altstadt zu einer Renaissance verhelfen. Das ist inzwischen gut vier Jahre her. Mit Blick auf die Geschichte der Anlage hat er nicht nur intensiv recherchiert, sondern auch die Ärmel hochgekrempelt und beispielsweise das Eingangstor gestrichen.
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In Helge C. Jacobsen fand Ernst August Hansen einen Gleichgesinnten: Beiden liegt die Bewahrung der Anlage am Herzen. Bei einem Glas Rotwein beschlossen sie, gemeinsam ein Buch über den Klosterfriedhof der Haderslebener Domgemeinde zu schreiben.
Die Veröffentlichung ihres Werkes feierten die Autoren am Donnerstagvormittag im Rahmen eines Empfangs, zu dem die Haderslebener Domgemeinde eingeladen hatte – selbstredend auf dem Klosterfriedhof. Sie dankten den Geldgebern, dazu gehören diverse Stiftungen und die Kommune Hadersleben, für die Unterstützung des Projekts.
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Viel verloren gegangen
Der Fokus auf die historische Anlage kam keinen Tag zu früh. Im Gegenteil: Viele Inschriften seien mit der Zeit verwittert und kaum noch lesbar gewesen – und nicht wenige Grabstätten in den vergangenen 50 bis 60 Jahren verloren gegangen, bedauerte Jacobsen: „Hätten wir schon vor 50 Jahren die Idee gehabt, stünden hier jetzt mehr Monumente.“
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Oase der Ruhe
So ist es nicht zuletzt dem Engagement der Autoren zu verdanken, dass der Klosterfriedhof nun eine Renaissance erfährt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Kranke Bäume sind gefällt, Hecken beschnitten, Gräber restauriert worden. Heute präsentiert sich der Klosterfriedhof als herrliche Grünanlage mit Blick auf Damm und Dammpark, in der Menschen „entschleunigen“.
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Magnet für Einheimische und Touristen
„Für Hadersleben ist diese kulturhistorische Perle ein Magnet für historisch Interessierte und Touristen“, sagt Ernst August Hansen: „Die Grabmäler und die Gedenkstätten sind ein Spiegelbild jener kultur-liberalen und nationalen Strömungen, die vor gut 100 Jahren die Volksabstimmung, Grenzziehung und die Teilung des Herzogtums Schleswigs zur Folge hatten. Der Klosterfriedhof ist daher von beträchtlichem historischen und kulturhistorischen Wert und muss für nachfolgende Generationen bewahrt werden.“
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Verzeichnis über erhaltene Grabstätten
Das Buch über den Klosterfriedhof umfasst zum einen die Geschichte der Anlage, die wiederum eng mit der Stadtgeschichte verwoben ist. Zum anderen beleuchtet es die Geschichte der vier Kriegsdenkmäler. Besonders stolz ist das Autorenduo auf das Verzeichnis über die erhaltenen Gräber. In dem Register wird die jeweilige Grabstätte beschrieben und dort, wo es möglich war, um eine Kurzbiografie der dort Beerdigten ergänzt.
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Hoffnung und Wunsch
„Ich hoffe und wünsche mir“, sagte Ernst August Hansen in seiner Dankesrede, „dass der historische Klosterfriedhof auch in Zukunft bewahrt und instandgehalten wird, um die Geschichte der Stadt, des Landesteils und unser gemeinsames historisches Erbe zu vermitteln.“
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