Hochwasser
Schulter an Schulter gegen Sturmwogen: Das war knapp
Schulter an Schulter gegen Sturmwogen: Das war knapp
Schulter an Schulter gegen Sturmwogen: Das war knapp
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Wie hoch sind die Schäden, die eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Kommune Hadersleben angerichtet hat – und vor allem: Welche Lehren können daraus gezogen werden? Damit befasste sich der Finanzausschuss auf seiner jüngsten Sitzung. Auch wenn es in der Schadensgleichung noch Unbekannte gibt, eines steht fest: „Wir werden einiges anders machen müssen“, sagt Bürgermeister Mads Skau.
Die Stunden der Not hat die Bevölkerung gemeinsam bewältigt. In der Woche nach der Sturmflut lobt Haderslebens Bürgermeister Mads Skau (Venstre) vor allem die Leistungen der Einsatzkräfte von „Brand & Redning Sønderjylland“, vom Katastrophenschutz und der kommunalen Taskforce. Sie halfen, als vielen Menschen und Objekten am vergangenen Wochenende buchstäblich das Wasser bis zum Halse stand.
Entsprechend groß ist die Dankbarkeit – unter anderem bei Sønderballe Strand Camping, ein Gebiet, das die Naturgewalten mit unverminderter Kraft zu spüren bekam.
Erste Schadensbilanz
Der kommunale Finanzausschuss befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung mit der Schadensbilanz: „Einen Überblick über die Schäden in unseren Ferienhausregionen haben wir zwar bisher nicht“, sagt der Vorsitzende Mads Skau, doch die Kommune arbeite daran – gemeinsam mit Betroffenen sowie Akteurinnen und Akteuren, beispielsweise von der kommunalen Versorgungsgesellschaft Provas und Energieunternehmen.
Was den eigenen Arbeitsplatz betrifft, so hat der Bürgermeister der Großkommune zwar keine nassen Füße bekommen: „Doch es war knapp. Wäre der Pegel nur 10 bis 20 Zentimeter höher gewesen, wäre das Wasser auch ins Rathaus gelaufen.“
Die Kommune hatte das Rathaus am Haderslebener Hafen vorsorglich mit Sandsäcken gesichert – und damit das Schlimmste verhindern können. Auch andernorts sind die kommunalen Anlaufstellen für Sandsäcke fleißig genutzt worden.
„Man glaubt es nicht, aber Sandsäcke sind tatsächlich ein wirksames Mittel gegen Hochwasser“, stellt Skau fest.
Ein Trost: Lediglich materielle Schäden
Manchenorts hatte die Anwohnerschaft auch mithilfe von Sand nicht verhindern können, dass ihr Hab und Gut Opfer der Flut geworden ist.
Ein Trost sei trotz der umfassenden Schäden entlang der Küste, dass das Hochwasser keine Menschenleben gefordert habe, so Skau am Mittwoch.
Im Rathaus hatte es nur einen Stromschrank erwischt, doch der ist inzwischen repariert worden. Anders sieht es in den Sommerhausregionen aus. Dort hat das Hochwasser zum Teil umfassende Schäden an den elektrischen Installationen angerichtet.
Wer wird das bezahlen?
In vielen Fällen steht bislang nicht fest, wer für die Schäden aufkommen wird – ob sie ein Fall für die jeweilige Versicherung der Betroffenen oder für „Naturskaderådet“ sind. Die Kommune wolle Betroffenen mit Rat zur Seite stehen, verspricht Mads Skau.
Eine Art Rettungsanker in der Not war die kommunale Hotline: „Dafür haben wir viel Lob bekommen. Allein, dass Betroffene ihrer Frustration Luft machen konnten, war vielen eine Hilfe“, stellt Skau fest.
Fest steht auch, schlussfolgert der Politiker, dass Flächennutzungs- und Bebauungspläne der Zukunft in zunehmendem Maße Extremwetterereignisse berücksichtigen müssen: „Wir werden vieles anders anpacken als in den vergangenen 30 Jahren.“